Promethee – Convalescence

„Metalcore Power – gnadenlos volles Brett!“

Artist: Promethee

Herkunft: Schweiz / Genf

Album: Convalescence

Spiellänge: 34:26 Minuten

Genre: Metalcore / Progressive Metal

Release: 12.10.2018

Label: Lifeforce Records

Link: https://www.prometheemusic.com/

Aktuelle Bandmitglieder:

Gesang – Joshua Oris
Gesang / Gitarre Ludovic Lacroix
Gitarre – Elric Doswald
Bass – Mathieu Tappolet
Schlagzeug – Bapthiste Maier

Tracklist:

  1. Convalescence
  2. While You Stood Still
  3. Endless
  4. Merchants
  5. Witness
  6. Demons
  7. The Deep End
  8. Soiled
  9. Old Bones

Nach rund drei Jahren, in denen Stille um das Schweizer Quintett herrschte, veröffentlichten sie am 12. Oktober 2018 ihr zweites Studioalbum Convalescence. Produziert wurde die neue Scheibe in den Silvercord Studios (Brooklyn, USA). Anschließend übernahm Jens Bogren das Mastering, der bereits für eine Vielzahl von Metalbands diverser Genres hinter dem Mischpult gestanden hat, wie zum Beispiel für Amon Amarth oder Arch Enemy. In ihrem neuen Album greifen Promethee Themen wie Ängste, Stillstand und Doppelmoral auf. Einen ersten Eindruck kann man sich auf Portalen wie Deezer, Spotfy oder YouTube verschaffen. Zurzeit tourt die Genfer Metalcore Formation durch die Schweiz, Belgien und Frankreich. Insgesamt stehen noch fünf Konzerte bis zum 10. Mai auf dem Plan, von denen sie drei Termine zusammen mit anderen Bands bestreiten.

Promethee zelebrieren düsteren Metalcore ohne jeglichen Schnick Schnack. Technisch ist der Sound auf einem hochwertigen Level. Der Gesang verschreibt sich konsequent dem Growling und verzichtet vollkommen auf Clean Vocal Parts, was nicht bei jedem Fan gleichermaßen gut ankommen dürfte. Im Vergleich zum Vorgänger Unrest aus 2015 lassen sich hörbare Steigerungen in Sachen Songwriting erkennen. Promethee bewegen sich im Mittelfeld der Metalcore Szene. Es fehlt der Band noch etwas an Wiedererkennungswert. Dem Album hätten weitere Songs wie z. B. Endless gut zu Gesicht gestanden.

Der Opener Convalescence ballert ohne Intro gleich brutal ins Hirn. While You Stood Still setzt in selber Manier fort. Ab Songmitte erfolgt dann der Wechsel zu schweren und melodischeren Parts. Bei Endless weht ein eiskalter Hauch um die Ecke. Der anfangs wabernde Bass wirkt bedrohlich und tritt immer energischer in den Vordergrund. Auch die Drums kommen kraftvoller zum Einsatz. Tempowechsel steigern die Wirkung noch um einiges mehr. Bei diesem Song knallt die Rhythmik voll durchs Gebälk und animiert zum Training der Nackenmuskulatur. Merchants fällt wieder auf brachiales Growling zurück, mit unterschiedlichsten Riffstrukturen umwoben. Das verleiht dem Track eine gute Portion Abwechslung. Witness drischt ebenfalls voll drauf los. Demons steigt erneut düster und kraftvoll in die Unterwelt ein. Ein kurzer Spoken-Word Part ist einmalig hörbar. Er untermauert die sich ausbreitende gefahrvolle Atmosphäre. The Deep End ist das einzige Instrumentalstück von Convalescence. Hier liegt der Fokus komplett in der fesselnden Melodieführung, aus der es kein Entkommen gibt. Soiled setzt mit roher Gewalt nach. Joshua Oris und seine Mannschaft holen noch einmal alles raus, was Lunge und Instrumente hergeben. Old Bones setzt in Sachen Melodik noch eins oben drauf. Ein Anflug von Dudelsackklängen zieht sich im Hintergrund durch den sphärischen Sound. Die Auswahl dieses Rausschmeißers kann man gut und gerne als gelungen betrachten.

Mit einer Spielzeit von nur knapp 35 Minuten wirkt das Album etwas zu kurz geraten für meinen Geschmack.

Promethee – Demons

Promethee – Endless

Tourdaten – Promethee

09.02.2019  CH –  Aarau, Kiff – Kultur in der Futterfabrik
13.03.2019 CH – Lausanne, Le Romandie Rock Club
20.04.2019 BE – Namur, Belvédère
03.05.2019 FR – Béthune, Le Poche
10.05.2019 CH – Genf, Les Rentcontres Musicales 2019

Fazit: Fans des puristischen Metalcores liegen bei Convalescence genau richtig. Gemüter mit einer Vorliebe für Clean Vocal Parts dürfte dieses Album etwas enttäuschen. An gutem Songwriting und technischem Können mangelt es dem Silberling nicht. Gesanglich hätte ich mir ein breiteres Spektrum gewünscht. Das Potenzial zu mehr hat Joshua Oris in jedem Fall. Mir gefallen die Facetten und Nuancen dieser Scheibe mit jedem Durchgang besser. Ich zähle sie zur Kategorie „Basics“, die man immer mal wieder auflegen kann.

Anspieltipps: While You Stood Still, Endless, In The Deep End
Sandra R.
8.2
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