Ribspreader – Reap Humanity

Death Metal in Reinkultur

Artist: Ribspreader

Herkunft: Schweden / USA

Album: Reap Humanity

Spiellänge: 35:55 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 16.01.2024

Label: Xtreem Musix

Link: https://www.facebook.com/profile

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bassgitarre – Rogga Johansson
Gitarre – Taylor Nordberg
Schlagzeug – Jeramie King

Tracklist:

1. The Skeletal Towers
2. A Fleshless Gathering
3. Reap Humanity
4. Count Damnation
5. As The Ghouls Are Summoned
6. Like Breeding Vermin
7. Further Into Decay
8. Human Fodder
9. Shrouded In Despair

Der Rogga ist natürlich auch 2024 weiter aktiv, alles andere hätte die Death Metal Welt schon sehr verwundert. Der gute Johansson hat ja bekannterweise tausend Bands und eine davon ist Ribspreader. Diese Allianz existiert nun auch schon seit 2003 und mittlerweile hat man Album Nummer zehn am Start. Neben Rogga sind noch Jeramie King und Taylor Nordberg mit von der Partie. Seit 2016 zocken sie jetzt nicht nur hier zusammen und haben eigentlich immer abgeliefert, wie ich finde.

The Skeletal Towers zeigt auf, dass immer noch genügend Ideen und Energie vorhanden sind. Nach einem Scream doomt man ein wenig herum und lässt dabei eine recht melancholische Melodie auf die Menschheit los, und dann machen die Burschen eben das, was sie am besten können. Old School Death Metal. Riffs, die wie dreißig Jahre alt sind, aber eben immer noch schocken. Dabei gehen sie sehr versiert und auch abwechslungsreich vor. Nach einem Break spielt die Gitarre vor und dann knattert man ordentlich los, holt dann einen atmosphärischen Moment heraus und danach ballert man ein melodisches Lead kaputt. Noch einmal ein Break und dann erneut volle Attacke, um dann den kongenialen Anfang zu wiederholen. Dieser Part alleine ist schon sein Geld wert. Welch ein geiles Riff. Ja, der Song knallt ohne Ende.

Leider können die anderen Songs nicht diesen Standard halten, müssen sie auch nicht, denn The Skeletal Towers ist schon der Hammer.

Aber auch der nachfolgende Song A Fleshless Gathering. Kurzes melodisches Gitarrenspiel, dann spielt eine Klampfe vor und die Drums betonen, man bietet einen schnellen Uftatapart, wiederholt den Anfang, geht wieder in den Uftatapart und baut diesen aus, um dann eine kleine Knüppelorgie zu starten, natürlich alles im Sinne der alten Schule. Das teilweise melodische Gitarrenspiel hat es wie immer in sich und kann mich auf die Reise in den Abgrund mitnehmen. Stopp und wieder der Anfang. Ein Part wird langsam aufgebaut und wieder ein Uftata-Moment. Im Midtempo agiert man dann sehr druckvoll und ballert dann wieder. Hier geht es hin und her und der Aggressionslevel ist ziemlich hoch. Zum Ende hin verliert das Ganze ein wenig an Reiz, aber der melodische Part am Schluss holt es wieder raus, zumal noch einmal geknüppelt wird und dann ein Scream erfolgt, welcher zusammen langsam mit dem melodischen Riff den Song beendet.

Es folgt der Namensgeber Reap Humanity. Normalerweise ist ja der Hauptsong irgendwie immer der geilste Song des Albums. Sind wir einmal gespannt. Abgehackte Riffs mit betonenden Drums zu Beginn, gefolgt von einem langgezogenen Riff. Kann man so machen. Kleines Break, Gitarre vorweg und dann eine aufheulende Gitarre. Hm, klingt ein wenig vertrackt. Ein wilder Scream und das langgezogene Riff erneut. Irgendwie klingt das ein wenig durcheinander und nach Chaos, aber das melodische Lead und nachfolgende Groove schocken dann wieder.. Hm, muss schon sagen, dass es ein wenig nach Aneinanderreihung von Parts klingt, allerdings weiß man nie, was passiert und das ist bei Rogga-Geschichten eher ungewöhnlich. Ein recht ungewöhnlicher Song. Teilweise sogar progressiv, wenn man so möchte. Stopp-/Startriffpassagen, melodische Gitarrenläufe und Tremoloattacken zieren diesen Alltag.

Klaro, wiederholen sich Ribspreader, das ist klar und das Ganze ist auch kein Meilenstein der Death Metal Geschichte, auch das ist klar, aber trotzdem klingt das alles mal wieder mehr als solide. Die Drei haben es drauf, auch wenn nicht alle Songs mich echt umhauen. Es sind eben die kleinen Sachen bzw. die einzelnen Momente, die einen überzeugen, wie z.B. der schleppende und langsame Part bei Count Damnation. Dieser ist einfach, aber eben auch druckvoll und der Song entwickelt sich dadurch zu einer echt interessanten Geschichte, denn auf einmal wird geballert ohne Ende und dann herrscht wieder ein wenig das Chaos. Ein recht wildes Songwriting. Der Ballerpart mit dem melodischen Part ist auch fett und am Ende kombinieren sie diesen dann mit dem langsamen und groovenden Part.

Ribspreader ist und bleibt Death Metal!

Ribspreader – Reap Humanity
Fazit
Ribspreader stehen seit der Gründung im Jahre 2003 für soliden und guten schwedischen Death Metal. Mit dem Opener The Skeletal Towers hat man einen richtig geilen Song rausgehauen. Auch der Rest ist mehr als solide. Auf Rogga und seine Gang ist halt immer Verlass, auch wenn es natürlich kein Überalbum ist. Sie erfinden den schwedischen Death Metal definitiv nicht neu, haben aber immer wieder kleine Extras dabei, die der Sache einen anderen Anstrich verleihen.

Anspieltipps: The Skeletal Towers und Count Damnation
Michael E.
7.9
Leser Bewertung1 Bewertung
7.5
7.9
Punkte