Das Jahr 2024 A D ist schon einige Zeit vorbei. Trotzdem wühle ich noch etwas, wie üblich, in unserer Kiste der liegengebliebenen Alben in der Hoffnung, dort den einen oder anderen schwarzen Diamanten zu finden. Auch in diesem Jahr sind dort wieder einige Kleinode, welche zumindest die Veröffentlichung in einem unheiligen Review verdient haben, zu finden.
Zu den schwarzen Rohdiamanten zählt sicher auch das aktuelle Album Graveside der britischen Schwarzmetaller Old Forrest. Das Trio Kobold, Beleth und Grond ist bereits seit 1998 unterwegs, wobei es 2001 (nach einem Album) einen Split gab. Seit 2007 ist man wieder kontinuierlich unterwegs. Das beiliegende Promosheet spricht von acht Alben, wobei es nach der Auflistung in der Encyclopaedia Metallum eigentlich Album Nummer neun sein müsste. Ich will mich allerdings nicht um ein Album streiten. Wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich bei dem Trio Kobold, Beleth und Grond eigentlich um ein Duo, da wohl Kobold und Grond die gleiche Person (wenn ich richtig liege) sind. Das ist ein gewisser James Fogarty, der als Grom die Drums einspielt und als Kobold Gesang und Keyboards übernimmt. Der Mann hat allerdings noch einige andere Projekte, unter anderem die Experimental / Black Metal Band Ewigheim und war auch von 2015 bis 2021 bei den Norwegern In The Woods … tätig. In diesen Fällen allerdings unter dem Pseudonym Mr. Fog. Ganz schön irre der Mann 🙂 Hoffentlich weiß er immer, wenn er morgens in den Spiegel schaut, wer er ist 😀
Nun aber zurück zum Album Graveside, welches bereits Anfang Dezember im letzten Jahr über Soulseller Records veröffentlicht wurde und dort als CD und in den Vinylvarianten Transparent Swamp Green und Black (jeweils 250 Stück) verfügbar ist.
Old Forest berufen sich nach eigener Aussage auf die berühmtesten und frühesten „naiven“ Werke von Koryphäen der frühen 90er-Jahre-Szene, wie Emperor, Satyricon, Dimmu Borgir, Gehenna und anderen.
Nun ja, wer mich kennt, weiß, dass ich Vergleiche gerne vermeide. Aber ja, ich möchte hier Old Forest nicht widersprechen. Allerdings kann ich bereits vorab sagen, dass sie dies nicht im Sinne einer Kopie machen, sondern dabei sehr eigenständig wirken. Dabei bringen Old Forest auf Graveside einen sehr keyboardlastigen Black Metal zutage, der zudem so etwas, wie eine Dramaturgie von Horrorgeschichten hat. Die Songs sind durch die Synths natürlich sehr geprägt. Stilistische Elemente, wie Akustikgitarre und Klargesang machen die Songs besonders spannend. Bereits der Opener Curse Of Wampyr führt uns wunderbar in die Thematik ein.
Ein klasse Song ist Solstice Sacrifice, der zunächst eine eher doomige Ausrichtung hat und dann immer mehr Black Metal Horror wird. Irgendwie sind die Songs ziemlich unberechenbar und nehmen die eine oder andere Abbiegung. Für meine Ohren ist das Album recht spannend und kein Black Metal Einheitsbrei
HIER! geht es für weitere Informationen zu Old Forest – Graveside in unserem Time For Metal Release-Kalender