Periphery – The Wildfire European Tour 2024 am 23.01.2024 in der Markthalle in Hamburg

Progressive und moderne Metal Klänge verdunkeln die Martkhalle

Eventname: The Wildfire European Tour 2024

Headliner: Periphery

Vorband: Crooked Royals

Ort: Markthalle, Hamburg

Datum: 23.01.2024

Kosten: VVK 38,25 €

Genre: Progressive Metal, Progressive Metalcore

Besucher: 1000

Link: https://markthalle-hamburg.de/programm/

Setliste Periphery:

  1. Dracul Gras
  2. Wildfire
  3. Atropos
  4. The Scourge
  5. Make Total Destroy
  6. Letter Experiment
  7. Scarlet (Acoustic)
  8. The Way The News Goes…
  9. Marigold
  10. Satellites
  11. Blood Eagle

An jenem Dienstag, den 23.01.2024, soll die langerwartete Rückkehr Peripherys in die nördlichen Häfen des Landes, genauer gesagt in Hamburg, stattfinden. Lasst uns vorab an dieser Stelle ohne Übertreibungen vorwegnehmen: Es ist ein grandioses Comeback … Der Abend beginnt mit der neuseeländischen Progressive-Metalcore-Band Crooked Royals.

Crooked Royals – 2024 – Hamburg

Knapp beschrieben handelt es sich hier um eine vielseitige Metalcore-Band, was in dem Genre nicht unbedingt die Regel ist. Die vielen Elemente werden durch die hohe Energie und Spielfreude der Band, insbesondere der beiden Sänger, hervorgehoben. Vielleicht liegt es heute an dem anfangs holprigen Sound in der Markthalle, welcher nicht dabei hilft, die Musik der Band auf Anhieb zu fassen und so letztendlich auch verhindert, sich vollends auf die Musik einzulassen. Auch repräsentieren die Songs der jungen Band eine Art von Musik, welche nur schwer zugänglich erscheint, wenn die Musik vor dem Erstkontakt gänzlich unbekannt ist. Zumindest ist es sicher hilfreich, sich zuvor etwas mit der Musik auseinanderzusetzen, um die vielen unterschiedlichen Elemente besser aufnehmen zu können.

Vertieft man diesen Gedanken jedoch weiter, so ist es nicht immer notwendig, Musik unmittelbar zu verstehen oder an ihr Gefallen zu finden. Vielmehr kann es genau diese Art von Musik sein, welche sich erst über einen gewissen Zeitraum entfaltet und langsam wachsen muss und so letztlich ein fester Bestandteil im Leben wird.

Der heutige Headliner ist hierfür ein perfektes Beispiel. Hamburg sieht am 23.01.2024 dieses Jahres die Rückkehr der Band, mit der diese auch das von Kritikern hochgelobte fünfte Studioalbum Periphery V: Djent Is Not A Genre vorstellen möchte. Die letzte Europatour des US-amerikanischen Quintetts liegt fast fünf Jahre zurück, lediglich auf dem letztjährigen ArcTangent Festival im UK tritt die Band in Erscheinung. Es ist also eine lange Zeit vergangen. Aber wie sagt man so schön: Gut Ding will Weile haben …

Die Besucher johlen bereits lauthals in Erwartungshaltung für den Headliner, welcher kurz darauf die Bühne betritt, nachdem kurz zuvor das Outro von Zagreus die Spannung ins Unendliche treibt. Die Band startet mit dem Song Dracul Gras vom letzten Studioalbum und die Menge dreht unmittelbar durch. Insbesondere dieser Song bringt uns zurück zu unserer Aussage, dass man Musik nicht auf Anhieb verstehen oder mögen muss, um schließlich komplett von ihr gefesselt zu sein und ein Leben lang von ihr verfolgt zu werden. Beim ersten Hören des neuen Albums ist es genau dieser Song, welcher zunächst am wenigsten in uns auslöst und dann mit etwas Abstand und nach erneutem Hörversuch sogar zu einem Favoriten heranwächst.

Periphery – 2024 – Hamburg

Es folgt Wildfire. Als wäre das Publikum nicht schon beschwingt genug, feuern die ersten Töne des Songs das Publikum heftig an, wodurch die Zuschauer zufälligerweise dem Songtitel alle Ehre erweisen. Ins Besondere dieser Song stellt ein perfektes Beispiel für die Vielseitigkeit und das herausragende kompositorische Können der Musiker dar. Die Wendung vom aggressiven Semi-Deathmetal-Aufbau hin zu einem eleganten Jazz-Interlude. Mit einer langsamen, aber sicheren Steigerung der Emotionalität innerhalb der Komposition, welche in wohl einen der besten Refrains gipfelt, welcher der heutige Progressive-Metal zu bieten hat.

Darüber hinaus ist es wichtig, die einfach großartige musikalische Darbietung eines jeden einzelnen Musikers der Band hervorzuheben und zu erwähnen, wie angenehm es als Zuschauer ist, festzustellen, mit welcher Freude die Band live performt. Weiter in den Abend hinein verlangsamt die Band das Tempo etwas, als Sänger Spencer Sotelo eine Akustikversion von Scarlet vom Album Periphery II: This Time It´s Personal singt. Dabei wird er begleitet von Gitarrist Mark Holcomb. Das Publikum hat einen ruhigen Moment zum Genießen, aber auch, um etwas Energie für das folgende hitzige Ende zu sammeln.

Periphery – 2024 – Hamburg

Die letzten Lieder des Abends sind Marigold und Blood Eagle. Bei der Ankündigung von Marigold betont Sänger Spencer Sotelo, dass es sich bei der Show von nun an eigentlich um ein Encore handelt. Allerdings sieht er nicht ein, die Bühne zu verlassen, nur um diese dann noch mal zu betreten. Er versucht dem Publikum mitzuteilen, dass Sie einfach vorgeben müssen, dass an dem Abend eine Zugabe stattfindet. Zum Abschluss kommt Blood Eagle, was uns zu unserer Schlussfolgerung bringt, dass es sich bei Periphery um eine der innovativsten Bands im Progressive-Metal-Bereich handelt. Wir waren in der Vergangenheit weit davon entfernt, uns als Fans der Musik dieser Band zu definieren. Wir scheiterten mehrmals daran, die Musik zu verstehen. Erst mit der Erscheinung des letzten Albums, sehen wir uns in der Lage zu erkennen und zu verinnerlichen, wo die Brillanz Peripherys liegt. Somit bleibt es jetzt unsere Aufgabe, die verlorene Zeit wiedergutzumachen.