Ruttenskalle – Skim`Em Alive

Portugiesische Hommage an den Elchtod

Artist: Ruttenskalle

Herkunft: Portugal

Album: Skim`Em Alive

Spiellänge: 38:42 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 31.10.2021

Label: Gruesome Records

Link: https://ruttenskalle.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – Paulo Soares

Tracklist:

  1. Feast Of The Dying Sluts
  2. Carnage In The Fog
  3. Rotten God
  4. Dead Man
  5. Buried
  6. Time To Kill
  7. Fucked With My Knife
  8. Anal Ride
  9. Cadaver Meal
  10. Brainless Whore

Der portugiesische Musiker und Produzent Paulo Soares (Rageful, Torn Fabriks) hatte während der Pandemie anscheinend nicht viel zu tun und ein wenig Langeweile. Was also machen? Logisch, man gründet ein Studio-Soloprojekt. Ruttenskalle war geboren bzw. erst Oldskull, da es aber eine thailändische Band diesen Namen bereits innehat, nannte er das Projekt schnell um. Die Ideen wurden gesammelt und dann auch schnell umgesetzt. Da er ja selber Produzent ist, konnte er es natürlich auch selbst alles managen und innerhalb eines Jahres waren zehn Songs aufgenommen und nun veröffentlicht.

Der CD-Name verrät im Grunde ja auch alles und es hätte tierisch verwundert, wenn nicht Old School Death Metal aus den Boxen gekrochen wäre. So ist es natürlich und es war auch klar, dass dieser schwedischer Natur sein müsste.

Und so legt Feast Of The Dying Sluts auch so los, wie ich es mir vorgestellt habe. Kurzes Gitarrenknarren, HM2-Sound und ab in die schnelle Uftata. Das Tempo kurz verschleppen und ab ins Uptempo. Purer Schweden Death Metal. Das Tempo wird herausgenommen und man groovt ein wenig, wird wieder mit einer Uftata schneller und wechselt zu einem melodischen Part. Der Gesang ist growlig und screamig zugleich. Die Melodie bleibt, aber dazu gesellen sich schnelle Drumelemente. Danach wird die Melodie weiter benutzt, langsam vorgetragen und somit eine atmosphärische Stimmung erzeugt. Im Midtempo geht es weiter vorwärts, um dann wieder die Melodie sprechen zu lassen. Und weiter geht es mit den Wechseln. Nun wieder schnelles Midtempo, dann Tempo wieder raus, den Songnamen brüllen und dann am Ende noch einmal die Kelle schwingen. Der Opener macht Laune, bietet nicht viel Neues, kann aber mit dem ständigen Wechsel und natürlich dem HM2-Sound bei mir landen.

Auch Carnage In The Fog verfolgt den Weg und der eine oder andere Elch muss wohl dran glauben, denn Paulo orientiert sich sehr nah am Elchtod. Das Tempo ist am Anfang wieder schön hoch. Nach einem Break holt man wieder zum atmosphärischen Schlag aus. Eine morbide Melodie wird aus dem Hut gezaubert. Diese wird dann wieder verschieden vorgetragen, am Ende mit einer durchrasselnden Doublebass. Ein Uftatapart folgt und man bewegt sich im Midtempo, bleibt da, zeigt sich aber variabel. Das Tempo wird mit feinem Riffing noch einmal wieder erhöht und dann chillt man wieder im Midtempo, um erneut einen Gang rauszunehmen. Die Melodie läuft wieder rauf und runter, auch die Doublebass darf wieder mitspielen. Kommt alles ganz gut. Eine Gitarre erklingt am Ende noch einmal und dann ist auch Feierabend.

Es fehlen ein wenig die eigenen Ideen oder die Hammersongs. Paulo ist sehr nah an den Ideen der Vorbilder wie Nihilist, Entombed, Dismember oder Unleashed dran. Er macht seine Sache definitiv nicht schlecht. Die Songs sind echt gut hörbar.

Dead Man z.B. kommt mit sehr gutem Riffing. Im schnellen Uftata-Tempo reitet er los und baut den Song wild auf. Und dann dieser langsame Schweden Death Metal Moment. Da muss man mitgehen und auch die nachfolgende Melodie, die auch langsam vorgetragen wird, hat es in sich. Das Tempo wird dann ein wenig erhöht. Gute Steigerung. Danach geht es auch kurz ins Uptempo, um weiter im aggressiven Uptempo zu arbeiten. Vor allem das lang gezogene Riffing und dann das Stakkato-Riffing macht Laune. Dann ist es auf einmal vorbei und es hört sich ein wenig unvollständig an.

Buried überrascht mit der langsam vorgetragenen Melodie zu Beginn und dem verträumten bzw. verspielten Gesamtkonzept und endet dann mit einem verdrehten Solo, welches aber echt gut ins Ohr geht.

Auf der anderen Seite gibt es einen Song wie Rotten God, der so richtig fix ist, aber die schwedischen Elemente mit einbaut. Auch eine düstere Melodie darf nicht fehlen und eine durchdrehende Doublebass. Kommt ganz geil, aber auch dieses hat man schon so oder so anders gehört. Macht mir eigentlich nichts aus. Der Gesang wird wie des Öfteren auf dem Album gedoppelt und das klingt dann teilweise echt gut böse.

Wer von schwedischem Death Metal bzw. Old School Death Metal  nicht genügend bekommen kann, ist hier genau richtig.

Ruttenskalle – Skim`Em Alive
Fazit
Das Soloprojekt des Portugiesen Soares stellt eine Hommage dar. Dem Schweden Death Metal wird hier gehuldigt und einige Ausflüge im sonstigen old schooligen Death Metal gibt es auch noch. Es fehlen aber eigene Ideen und Überraschungen und die Hits. Ansonsten aber ein Album, welches man von vorne bis hinten gut durchhören kann.

Anspieltipp: Feast Of The Dying Sluts und Rotten God
Michael E.
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