Artist: Savatage
Herkunft: Tampa, USA
Album: Fight For The Rock (Vinyl Re-Release)
Genre: Progressive Metal, Heavy Metal, Power Metal
Release: 17.12.2021
Label: earMUSIC/Edel
Link: https://savatage.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Keyboard, Klavier – Jon Oliva
Gesang – Zachary Stevens
Gitarre – Chris Caffery
Gitarre – Al Pitrelli
Bass – Johnny Lee Middleton
Schlagzeug – Jeff Plate
Tracklist:
- Fight For The Rock
- Out On The Streets
- Crying For Love
- Day After Day
- The Edge Of Midnight
- Hyde
- Lady In Disguise
- She’s Only Rock ’n Roll
- Wishing Well
- Red Light Paradise
Über Wochen lief Hall Of The Mountain King rauf und runter. Was dabei unterging? Das Fight For The Rock (Vinyl Re-Release), welches eine große Lücke in die immer noch andauernde Serie gerissen hätte und wir jetzt im Nachgang noch mal besprechen wollen. Erschienen ist das dritte Album der Amerikaner bereits im Dezember und hat schon viele Plattensammler glücklich gemacht. Bevor wir nun tiefer in die zehn Nummern tauchen: Ende April/Anfang Mai 2022 erscheinen die nächsten beiden Alben Gutter Ballet und Streets auf feinstem Vinyl. Damit stoßen wir bereits in diesem Jahr das Kapitel der Neunziger von Savatage auf, die einige Überraschungen parat halten. Das Trans-Siberian Orchestra, die zweite Formation von Jon Oliva, brachte zum Beispiel die ersten Alben raus. Seitdem gehen beide Acts Hand in Hand, auch wenn die Handschrift immer eine andere ist. Gemeinsame Shows wie auf Wacken von vor ein paar Jahren zeigen aber auch, wie nah sich TSO und Savatage dieser Tage bereits sind. Auf Fight For The Rock kann man diese Entwicklung nicht erahnen und auch die Gangart der progressiv angehauchten Headbanger darf als ruppiger bezeichnet werden. Der Neuweg wird eben erst durch Hall Of The Mountain King vorbereitet.
Fight For The Rock ist das erste Album mit dem neuen Bassisten Johnny Lee Middleton, der noch heute zum Line-Up gehört. Ganze vorne an der Front einmal mehr Jon Oliva, der noch versucht, sachlicher dem Heavy Metal treu zu bleiben. Ganz wilde Auswüchse werden angedeutet, nur selten ganz durchgezogen und man merkt, welches Potenzial der Sänger Jon Oliva besitzt und in den darauf folgenden Jahren immer weiter geformt hat. Was man spürt, spricht er ganz unverblümt aus: Er hat die Scheibe nie gemocht. Daraus macht die ganze Truppe Jahre später keinen Hehl mehr. Ein Fehlgriff, der die Augen für Neues öffnete, um den Tritt auf der tödlichen Stelle und das vermutliche Aus zu vermeiden. Wäre der steinige Pfad hoch hinaus in die Halle des Mountain King nicht erklommen worden, wäre vermutlich bei Savatage Ende der Achtziger das Licht ausgegangen. Zu groß war der Unmut über das Ergebnis von Fight For The Rock. Den Druck und Zwist sowie die Erkrankung von Oliva wollen wir hier nicht noch mal als alte Kamellen aufwärmen. Bleiben wir dabei: Der Band merkt man an, dass ihr Ergebnis sie selber nicht befriedigt. Fight For The Rock wurde zum Kampf mit sich selber. Viel heiße Luft, die Klischeekeule mit dem Erfolg gepaart, macht die Situation über 30 Jahre später noch skurril. Was bleibt, ist, dass der Opener Fight For The Rock als Galionsfigur Out On The Streets, Crying For Love und Day After Day mit an Bord nimmt. Die noch besten Hits folgen im Mittelteil durch The Edge Of Midnight und Hyde.