Nachtzeit – Där Föddes En Längtan

“Einfach nur Nein.“


Artist:
Nachtzeit

Herkunft: Schweden

Album: Där Föddes En Längtan

Spiellänge: 18:00 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 18.12.2015

Label: Nordvis Produktion

Bandmitglieder:

Alle Instrumente, Gesang – Nachtzeit/Henrik Sunding

Tracklist:

  1. Där Föddes En Längtan
  2. En Nyckel Till En Dröm
  3. Lönndomens Bris
  4. I Mörkret

Nachtzeit - Där Föddes En Längtan

Man kann sich 18 Minuten Nachtzeit’s Där Föddes En Längtan anhören.

Oder aber man geht zum Discounter in der nächsten Straße, um einzukaufen. Der Schreibtisch kann auch in der Zeit entmüllt werden. Oder alte Dateien im Downloads-Ordner bzw. auf dem Desktop werden endlich mal aufgeräumt und gelöscht. Wenn man sich ganz viel Mühe gibt, erledigt man in achtzehn Minuten den Abwaschberg und schmeißt Abfall in die Tonne. Mit Ach und Krach und ohne Intro schafft man sogar eine Folge der Lieblingssitcom.

All die aufgelisteten Dinge sind nicht nur sinnvoller, nein, sie bilden sogar einen nahezu ekstatischen Hochgenuss, wenn man sie mit dem Hören der Nachtzeit-EP vergleicht. Dabei ist Nachtzeit aka Henrik Sunding absolut kein Neuling in der Szene: Mit ca. 20 Musikprojekten (genau genommen 21, der Großteil davon sogar in Eigenregie) scheint sich der Schwede irgendwie nur nicht entscheiden zu können, wie er sich nennen mag. Etabliert haben sich Hypothermia oder Ered Wethrin aber definitiv. Größte Erfolge konnte Sunding aber vor allem als Lustre verbuchen.

Mit Där Föddes En Längtan gibt’s vier Songs, die einem jedoch schnell kalt abduschen. Schon zu Beginn fällt der Titeltrack mit ganzen zwei Akkorden negativ auf. Sechs Minuten lang der immergleiche Blastbeat.
Ohne Break, ohne Takt, Tempo- oder Stimmungswechsel.
Ok, das kann man mal als künstlerische Freiheit ansehen.

Dass der zweite Titel immerhin etwas wie eine Bridge vorweisen kann, aber sonst genauso stupide vor sich hin schaufelt, lässt jedoch erahnen, dass man es hier mit keiner wirklich kreativen Platte zu tun hat.
Song Drei ist ein bisschen aufgenommener Wind, das laue Lüftchen vor dem letzten Song.
Der wiederum genauso langweilig vor sich hin dümpelt…
Hey, da kommen im Mittelteil tatsächlich Variationen in den Drums. Bis zu dem Zeitpunkt hätte man berechtigt annehmen können, dass Nachtzeit einfach die Drumspuren kopiert hat, um sich ordentlich Arbeit zu sparen.

Mehr gibt es dazu auch gar nicht zu schreiben, denn diese Platte macht nichts aus. Eine bodenlose Enttäuschung, die man ähnlich fassungslos wie nach einem Autounfall gar nicht in Worte zu fassen vermag. Die schrecklichste musikalische Zeitverschwendung seit es Nickelback gibt.

Fazit: Selbst in meiner tiefsten Pubertät habe ich mich nicht an eine so dermaßen uninnovative Platte verirrt. Vor allem, weil man weiß, dass der Bub zu viel mehr imstande ist, wenn man Lustre im Hinterkopf hat. Keine Ahnung, was Nachtzeit hier fabrizieren wollte, qualitativ ist das jedenfalls nicht. Und ich will meine 18 Minuten zurück.
Glenn V.
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