Ost+Front – Sternenkinder

“Sternenkinder von Ost+Front“

Artist: Ost+Front

Herkunft: Deutschland

Album: Sternenkinder Single Release

Genre: Dark-Rock, Alternative-Rock

Release: 30.10.2015

Label: out of line

Link: http://www.ostfront.tv

Bandmitglieder:

Gesang – Herrmann Ostfront
Gitarre – Gernhardt von Brüh
Gitarre – Siegfried Helm
Bass – Wilhelm Rotlauf
Tasten, Trommeln – Eva Edelweiß
Schlagzeug – Fritz Knacker

Tracklist:

1. Sternenkinder
2. Sternenkinder (Blutengel Remix)
3. Sternenkinder (Rob Dust Remix)
4. Moldau (Orchester Version)

ost front - sternenkinder

Die nicht mehr ganz so Neue Deutsche Härte hat Zuwachs bekommen. Ostfront veröffentlichen ihre neue EP Sternenkinder. Mit vier Liedern, darunter zwei Versionen der Single Sternenkinder und einer Orchesterversion vom Song Moldau stimmen die Berliner auf ihr kommendes Album Ultra ein.

Ich will gar nicht lange um den heißen Brei reden und komme gleich zum Punkt. Ich weiß nicht, was die Band als epochal, poetisch und vielseitig angekündigt hat. Diese EP kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Die gedichtähnlichen Texte reimen sich zwar, poetisch sind sie deswegen aber noch lange nicht. Auch einen Musikepos kann ich leider nicht finden – da nützt es auch nicht, von einem Meister wie Smeterna abzuschauen. Ein paar Streicher, Bläser und Co. sind noch kein Garant für ein musikalisches Meisterwerk.

Fangen wir aber der Reihe nach an. Der erste Titel der EP ist Sternenkinder. Der Song beginnt mit einer flüsternden Frauenstimme. Begleitet wird sie von Streichinstrumenten. Nach einem Vierzeiler setzt dann der Rest der Kapelle ein und Herrmann Ostfront beginnt den Zuhörer mit seiner tiefen Stimme in seinen Bann zu ziehen. Leider bleibt dieser Versuch vergebens. Auch die schönste Stimme kommt gegen einen grottigen Text nicht an. Die gereimten Ungereimtheiten rufen bei mir eher ein kopfschüttelndes Belächeln hervor und ich hoffe noch immer, dass dieser Song doch irgendwie ironisch gemeint ist. Die erste Version kommt vom Dieter Bohlen der Gothic-Szene – Chris Pohl bzw. Blutengel.

Die Grufti-Rentner bearbeiten das eh schon fragwürdige Thema in ihrem typischen Stil. Keine wirkliche Verbesserung. Wahrscheinlich wird diese Version dennoch gut auf den Tanzflächen der Gothicclubs ankommen. Blutengel-Fans sind meist treue Gestalten und werden wohl auch dieses 08/15-Werk großartig finden. Eine weitere Interpretation kann man an dritter Stelle hören. Die Rob Dust-Version kommt mit mehr Techno um die Ecke. Auch das kann nichts retten und so bleibt dem Hörer nichts weiter übrig als zu skipen.

Die wohl grausamste Vergewaltigung eines Klassik-Blockbuster wartet auf dem letzten Platz der Tracklist. Einst von Bedřich Smetana komponiert, ist die Moldau eines der bekanntesten Lieder der Musikgeschichte. Ostfront haben sich davon inspirieren lassen, was im Grunde nicht verkehrt ist, es hapert aber gewaltig an der Umsetzung. Das Hauptthema der Komposition nutzt die Band für ihren Refrain und auch hier kann der Text nicht überzeugen. Es braucht leider mehr, um ein anspruchsvolles Orchersterstück zu erschaffen.

Fazit: Kann man sich anhören, muss man aber nicht!

Anspieltipps: keine
Martha K.
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