“Oft zu zerfahren!“
Artist: Re-Armed
Herkunft: Kerava, Finnland
Album: Rottendam
Spiellänge: 29:24 Minuten
Genre: Modern Death Metal / Thrash Metal
Release: 10.01.2014
Label: Eternal Sound / NMD
Link: https://www.facebook.com/rearmed
Klingt wie: Discreation und Illdisposed
Bandmitglieder:
Gesang – Jouni Matilainen
Gitarre – Tommi Helkalahti
Gitarre – Ville Vainionpää
Bass – Joel Vakkila
Schlagzeug – Juhis Kauppinen
Tracklist:
- Dead Light District (Intro)
- Rottendam
- Wracked
- Hedonist
- SuperAnimal
- Putos Muertos
- Apocalypse Postponed
- Freakshow
- Exiled (Outro)
Unzählige Demos zieren die Diskografie der Finnen Re-Armed, die erst letztes Jahr mit Worldwide Hypnotize ihren ersten Longplayer herausgebracht haben. Ihr Unwesen treiben die technischen Death Metaler seit 2001; die erste Demo Life That Seems to Be Lost… erschien knapp ein Jahr später. Die sechste und letzte Demo Stop This Evolution, die für die Band als Anlass genommen wurde, vier Jahre Intensiv auf die erste Platte hinzuarbeiten, kam im Jahre 2008 auf den Markt. Auf die zweite Scheibe Rottendam müssen Anhänger nach Release jedoch nur zwölf Monate warten. Wie der Name es schon verrät und wie dem Cover zu entnehmen ist, vereint das gute Stück die Erotik von Rotterdam und die brutale Gewalt verwesenden Fleisches.
Ein kurzes Intro und schon wird flink in das Intermezzo gestartet, welches gerade mal eine halbe Stunde andauert. Kurze sowie prägnante Stücke werden in das Gehör des Käufers geprügelt, der sich gegen fiese Krawall-Thrash-Beats gar nicht währen kann. Die surrende Doublebass verstärkt bei Rottendam, dem Titeltrack des Albums, das perverse Feeling einer Nähmaschine auf blanker Haut. Ein griffiger Refrain lässt Headbang-Möglichkeiten, leicht übertriebene Breaks hingegen verursachen schnell einen schweren Nacken, der sich bei den flinken, lockernden Melodien nicht entkrampfen will. Gut kommt bei den Finnen der Hang zu leichten Technical Death Metal-Elementen, die in Melodien gelagert nicht verschandelt werden. Die prägnante Schlagzeugarbeit von Juhis Kauppinen sorgt für einen gewissen Druck, von dem Re-Armed nach vorne getrieben wird. Viele dürften sich von Juhis wünschen, dass die Geschwindigkeitswechsel verspielter durchgeführt werden. In manchen Stücken gehen fiese Breaks in kürzester Zeit auf die Substanz, worunter auch der Spielfluss leidet. Weniger ist da leider manchmal mehr – diese Erfahrung müssen auch Re-Armed machen, die bei den melodischen Riffs mehr im Ohr bleiben. Freakshow als Rauschmeißer vor das Outro zu setzen, finde ich sehr schade, da dieser Titel der vermeintlich stärkste der Platte ist und das Album von Anfang an gut eingeleitet hätte.