Sailing To Nowhere – To The Unknown

“Noch sehr ausbaufähig“

Artist: Sailing To Nowhere

Herkunft: Rom, Italien

Album: To The Unknown

Spiellänge: 45:42 Minuten

Genre: Melodic Power Metal, Progressive Metal

Release: 16.10.2015

Label: Bakerteam Records

Link: https://www.facebook.com/Sailing-To-Nowhere-654911297865936/timeline/

Produktion: Kick Recording Studio, Rom

Bandmitglieder:

Gesang – Marco Palazzi
Gesang – Veronica Bultrini
Gitarre – Andrea Lanzillo
Bassgitarre – Carlo Cruciani
Keyboard – Valentina de Iuliis
Schlagzeug – Giovanni Noè

Gastmusiker:

Terence Holler
Leonardo Porcheddu
David Folchitto

Tracklist:

  1. No Dreams In My Night
  2. Big Fire
  3. Fallen Angel
  4. Lovers On Planet Earth
  5. You Won’t Dare
  6. Strange Dimension
  7. Sailing To Nowhere
  8. Sweet Rain
  9. Left Outside Alone (Anastacia Cover)

Sailing To Nowhere - To The Unknown

 

Im Jahr 2013 wurde die Band Sailing To Nowhere gegründet. Während der Arbeiten am Debütalbum To The Unknown hatte man wohl aber auch noch genug Zeit, auf Tour zu gehen. So hat man bereits mit Bands wie DGM, Eldritch oder Trick Or Treat die Bühnen geteilt und dabei durchweg gute Kritiken eingefahren. Am 16.10.2015 ist es nun aber so weit, und To The Unknown wird über Bakerteam Records das Licht der Welt erblicken.

Mit dem längsten Song des Albums, No Dreams In My Night, geht die Reise in das Unbekannte los. Das Segelschiff wird bestiegen, und es geht hinaus auf hohe See gleich mitten hinein in ein Unwetter. Ansatzweise muss ich kurz an Elvenking denken, wobei mir die vielen Rhythmus- und Tempowechsel ziemlich uninspiriert erscheinen, soll sagen, der Song ist schon mal ziemlich anstrengend. Aber wenigstens kann man dem Gesang von Marco Palazzi und Veronica Bultrini ganz gut zuhören, denn sie haben beide gute Stimmen.

Bei Big Fire übernimmt dann Veronica Bultrini mal den Hauptteil des Gesangs, aber auch hier weiß ich nicht ganz, was Sailing To Nowhere mit diesem unruhigen Songkonstrukt bezwecken. Ich habe zwar bei Genre auch Progressive Metal geschrieben, aber da gibt es bessere Vertreter dieser Kunstform. Mein Finger fängt bereits jetzt an, über der Skip-Taste zu schweben.

Als Ballade beginnt Fallen Angel. Ordentlich zugekleistert mit Keyboard-Zuckerguss und einem Schlagzeug, das ziemlich künstlich klingt. Sehr überraschend dann der Wechsel zum Uptempo. Über den Schlagzeugklang während des Gitarrensolos decken wir mal den Mantel des Schweigens. Ähnliches kann man zu Lovers On Planet Earth sagen, wobei es zwei Unterschiede gibt: die Ballade geht über in ein Downtempo, und das Schlagzeug klingt wieder besser.

Etwas leichter zugänglich ist You Won’t Dare. Der Song ist zwar auch mit diversen Tempowechseln durchzogen, diese kommen aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit, auf die man sich einstellen kann. Die letzte Minute eignet sich hervorragend für kleine Singspielchen während Konzerten.

Was dann passiert ist, weiß ich nicht, aber bei der Ballade Strange Dimension scheinen irgendwie zwei neue Leute an den Mikrophonen zu stehen, denn diese Gesangsleistung ist in meinen Ohren einfach nur unterirdisch. Oder hat man aus Versehen die nicht final bearbeitete Version auf das Album gebannt? Das geht jedenfalls gar nicht!!

Zum Track Sailing To Nowhere wurde ja bereits ein Video veröffentlicht. Mich hat dieses lustige Instrumenten-Suchen irgendwie an Ostern erinnert, aber das hier ist definitiv einer der besseren Songs.

Zur Ballade Sweet Rain habe ich auf meinem Zettel nur ein Wort stehen, und zwar „grottig“. Ich habe mittlerweile viele Bands gehört, die gerade gestartet sind, und da mag es immer mal hier und da haken und das Songwriting noch nicht ganz so ausgefeilt sein. Aber dermaßen holprig und nervtötend ist mir lange nichts untergekommen.

Da ich das Gequake von Anastacia überhaupt nicht mag und immer abschalte, wenn ein Song von ihr im Radio gespielt wird, gehe ich mit der nötigen Skepsis an das Cover von Left Outside Alone ran. Aber hier werde ich doch definitiv zum Schluss noch mal außerordentlich positiv überrascht, denn Veronica Bultrini verleiht dem Song mit ihrem Gesang gleich eine ganz andere Tonart. Sehr gelungen!

Fazit: Ich hatte mir das Album zum Review genommen, nachdem ich das Video zum Song Sailing To Nowhere gesehen hatte. Hätte ich auch nur einen der anderen Songs vorher gehört, wäre das Album wohl in unserem Pool geblieben, denn wenn Sailing To Nowhere nicht an ihrem Songwriting und an der Performance arbeiten, wird das Debütalbum auch das einzige Album bleiben und die Band wird wirklich ins Nichts segeln. Ich kann es, außer den Anspieltipps, nicht wirkich empfehlen.

Anspieltipps: You Won't Dare, Sailing To Nowhere und Left Outside Alone
Heike L.
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