Samsara Joyride – The Subtle And The Dense

Tolle bluesige Spritztour

Artist: Samsara Joyride

Herkunft: Wien, Österreich

Album: The Subtle And The Dense

Genre: Psychedelic Rock, Stoner Rock, Blues Rock

Spiellänge: 45:53 Minuten

Release: 23.02.2024

Label: Tonzonen Records

Link: http://samsarajoyride.com/

Bandmitglieder:

Gitarre, Gesang – Michael Haumer
Gitarre, Gesang – Florian Miehe
Bass – Daniel Batliner
Schlagzeug – Andreas Mittermühlner

Tracklist:

  1. I Won´t Sign Pt.1
  2. I Won´t Sign Pt.2
  3. Too Many Preachers
  4. Sliver
  5. Who Tells The Story
  6. No One Is Free
  7. Safe & Sound

Tonzonen Records haben da mal wieder was Neues am Start, mit Samsara Joyride, die mit The Subtle And The Dense ihren zweiten Longplayer nach dem selbst betitelten Debüt von 2022 vorlegen. Am 23.02.2024 ist über das Label The Subtle And The Dense als CD und auf limitiertem Oxblood farbigen Vinyl (500 Stück) verfügbar. Bei Tonzonen Records darf man ja immer gespannt sein, was die mal wieder aus ihrem magischen Füllhorn zaubern.

Samsara Joyride kommen aus Wien. Samsara Joyride sind eine noch recht junge Band, die erst 2020 dadurch entstand, dass die Freunde Michael Haumer (Gitarre, Vocals) und Florian Miehe (Gitarre, Vocals) in einem Wohnzimmer etwas herumjammten. Bereits kurze Zeit später veröffentlichten sie eine EP mit dem Titel Stranger. Das ursprüngliche Duo erweiterte sich dann rasch mit Daniel Batliner (Bass) und Andreas Mittermühlner (Schlagzeug) zum Quartett. Im Oktober 2022 erschien mit dem selbst betitelten Samsara Joyride das erste Studioalbum, live eingespielt an einem langen Wochenende in Meran, Italien. Das vorliegende zweite Album The Subtle And The Dense wurde bereits im Frühjahr 2023 im Studio der Musikkooperative Haberlgasse in Wien aufgenommen.

Auf The Subtle And The Dense sind es ganze sieben Songs, die mir vorkommen wie ein Roadtrip / eine Spritztour durch die Sümpfe der Südstaaten der USA. Und das ausgerechnet von Österreichern, ob das denn wohl wirklich funktioniert!? Oh ja, das funktioniert bei Samsara Joyride vorzüglich, wieso denn auch nicht? Schließlich können das die Norweger auch und treffen auf ihrer Tour auf The Devil And The Almighty Blues J. Und tatsächlich ist es der Almighty Blues, was das Album von Samsara Joyride ausmacht. Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Jung irgendwo auf einer Kreuzung in Wien dem Teufel begegnet sind, mit ihrem Blut einen Vertrag unterschrieben haben … wer weiß, wo das noch endet!

Da sind wir schon beim Thema der ersten Songs, denn Samsara Joyride wollten wohl zunächst überhaupt nicht unterschreiben, davon zeugt der Song I Won´t Sign. Das war wohl ein harter Kampf für die Jungs, denn der Song hat sogar zwei Teile, in denen es doch ganz massiv rockt. Southern-Einflüsse sind bereits zu erkennen, allerdings keine Leichtigkeit, wie man sie in Alabama vorfindet, sondern eher in den Sümpfen rund um New Orleans. Während Pt. 1 noch rein instrumental daherkommt, dann im Pt. 2 der erste Aufschrei! Die Vocals leisten ihr Übriges zu dem massiven Spiel der Band.

Im Verlauf des Albums kommt noch ein Schuss Psychedelic dazu. Aber eigentlich ja klar, denn die schwüle Hitze der Sümpfe kann einem ja auch den Verstand rauben (das weiß ich selbst von einem Trip durch die Everglades). Allerdings können auch Too Many Preachers einen um den Verstand bringen, wenn sie immer wieder predigen: Come With Us, Come With Us (das habe ich immer noch Brian Eno & David Byne ihrem My Live In The Bush Of Ghosts in den Ohren).

Zu Sliver möchte ich einfach nur sagen, dass dieser Song mehr als ein Splitter ist, für mich persönlich so etwas wie ein Volltreffer. Wie sich dieser Song entwickelt, ist einfach unglaublich, der schlängelt sich irgendwie durch die Mangrovensümpfe. Da fragen sie dann doch tatsächlich: Who Tells The Story!? Leute, klar, ich werde die Geschichte des Albums herausposaunen!

Von wegen No One Is Free, ich würde spätestens jetzt einfach mal sagen: Samsara Joyride unchained, auch wenn man sich zum Schluss recht ruhig und relaxt mit Safe & Sound verabschiedet. Vielleicht zum Abschied der ruhigste, leichteste und melancholischste Track auf dem ganzen Album. Ganz wunderbar von einem Saxofon unterstrichen, welches Hannes Mottl beisteuert, der das Album auch produziert hat. Erwähnen muss ich unbedingt noch die Backgroundstimme von Laura Fichtenkamms, die übrigens bei diesem Song nicht das erste Mal mit ihrer tollen Stimme dezent im Hintergrund glänzen kann.

Samsara Joyride – The Subtle And The Dense
Fazit
Das Quartett Samsara Joyride scheint auf einer Kreuzung in Wien dem Teufel begegnet zu sein. Obwohl man gleich zweimal I Won´t Sign gesagt hat, kam es wohl doch zum angebotenen Vertrag. Zumindest haben sie es dann bei Tonzonen Records gemacht und können über das Label ihren wunderbaren Almighty Blues, angereichert mit (Heavy) Stoner Rock und Psychedlic herausbringen. Sie machen auf The Subtle And The Dense einen Joyride durch die Südstaaten der USA, so kommt es mir jedenfalls vor.

Anspieltipps: Too Many Preachers, Sliver und Safe & Sound
Juergen S.
9.5
Leser Bewertung3 Bewertungen
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