Nomads Releaseshow – Invoke und Freunde am 10.08.2019 im Dingens, Grefrath

Nur die Harten komm' in' Garten, ähm ins Dingens

Eventname: Nomads Releaseshow

Bands: Honor Never Dies, In Arcane, Invoke, Breakdowns At Tiffany’s

Ort: Dingens, Grefrath

Datum: 10.08.2019

Kosten: 5,00€

Genres: Hardcore, Progressive Metal, Progressive Metalcore, Metalcore

Besucher: ca. 50 Besucher

Veranstalter: Invoke (https://www.facebook.com/invokemetal/)

Link: https://www.facebook.com/events/360025144705525/

Setlisten:

In Arcane:

  1. Winds Have Changed
  2. Built On Lies
  3. Ok Roll With It
  4. Pendulum Swings
  5. No Room For Grace
  6. Last Of My Days

Invoke:

  1. Anhedonia
  2. Masquerade
  3. Lonely King
  4. Nightcrawler
  5. Empire
  6. Deceiver
  7. Terror
  8. And I Do Forgive Myself
  9. My Utopia
  10. Shore

Breakdowns At Tiffany’s:

  1. Gravity
  2. Heart Of Darkness
  3. Prismatic
  4. John Coffee
  5. No Spit
  6. False Perceptions
  7. Square Shaped Circle
  8. Tight Club
  9. Constants
  10. The Arsonist
  11. Ghost
  12. Smother

 

Schon in meinem Review zur neuen EP Nomads von Invoke hatte ich ja den Hinweis gegeben, dass am Releasetag auch die dazugehörige Show stattfindet. Dafür habe ich dann auch das Rodarock in Herzogenrath mitten während der Show von Breathe Atlantis verlassen, um hier in Grefrath pünktlich anzukommen. Zeitgleich mit mir trifft auch Bassist David von Invoke ein, der mich gleich in den Raum in der ersten Etage mitnimmt. Dort stehen schon die restlichen Jungs von Invoke beim Soundcheck, den sie ohne David begonnen haben und jetzt also in voller Bandbesetzung beenden können. Aber ich kenne ja nicht nur die Jungs von Invoke, als nächstes läuft mir Paul von In Arcane über den Weg. Der wiederum nimmt mich dann mit in den Backstagebereich, wo sich seine Bandkollegen Thomas und Max eine heiß umkämpfte Partie am Kickertisch liefern. So vergeht dann auch die Zeit bis zum Showbeginn sehr kurzweilig.

Hart geht es heute bei allen Bands zur Sache, aber ein wenig fallen Honor Never Dies trotzdem aus dem Rahmen, denn der Abend startet mit purem Hardcore. Zunächst einmal überrascht mich Shouter Björn, als er die Ansage macht, dass doch bitte alle ihre Handys stecken lassen und sich einfach nur der Show zuwenden sollen. Es seien doch heute schließlich genug Fotografen anwesend, für Fotos wäre also gesorgt – damit hat er im Übrigen tatsächlich Recht, denn außer mir sind noch drei (!!!) weitere Fotografen im Dingens. Viel mehr Worte macht er dann zunächst nicht. Auf der doch relativ kleinen Bühne steht die Instrumentalfraktion von Honor Never Dies, davor tigert Björn auf und ab. Dass die Anwesenden noch ziemlich abwartend reagieren, gefällt ihm überhaupt nicht, immer wieder fordert er dazu auf, sich zu bewegen. Als dann allerdings ein nicht wirklich kleiner Kerl auf mich zugerannt kommt, verlasse ich doch meinen Platz in der ersten Reihe, diesem Bewegungsdrang möchte ich nicht im Wege stehen 😀 Gesangliche Unterstützung gibt’s auch immer wieder, und da das zweite Mikro leider nicht funktioniert, gibt Björn seins halt weiter bzw. hält es seinem Bassisten unter die Nase. Hardcore ist zugegebenermaßen nicht meins, aber dass Honor Never Dies eine gute Show liefern, kann ich trotzdem sagen. Richtig klasse finde ich es auch, dass sich Björn auch alle anderen Bands ansieht, das ist ja – leider – auch keine Selbstverständlichkeit, und habe ich auch schon anders erlebt.

Honor Never Dies @ Nomads Releaseshow 2019 08 10

Wie mir Paul schon vor der Show erzählt hatte, müssen In Arcane heute mit nur einem Gitarristen auskommen, Fabian konnte nämlich nicht mit nach Grefrath kommen. Sein Spiel  muss heute also vom Laptop kommen, aber alles andere ist natürlich live und in Farbe. Bei den energiegeladenen Songs, die In Arcane im Programm haben, fließt der Schweiss schnell in Strömen. Das hindert die vier aber natürlich nicht daran, wieder mal in die Vollen zu gehen. Ihr Album Shadows, Somewhere, Act I ist ja schon drei Jahre alt, aber Thomas kann vermelden, dass man fleißig dabei ist, neue Songs einzuspielen. Da auch die fünf Männer von In Arcane – wie ja wohl alle Undergroundbands – nicht von ihrer Musik leben können, muss halt alles aufeinander abgestimmt sein und seinen Platz im „normalen“ Leben finden. Aber hohe Temperaturen im Raum hin oder her, bei Songs wie Ok Roll With It oder Last Of My Days lege ich die Kamera dann auch mal weg und gönne mir ein ausgiebiges Headbanging.

