Nuclear Storm – Tales From The Depth

Zwei Franken, ein Tenor, Heavy Metal und der melodische Death Metal

Artist: Nuclear Storm

Herkunft: Deutschland

Album: Tales From The Depth

Spiellänge: 38:12 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 18.04.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/nuclearstormmetal

Bandmitglieder:

Gesang – Wolfgang Dreiseitel
Gitarre, Bassgitarre, Keyboards, Schlagzeug – Dennis Fuhrmann

Tracklist:

  1. The Animal
  2. The Crew
  3. The Empire
  4. The Great White
  5. Deadman`s Island
  6. Evil Spirit
  7. Eye For An Eye
  8. Fate Of Mankind
  9. Undertaker

Dieses Duo aus Franken kennt sich schon lange und im Jahre 2003 kam man auf die Idee, Nuclear Storm zu gründen. Es folgte gleich das Debüt im Jahre 2004, dann musste man elf Jahre auf das zweite Album warten. Anscheinend hatte man noch nicht genug und machte sich auf den Weg, neue Songs zu schreiben. Neun davon haben es geschafft, auf dem dritten Album zu landen.

Während man früher noch ein wenig dem Thrash Metal frönte, hört man diese Töne heute nicht mehr, dieses wird relativ schnell klar. Der Opener The Animal gibt die Marschrichtung vor und der Rest folgt. Mit einem sehr romantischen und emotionsvollen Intro geht die Reise los. Schnell wird einem klar, dass die Burschen ein Händchen für gute Melodien haben. Auch das Songwriting lässt sich sehen. Sehr druckvoll und mit einer fetten Melodie startet man dann in den Alltag, welcher aus melodischem Death Metal besteht. Die Growls sind kräftig, aber nicht zu tief. Hinzu kommen Einflüsse und Parts aus dem Heavy Metal. Kommt echt gut. Die vorhandenen Melodien bringen es auf den Punkt und das Thema Geschwindigkeit steht nicht im Mittelpunkt. Würde definitiv auch nicht zu ihnen passen. Es gesellen sich noch einige Screams dazu und fertig ist eine richtig gute melodische Death Metal Nummer.

The Crew geht da zu Beginn etwas härter, aber auch groovender zu Werke. Im Midtempo kann man ganz ungeniert auch mal eine Melodie mit einbauen. Der Gesang wird klarer, aber bleibt böse. Natürlich kommen die Growls dazu. Klingt auch nicht übel. Hier zeigt man sich auch ein wenig von der verspielten Seite. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf dem melodischen Faktor. Härte und Emotionen wechseln sich hier ab und geben sich die Klinke in die Hand.

Durch den Einsatz von schnellen Doublebasselementen bringt man Aggressionen in das Geschehen, während die Keyboardparts die Atmosphäre mitbringen. Gerade zu Beginn von The Empire funktioniert diese Mischung sehr gut. Der Song selber treibt und kombiniert alles das, was Nuclear Storm ausmacht.

Auch Eye For An Eye ist so ein leckeres Teil, sofern man natürlich auf Melodien steht. Der Fokus ist auch hier klar. Nicht der Death Metal steht im Vordergrund, sondern der melodische Aspekt. Dieser wird aber hart vorgetragen und dazu kann man natürlich gut deathige Riffs gebrauchen. Die Anleihen aus dem Heavy Metal sind aber jederzeit zu spüren und zu hören, sowohl musikalisch als auch gesanglich. Schockt wohl, da das Songwriting doch recht abwechslungsreich ist. Der Gesang wird an einigen Stellen auch gedoppelt und ansonsten treibt der Song ordentlich.

Überhaupt ist der Gesang ein wichtiger Bestandteil des Albums. Von Growls bis zum heavigem Klargesang gibt es alles zu hören.

Durch den ausgebildeten Tenor (Dresdner Semperoper) Miki Stojanov, haben sich Nuclear Storm Verstärkung ins Boot geholt. Außer den für einen Tenor typischen Chören steuerte der Gastsänger Stojanov in den Songs The Great White und Undertaker klassischen Heavy Metal Gesang bei.

Sofern man melodischen Death Metal nicht unbedingt mit Schweden und der guten alten Zeit in Verbindung bringt, sollte man sich Tales From The Depth reinziehen. Ich hätte mir noch so einige richtige Ausreißer gewünscht und einige richtig schnelle Geschichten, aber ansonsten flutscht das Album echt ganz ordentlich.

Nuclear Storm – Tales From The Depth
Fazit
Die Franken von Nuclear Storm haben ihre thrashigen Wurzeln über Bord geworfen und mischen nun recht geil melodischen Death Metal mit Heavy Metal Elementen. Das Songwriting klingt interessant und vielschichtig. Das Duo hat ein gutes Händchen für das Songwriting und vor allen für Melodien. Zur Unterstützung hat man sich einen echten Tenor dazugeholt. Gute Idee.

Anspielltipps: The Animal und Eye For An Eye
Michael E.
7
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