Eventname: German Tour November/Dezember 2019
Headliner: Phil Campbell & The Bastard Sons
Vorband: Leader Of Down
Ort: Logo, Hamburg
Datum: 30.11.2019
Genre: Hardrock
Besucher: ca. 350 (Ausverkauft)
Eintrittspreis: 28,20 €
Bandmitglieder:
Gesang – Neil Starr
Gitarre – Phil Campbell
Gitarre – Todd Campbell
Bass – Tyla Campbell
Schlagzeug – Dane Campbell
Setliste Leader Of Down:
- People Say I´m Crazy
- Laugh At The Devil
- Serial Killjoy
- Children Of Disease
- All For You
- Midnight In London
- Cascade Into Chaos
- Feel Good
- Paradise Turned Into Dust
- Master Of The Universe
Setliste Phil Campbell & The Bastard Sons:
- Step Into The Fire
- Freakshow
- Rock Out
- These Old Boots
- High Rule
- Born To Raise Hell
- Dark Days
- Get On Your Knees
- Rockaway Beach
- R.A.M.O.N.E.S.
- Straight Up
- Silver Machine
- Ace Of Spades
- Ringleader
Zugaben: - Big Mouth
- Lost Woman Blues
- Killed By Death
Motörhead lebt!
Mannomann. Was für ein Abriss im kleinen Logo in Hamburg.
Schon vor Monaten, gleich nach der Bekanntgabe der wenigen Tourdaten, war das Logo sofort ausverkauft. Der kleine Club in der Hamburger City bietet etwa 350 dicht gedrängten Gästen Platz. Jeder möchte gerne das Motörhead Urgestein mit seinen Söhnen sehen. Früher stand man in Stadien und bei Festivals weit weg, heute steht der Meister gerade einen Meter vor dem Publikum zu einem Bruchteil des Preises.
Als Support fungieren Leader Of Down. Hiermit sind wir schon mitten drin im Motörhead Milieu. Ist auf ihrer 2018 erschienenen Scheibe Cascade Into Chaos noch eine Menge Motörhead drin und dran, ist das Songmaterial durchschnittlich. Als Projekt von Würzel, dem Ex-Motörhead Gitarristen und Bassist Tim Atkinson 2011 gegründet, zieht nun eine neue Truppe mit dem Namen und Material umher. Heute steht Sänger Matt Baker am Mikro, Alex Ward an der Gitarre. Urgestein Steve Clarke (ex-Fastway) sitzt nach einem Unfall nicht mehr an den Drums. Neu für ihn ist Daniel Akaoui in der Band. Natürlich werden die alten Songs gespielt, die Würzel und Lemmy seinerzeit noch aufgenommen und produziert haben. Eine für 2018 angekündigte, eigenständige Platte ist noch immer nicht erschienen. Die heutige Setliste beinhaltet die neuen Songs All For You, Midnight In London sowie Master Of The Universe. Neue Songs, die die Band ein wenig aus dem großen Schatten hervorbringen sollen.
Das Logo ist breit, aber nicht tief und die Bühne zieht sich fast über die gesamte Breite. In der Mitte prangt ein Pfeiler, den schon viele Musiker, die hier aufgetreten sind, in Gesprächen erwähnen. Er hat wohl schon einige blaue Flecken verursacht. Direkt vor der nur 30 cm hohen Bühne ist ein Absperrgitter platziert. Einen Fotograben gibt es nicht. Die Hütte ist rappelvoll, gefühlt 80 Prozent der Leute tragen Lemmy oder Motörhead Shirts oder Kutten. Nach einer kurzen Umbaupause ist das Intro Highway Star von Deep Purple das Zeichen: Es geht los.
Der Familienclan Campbell mit gesanglicher Unterstützung von Neil Starr brennt dann ein wahres Feuerwerk ab. Für das Familienoberhaupt ist die rechte Bühnenhälfte vorgesehen, der Rest der Band tummelt sich auf der anderen Seite. Los geht es mit den zwei Bastard Songs Step Into The Fire und der Freak Show. Bereits der dritte Song ist ein Motörhead Cover. Zu Rock Out wechselt Phil zum ersten Mal seine Gitarre. Ich habe ihn in den verschiedenen Kombinationen schon live gesehen, aber mit einer vergoldeten Gitarre mit dem Motörhead Logo noch nicht.
Natürlich werden ein Haufen Motörhead Klassiker gespielt, aber auch eigene Songs der Bastard Sons. Wer auf ganz Neues von der neuen Soloplatte Old Lions Still Roar (Rezension hier) gehofft hat, wird nicht ganz enttäuscht. Mit These Old Boots und Straight Up schaffen es zwei Titel auf die Setliste, die aber ohne den Gesang von Dee Snider oder Rob Halford auskommen müssen. Auch andere bekannte Gäste kommen heute nicht. Alice Cooper oder Rob Halford hätten den kleinen Club wohl auch gesprengt. Trotzdem ein klasse gemischter Abend. Die letzten Zweifler werden dann in der letzten halben Stunde beruhigt. Mit Silver Machine von Hawkwind und Ace Of Spades von Motörhead droht sich das Ende an, Killed By Death als letzte Zugabe nach nicht ganz zwei Stunden lassen jeden zufrieden nach Hause gehen.
Fazit: Jeder Motörhead Fan, der die Chance hat, eines dieser Konzerte zu erleben, sollte die Chance nutzen. Zwar grarrzt Lemmy nicht mehr sein „We are Motörhead and we play Rock ’n‘ Roll“ ins Mikro, musikalisch kommen die Söhne von Motörhead Urgestein Phil Campbell jedoch locker an die großen Fußstapfen heran. Auch das Programm besteht zu einem Drittel aus Motörhead Titeln, die eigenen Songs setzen die Tradition ebenso fort und reihen sich nahtlos in die Setlist ein. Apropos Setlist. Jedes Konzert ist anders, vor jedem Gig wird sich zusammengesetzt und eine neue Liste aus dem Repertoire erstellt.
Jederzeit wieder!