In Arcane @ Nomads Releaseshow 2019 08 10

Dann darf die Band auf die Bühne, die zur heutigen Show eingeladen hat. Es ist Releasedatum von Nomads, der zweiten EP aus dem Hause Invoke. Auf der Bühne wird es mit drei Mann in der Saitenfraktion und Sänger Marco eng. Mich erinnert es fast ein wenig an Vögel, die auf einer Hochspannungsleitung nebeneinander sitzen, wie sie da stehen, aber gezwitschert wird jetzt natürlich nicht, im Gegenteil. Mit dem „Intro“ Anhedonia geht es standesgemäß los, der zweite Song Masquerade ist dann allerdings nicht von Nomads sondern von der vorherigen EP IV aus dem Jahr 2015. Die wird in der Setliste auch bedacht, aber natürlich spielen Invoke heute alle Songs von Nomads. Auch Deceiver ist also dabei, und Marius von Breakdowns At Tiffany’s steht vom ersten Takt an bereit, um rechtzeitig die Bühne zu entern. Die hatte Bassist David schon lange verlassen und sich davor aufgebaut, so findet also Marius seinen Platz direkt neben Marco und gibt schon mal die erste Kostprobe von seinen tiefen Growls. Die Luft hier in der ersten Etage des Dingens scheint zu stehen, und der Schweiß fließt mittlerweile nicht nur bei den Bands in Strömen. Nur Drummer Maximilian scheint erstaunlich unbeeindruckt dieser Hitze zu trotzen. Aber auch wenn wir alle den Augenblick herbeisehnen, in dem wir wieder die Fenster öffnen und die mittlerweile kühlere Luft von draußen in den Raum strömen lassen können, lassen wir Invoke natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne. Also den nächsten Schluck aus der Wasserflasche und mit Shore zum „rettenden Ufer“ der Umbaupause.

Invoke @ Nomads Releaseshow 2019 08 10

Während sich der Raum ziemlich schnell leert, weil es fast alle nach draußen zieht, müssen die Jungs von Breakdowns At Tiffany’s jetzt aufbauen und einen kurzen Soundcheck absolvieren. Der lockt dann auch die letzten wieder zurück vor die Bühne. Die Fenster müssen leider wieder geschlossen werden, denn das Dingens steht in einer Wohngegend, und es ist mittlerweile ungefähr 22:30 Uhr. Mit dem Titeltrack vom letzten Album Gravity aus 2017 wird dann die letzte Runde eingeläutet. Die Saitenfraktion steht nicht gemeinsam mit Marius vorn am Bühnenrand, Bassist Paco muss sich zwar nicht schämen, hat aber seinen Platz in der hinteren Ecke. Somit steht er direkt neben den Drums und ist sicherlich, genau wie ich, sehr erstaunt, dass Daniel tatsächlich nicht nur ein Shirt sondern darüber auch noch einen – wenn auch kurzärmligen – Hoodie trägt. Aber mit der Kapuze über dem Kopf geht seine Show halt immer los, da muss er jetzt also erst mal durch. Den Jungs von der Instrumentalfraktion fließt jetzt zwar auch der Schweiß in Strömen, sie zeigen sich allerdings relativ unbeeindruckt. Nur Marius hat offensichtlich zu kämpfen, sämtliche Wasserflaschen, die in seiner Nähe stehen, sind ziemlich schnell leer, und auch ein „Scheiße, ich kann nicht mehr“ ist von ihm zu hören. Aufgeben gilt aber natürlich nicht, zehn Songs stehen regulär auf der Setliste, wobei Breakdowns At Tiffany’s, genau wie Invoke, ja auf zwei Silberlinge verweisen können. Neben Gravity aus 2017 gibt es heute auch Songs vom Vorgängeralbum Constants aus 2014. Eine weitere Gemeinsamkeit zu Invoke gibt es, denn auch bei Breakdowns At Tiffany’s war beim Vorgängeralbum noch ein anderer Sänger am Start. Die Zeiten sind aber lange vorbei, und gemeinsam marschiert man auf ein neues Album zu. Hier verabschieden sich die fünf mit zwei Tracks vom letzten Album, die wir ihnen noch als Zugabe abringen können.

Breakdowns at Tiffanys @ Nomads Releaseshow 2019 08 10

Nach der Show gönnen sich dann diejenigen, die bislang noch nicht zugeschlagen hatten, was vom Merchandisestand, den Rest zieht es schnell wieder nach draußen in die angenehm kühle Nachtluft. Eilig, nach Hause zu kommen, haben es nicht viele. So findet man problemlos noch Grüppchen, zu denen man sich gesellen, ein wenig plaudern und dabei auch runterkühlen kann.