“Mit dem Album kann man das zehnjährige Bandbestehen würdig feiern“
Artist: nancybreathing
Herkunft: Ruhrgebiet, Deutschland
Album: Awake
Spiellänge: 44:53 Minuten
Genre: Alternative Metal
Release: 25.05.2018
Label: Boersma Records
Link: https://www.facebook.com/nancybreathing/
Bandmitglieder:
Gesang – Chor
Gitarre – Joscha
Bassgitarre – Lukas
Schlagzeug – Assim
Tracklist:
- Awake
- World On Fire
- Too Many
- Hollow Life
- Hold The World
- Inner Emptyness
- Stronger Than Before
- Hush
- Broken Dreams
- Groundhog Day
- Safe This Life
Bei meinen vielen Konzertbesuchen hier in der näheren und auch weiteren Umgebung habe ich irgendwann auch die Band nancybreathing kennen und lieben gelernt. Relativ unspektakulär, wie die meisten Undergroundbands, die ich kenne, kommen die Jungs daher, auf der Bühne gibt es dann allerdings kein Halten mehr. Bereits mit ihrem Debütalbum aus dem Jahr 2016 konnten sie beweisen, dass sie sich nicht in eine Schublade stecken lassen möchten, und so würde ich auf dem Genre NU-Metal, das auf dem mir vorliegenden Promosheet so herausgestellt wird, auch nicht weiter herumreiten, das greift ein wenig zu kurz. Mittlerweile konnten nancybreathing auf jeden Fall einen Vertrag mit Boersma Records unterschreiben, und am 25.05. wird das zweite Album Awake erscheinen. Der Termin für die Releaseparty steht schon dick in meinem Kalender. Am 26.05. wird das zehnjährige Bandbestehen und das Albumrelease in Gladbeck gefeiert, und ich bin natürlich für Time for Metal dabei. Jetzt aber erst mal ein paar Worte zu den elf Songs, die auf Awake einen Angriff auf das Trommelfell starten.
Der erste Vorstoß lässt zunächst mal ungewohnte Klänge aus den Boxen schallen, der Titeltrack wird nämlich von einem etwas über eine Minute langen Xylophon-/Keyboardspiel eingeleitet. Danach gehen nancybreathing aber gleich richtig in die Vollen, Awake ist tatsächlich so etwas, wie ein Wachmacher. Tieftöner und Basedrum geben wummernd den Rhythmus vor, Joscha zerrt an den Gitarrensaiten wie ein Berserker, und von Chor gibt es erst mal den Gesangsstil, den ich fast am liebsten mag. Ich weiß gar nicht, ob einer der Jungs ein Fan von Korn bzw. Jonathan Davis ist, aber wer die mag, dürfte mit diesem Song schon mal zufrieden sein. Shouten kann Chor allerdings auch, das beweist er gleich im folgenden World On Fire, und wer hier nicht headbangt, hat entweder Bandscheibe oder ist taub. Nach der ganzen Raserei gibt es aber auch einen ruhigen Part, da muss ich irgendwie an eine typische Fahrt auf einer der Autobahnen im Ruhrgebiet denken, wo man eigentlich nur zwischen den Staus mal das Gaspedal durchdrückt und sich ansonsten freut, wenn sich die Tachonadel mal bewegt.
Die Zeiten, in denen Linkin Park Songs wie Too Many gemacht hätten, sind lange vorbei, nancybreathing lassen diese guten alten Zeiten wieder auferstehen, danke dafür! Danke auch für die sehr geilen breaks, ich bin sehr gespannt, insbesondere Joscha und Lukas dabei live zusehen zu können, wie sie ihre Saiteninstrumente bearbeiten 😀
Was ich nicht für möglich gehalten hätte, es gibt zwei Balladen auf diesem Album, und mit beiden haben nancybreathing mich sofort gekriegt! An fünfter Stelle gibt es zunächst mal Hold The World, drei Tracks danach ist Hush dran. Beide Songs sind wunderbar reduziert, wobei sie sich insbesondere in der Arbeit der Saitenfraktion doch unterscheiden. Bei Hold The World wabert die Gitarre federleicht durch den Raum, ansonsten ist nur Bass und Chors Gesang zu hören. Bei Hush werden die Saiten dann schon etwas strammer gezogen, hier kommt dann noch Klavier dazu.
Apropos „sofort gekriegt“, auch dieses Album hat seine Songs, die sofort ins Ohr gehen, wie insbesondere meine Anspieltipps, aber auch Stronger Than Before oder Broken Dreams. Bei einigen braucht es doch einige Anläufe, so zum Beispiel beim zweitlängsten Track des Albums Hollow Life, und auch der längste Song Inner Emptiness fährt erst mal seine Widerhaken in meinen Gehörgängen aus. Jetzt sind meine Ohren blutig und die Songs in meinem Hirn! 😀
Mittlerweile haben nancybreathing zwei Videos zum Album veröffentlicht, einer der davon, nämlich Too Many hat es ja sogar in meine Anspieltipps geschafft. Das Video gibt es hier:
Aber auch das Video zu World On Fire möchte ich Euch nicht vorenthalten: