“Wenig zu sagen“
Artist: Neurosis
Herkunft: Oakland, CA; USA
Album: Fires Within Fires
Spiellänge: 40:51 Minuten
Genre: Doom Metal, Sludge Metal, Post Metal
Release: 23.11.2016
Label: Neurot Recordings
Link: http://www.neurosis.com
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Scott Kelly
Gesang und Gitarre – Steve von Till
Bassgitarre – Dave Edwardson
Keyboard – Noah Landis
Schlagzeug – Jason Roeder
Tracklist:
1. Bending Light
2. A Shadow Memory
3. Fires Is The End Lesson
4. Broken Ground
5. Reach
Bald einen Monat liegt die Veröffentlichung von Fires Within Fires zurück und noch immer tue ich mich schwer mit einer Beurteilung dieses Albums, diesem neuen Werk der Post Metal-Pioniere und -Großmeister von Neurosis. Dabei wurde schon viel geschrieben und gesagt: Wer nach Reviews zum Album sucht, wird fündig noch und nöcher. Doch: So häufig auch etwas gesagt wurde, so wenig wird doch gleichzeitig gesagt. Die Presse scheint sich einig, dass Neurosis (mal wieder) ein solides und atmosphärisches Album kreiert haben. Gerne wird auf die Kürze (beziehungsweise die neu gewonnene Fokussierung) hingewiesen. Allgemein anerkannt sind die Stärken im hinteren Bereich der Platte, wohingegen die ersten Tracks eher Bewährtes aufkochen. Soweit so unspannend.
Doch kann das genügen? Reicht ein „gut, wie gehabt“ für eine Band dieses Kalibers oder kann man – siehe vergleiche Bands mit ähnlich langen Biografien – gar nichts Anderes erwarten? Muss man der Band vielleicht sogar zu Gute halten, dass sie sich nicht auf abwegige Experimente begeben haben (die Blockflöte in Broken Ground weit genug in den Hintergrund gerückt) und somit ihre Integrität in Frage stellen? Keine dieser Annahmen bereitet mir besonders viel Wohlbehagen.
Vielleicht sollte ich – statt nach den Mankos zu suchen – die Stärken der Platte aufzählen: Der Sound ist gewohnt wuchtig, stärker sogar als bei den ewigen Meilensteinen Through Silver In Blood oder Souls At Zero. Das dunkel glänzende Rumpel erinnert an Kylesa oder auch die Dark-Progger von Crippled Black Phoenix. Die ruhigen Passagen sind – ich schließe mich der Meinung der Kollegen nur zu gerne an – die stärksten Augenblicke der Platte: Das Intro von Broken Ground oder Reach bauen eine derartig intensive Stimmung auf, wie sie das Album sonst nicht zusammen bekommt. Das Songwriting ist abwechslungsreich und die Experimente, die Neurosis vorsichtig wagen, um ihren Sound zu erweitern, deuten einen anhaltenden Innovationsdrang an.