Radio Moscow – New Beginnings

„Ein Zaubertrankgemisch des Bluesrock der 60er und 70er“

 

Artist: Radio Moscow

Herkunft: Store City / Iowa (USA)

Album: New Beginnings

Genre: Heavy Psychedelic, Bluesrock

Spiellänge: 39:10 Minuten

Release: 29.09.2017

Label: Century Media

link: www.radiomoscow.net/

Bandmitglieder:

Guitars, Vocals – Parker Griggs
Bass – Anthony Meier
Drums and Percussion – Paul Marrone

Tracklist:

01. New Beginning
02. Deceiver
03. Woodrose Morning
04. Driftin‘
05. No One Knows Where They’ve Been
06. Last To Know
07. New Skin
08. Pacing
09. Pick Up The Pieces
10. Dreams

Nein kein neuer Radiosender aus Moskau, sondern eine Band, die dem Heavy Blues Rock der 60er und 70er frönt. Wer Radio Moscow noch nicht kennt, hat wirklich was verpasst. Schließlich besteht die Band bereits seit 2003, sie blickt also nächstes Jahr auf 15 Jahre Bandgeschichte zurück. Beim Album New Beginning handelt es sich nicht um ein Erstlingswerk. New Beginning ist bereits das fünfte Studioalbum der Band. Frontmann, Sänger und Gitarrist Parker Griggs ist das einzig verbliebene Gründungsmitglied.

New Beginning ist jedoch das erste Album beim Label Century Media. Gerade hier könnte nun mit New Beginning wirklich ein Neuanfang sein und die Drei-Mann-Kombo endlich auch auf das Interesse stoßen, das sie verdient hat.

Was auf der Scheibe abgeliefert wird, ist ziemlich heißer und spannender Heavy Psychedelic Blues Rock. Man nehme einen großen Kessel und die mystische junge Witch Stevie Nicks braut einen magischen Zaubertrank. Als Zutaten bieten sich an: Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Iron Butterfly, Blue Cheer, ein ganz kleiner Schuss früher Black Sabbath und Stevie’s eigener Spirit von Fleetwood Mac. Schon erhält man den Psychedelic Blues Rock Zaubertrank Radio Moscow.

In dem sogenannten Vintagebereich gibt es ja mittlerweile einige Bands, die hinreichend bekannt und erfolgreich sind. Hier sind nur mal Blues Pills und Pristine genannt. Diese leben insbesondere auch von ihren charismatischen Frontfrauen. Vielleicht ist es das, was Radio Moscow fehlt. Sie brauchen sich aber gewiss nicht hinter solchen Bands verstecken.

Radio Moscow erfinden sich mit diesem Album nicht neu, aber wie bereits schon erwähnt erscheint New Beginning bei einem Label, welches die Band nun doch pushen und dahin bringen könnte, wo sie hingehört. Die Qualität ihrer Songs ist ausgesprochen gut.

Bereits beim ersten Song New Beginning hören wir einen wahnsinnigen Groove im Black Sabbath Stil, der dann stark von einer dreckigen und starken Powerstimme des Frontmannes Parker Griggs dominiert wird.
Deceiver kommt dann mit etwas jazziger beeinflussten Riffs daher, wobei dich Bass und Drum direkt an die Wand schmeißen.
Woodrose Morning ist dann ein relaxtes Instrumental, dass dich kurz zum Entspannen einlädt, um dann schneller zu werden, bevor dich der nachfolgende Song Driftin’ mit seinen Beats infiziert.

No One Know Where They’ve Been könnte von Hendrix selbst sein und flasht dich regelrecht.
Pures Adrenalin verströmt der Song Last To Know, bevor es dich in den psychedelischen Song New Skin entführt und in dessen Stimmung verschlägt. Vanilla Fudge lässt grüßen. Bei Pacing wird der Blues – Rock – Rhythmus – Turbo dann ausgepackt und es gibt nur ein bedingungsloses nach vorne. Ja klar, danach müssen die Fetzen, die unterwegs im Wege standen aufgesammelt werden. Also wird es mit Pick Up The Pieces wieder etwas langsamer, denn alle Stücke müssen mit. Also mal zum Verschnaufen etwas Ruhigeres und Bluesigeres. Das Ganze endet dann mit Dreams in einem fetzigen und dreckig hingerotzten passenden Outro mit ausuferndem Gitarrensolo. Da will man weiter träumen, auch wenn es schon zu Ende ist.

 

Fazit: Kraftvoller Heavy Psychedelic Blues Rock im gehobenen Niveau und jederzeit auf hohem Level. Klasse Album für alle Vintagefans des 60er und 70er Blues Rock. Radio Moscow sollten nicht überhört werden. Sie werden doch hoffentlich die nächste Zeit auf dem einen oder anderem Stoner Festivals zu sehen und zu hören sein. Bis Ende Oktober befinden sie sich auf ausgedehnter Europatour. Anspieltipps: Dreams, No One Know Where They’ve Been und New Beginning
Juergen S
8.9
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