Motionless In White am 04.12.2019 im Substage Karlsruhe

Zwischen Härte, Gefühl und Düsterkeit

Eventname: The Disguise Tour

Headliner: Motionless In White

Vorband: SKOLD

Ort: Substage, Karlsruhe

Datum: 04.12.2019

Genre: Metalcore, Gothic Metal, Nu Metal

Besucher: ca. 1000

Eintrittspreis: 28 € zzg. Gebühren

Setlist:

  1. Undead Ahead 2: The Tale Of The Midnight Ride
  2. Necessary Evil
  3. Reincarnate
  4. Soft
  5. Brand New Numb
  6. Rats
  7. Voices
  8. Headache
  9. Catharsis
  10. Synthetic Love
  11. Disguise
  12. Drum Solo
  13. Final Dictvm (with Skold)
  14. Broadcasting From Beyond the Grave: Death Inc.
  15. Devil’s Night
  16. Encore:
  17. Eternally Yours

Eine interessante Mischung erwartet die Zuschauer am 4. Dezember 2019 im Substage Karlsruhe, das an diesem Abend niemand anderen als Motionless In White zu Gast hat – eine durchaus nicht so häufig zu sehende Band in den deutschen Venues. Doch mit dem neuen Album Disguise in der Tasche zieht die Band durch insgesamt sechs Städte in Deutschland: Köln, Hamburg, Berlin, Dresden, München und dann der in Deutschland letzte Stopp Karlsruhe. Und genau diesen haben wir uns dann mal etwas näher angeschaut. Und auch wenn man bei den Worten Metalcore natürlich eine gewisse Ahnung hat, welche Musik denn auf die Zuhörer wartet, so überzeugen Motionless In White vor allem durch Vielfalt.

Als Opener des Abends darf zunächst der schwedische Musiker SKOLD die Bühne betreten – und dürfte hier wohl sogleich einige neue Fans gewinnen. Angesiedelt im Industrial Metal sowie Gothic Metal scheint SKOLD wie geschaffen als Opener für Motionless In White, sowohl gesanglich als auch ästhetisch, fehlt es doch auch hier nicht an passendem Make-up, welches den Gothic Metal visuell unterstreicht und schon irgendwie dazugehört. Der Künstler weiß die Bühne für sich zu nutzen und fast scheinen so manche Zuschauer gänzlich hypnotisiert – oder zumindest stark interessiert. Auf jeden Fall ein gelungener und mehr als passend ausgewählter Opening Act, der sicherlich so einige Zuschauer doch überrascht hat.

Nach einer überschaubaren Pause geht es dann auch schon mit dem eigentlichen Act des Abends weiter: Motionless In White betreten die Bühne und legen mit Undead Ahead 2: The Tale Of The Midnight Ride auch direkt los – eben keine halben Sachen. Die kraftvolle Mischung aus Metalcore, Gothic Metal sowie den Elementen des Nu Metals weiß von erster bis letzter Sekunde zu überzeugen, sowie sich in der Masse des Metalcores deutlich von anderen Bands abzuheben.

Die Setlist, welche immerhin stolze 16 Titel umfasst, konzentriert sich mit sieben Songs insgesamt verstärkt auf die neue Platte Disguise, wobei auch das Werk Graveyard Shift nicht zu kurz kommt. Motionless In White verstehen es, die Vielfalt ihrer einzelnen Songs für sich zu nutzen und so zwischen den bereits erwähnten Genres geschickt und spielerisch zu wechseln oder diese eben zu verknüpfen. Frontmann und Sänger Chris „Motionless“ Cerulli überzeugt neber seiner gesanglichen Qualitäten auch zusätzlich als Performer sowie Aushängeschild der Gruppe. Man wird von seiner Performance in den Bann gezogen, die Atmosphäre scheint fast den gesamten Raum zu füllen. Jedes gesungene Wort wird gefühlt und mit 100 % Emotion zum Ausdruck gebracht.

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Als kleines, nettes Extra gibt es in der zweiten Hälfte dann noch ein Drumsolo sowie ein Feature zu Final Victim mit dem Support Act SKOLD – auch hier zeigt sich wieder die perfekte Kombination dieser beiden Artists und bringt zusätzlich noch mehr Energie und Feuer in den Raum. Das Publikum scheint jedenfalls ganz gebannt – ob nun in einem doch eher überschaubaren Mosh Pit oder aber durch rotierende Nackenbewegungen. Motionless In White wissen zu fesseln und die einzigartige Mischung aus Härte, Gefühl und Düsterkeit für sich zu nutzen, ohne dabei jeweils zu weit in eine Richtung zu lenken. Am Ende scheint auch nach dem Verlassen der Bühne die Musik nachzuklingen und der Wunsch nach mehr scheint vielen Zuschauern auf dem Gesicht geschrieben – aber vielleicht würde hier auch der Nacken nicht mehr so sehr mitmachen.