Bereits im letzten Mai haben die kanadischen Newcomer Osyron ihr Album Kingsbane aus dem Jahr 2017 als Deluxe Edition noch mal auf die Reise geschickt. Die Fanbase in Nordamerika wächst, das Album ist längst kein Unbekanntes mehr in der Szene und soll bei uns auch noch einmal aufflammen. In die letzte EP Foundations von vor zwei Jahren haben wir bereits hineingehört, heute geht es kopfüber in die Vergangenheit. Die gut 55 Minuten umfassen die acht eigentlichen Songs, dazu kommen in dieser Version noch drei weitere Bonustracks, die den Silberling weiter bereichern. Die Songs wurden für das neue Gewand extra nochmals gemixt und gemastert. Die auf Kingsbane servierten Beigaben Viper Queen, Griefmaker sowie das Akustikstück Razor’s Wind wurden mit dem aktuellen Schlagzeuger Cody Anstey eingespielt. Reed Alton ist als Frontmann und Sänger konkurrenzfähig. Seine Vocals sind sehr prägnant, ohne dabei gleich zu übertreiben. Irgendwo zwischen klassischem Heavy Metal, Power Metal und Symphonic Beats leben die Musiker von einem leichten, dunklen Anstrich, der wie kleine Nebelschwaden zwischen den dichten Ahornbäumen emporzieht. Mehr Power Metal als Kamelot, dafür weniger düster kann man den Vergleich ohne Probleme ziehen. Ein klarer Erfolg für die Männer, die damals noch ohne Label waren und jetzt bei SOAL ihre Instrumente ins Schwingen bringen. Nicht nur die Lyrics lassen eine noch unbekannte Truppe vermuten, die ganze Umsetzung, das Selbstbewusstsein und schlussendlich das Ergebnis könnten auch von einer gestandenen Kapelle stammen, die seit Jahrzehnten im Business herumwildert. Mit enorm vielen frischen Ideen kommen Osyron jedoch nicht ums Eck, das einzige Manko der Kanadier, die ansonsten nichts anbrennen lassen. Zu Recht wurde im letzten Jahr das Werk Kingsbane schick herausgeputzt, um die konzertfreie Zeit wenigstens so noch für Eigenwerbung zu nutzen. Der nächste Schritt dürfte dann wohl ein neuer Silberling sein oder die Chance, bald wieder richtig die Bühnen beackern zu können. Fans des bzw. der Genres sollten ruhig mal reinhören.
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