Sepulchral Curse – Deathbed Sessions (EP)

Dissonanzen und Melodien im deathblackigen Gewand

Artist: Sepulchral Curse

Herkunft: Finnland

Album: Deathbed Sessions (EP)

Spiellänge: 24:01 Minuten

Genre: Death Metal, Black Metal

Release: 06.05.2022

Label: Lycanthropic Chants

Link: https://sepulchralcurse.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Kari Kankaanpää
Gitarre – Jaakko Riihimäki
Gitarre – Aleksi Luukka
Bassgitarre – Niilas Nissilä
Schlagzeug – Johannes Rantala

Tracklist:

  1. Circular Aeons
  2. Harvesting The Bloodlines
  3. Dystheist
  4. Towards The Shrouded Infinity (Demigod Cover)

Die Finnen von Sepulchral Curse geistern bereits seit 2013 herum und die Beschreibung passt, denn so viel haben sie bis dato noch nicht veröffentlichen können. Dieses mag daran liegen, dass ein Drittel der Band noch bei Yawning Void aktiv ist. Aber auch die Band hat bis dato nur eine Veröffentlichung vorzuweisen. Egal, es ist, wie es ist. Nach zwei EPs in den Jahren 2014 und 2016 erschien im Jahre 2020 das Debütalbum namens Only Ashes Remain und nun meldet sich das Quintett aus Turku wieder zurück. Im Gepäck haben sie eine vier Songs starke EP dabei.

Kakofonie bezeichnet in der Musik Laute und Geräusche, die besonders hart, unangenehm oder unästhetisch sind. So viel zur Musiktheorie, die hier gar nicht mal so unwichtig ist, und irgendwie muss man ja ein Review starten, hehe.

Schon beim Opener Circular Aeons hört man aber eben diese Kakofonie heraus. Recht melodische und langsame Töne nimmt man zu Beginn wahr. Klingt gut, dann wird es kurz ruhig, bevor man im gediegenen Midtempo loslegt. Man bleibt recht melodiös, agiert dabei aber sehr atmosphärisch. Kurze Intervalle mit screamigen Vocals ergänzen den Spaß. Diese schon hardcorelastigen Screams bieten einen guten Gegenpart zu den tiefen Vocals. So treibt man voran. Nach 200 Sekunden klingt man dann sehr zerstörend und eben kakofonisch. Schöner, kranker Mittelteil. Die Burschen wissen, was sie wollen, keine Frage. Eine hervorragende Melodie wird aus dem Hut gezaubert und langsam vorgetragen. Ein drückender Death Metal Mid Tempo Part folgt, die Stimme wird wieder gedoppelt. Und so zieht sich ein Wechsel nach dem anderen durch den Song. Feines, deathiges Riffing mit blackigen Anleihen lässt den Boden erzittern. Ich hätte mir zwar noch einen Ausbruch in Form einer Knüppelpassage gewünscht, aber auch so ist der Song extrem, wenn auch vielleicht ein Stück zu lang.

Sehr basslastig geht es bei Harvesting The Bloodlines zur Sache. Hier klingt man zu Beginn sehr heavy, kommt dann aber mit einem treibenden Part um die Ecke. Und nun kommt auch wieder eine Melodie zu Tragen. Der Rhythmus ist im Reitermodus unterwegs. Es wird überwiegend gescreamt und Death Metal Klänge nimmt man hier kaum wahr. Der nachfolgende Part ist eher was für Freunde des gepflegten Black Metals. Aber dann kommt eine sehr geile Melodie. Schockt. Der Song treibt und hat eine schöne dunkle Atmosphäre in sich. Das Riffing und der Rhythmus sind stark. Den Song kann man schon fast als direkt bezeichnen.

Dystheist kommt zu Beginn wieder sehr verspielt, knüppelt dann aber auch einmal und fügt dissonante Elemente hinzu. Im Midtempo schleppt man sich weiter durch das Universum. Auch hier kann man wieder mit guten Riffs überzeugen. Das Tempo wird schön variiert und man klingt ein wenig extremer. Gefällt mir. Der Knüppel wird öfters mal aus dem Sack geholt. Wenn die Gitarre eine langsame Melodie spielt und der Drummer dazu prügelt, hat das schon etwas. Klingt alles ein wenig krank, im positiven Sinne. Danach geht man auch recht verstörend zur Sache, hat aber alles Hand und Fuß. Die Leadgitarre zelebriert eine gelungene Melodie und in Kombination mit der Rhythmusgitarre klingt das echt stark, zumal der Bass auch mit eingebunden wird und mehr als nur eine Daseinsberechtigung hat.

Wenn man aus Finnland kommt und einen Song covern möchte, dann ist die Band Demigod natürlich ganz oben auf der To-do-Liste, das ist klar. Vom kongenialen Album Sumber Of Sullen Eyes (1992) haben sie sich den Song Towards The Shrouded Infinity ausgesucht. Die Riffs sind nur geil und so eine Hymne zu covern, ist natürlich nicht einfach, aber Sepulchral Curse schaffen es, eine black/deathige Version daraus zu machen und somit dem Song ihren Stempel aufzudrücken.

Eine gelungene EP und eine logische Fortsetzung des Debütalbums Only Ashes Remain. Eine gelungene Verkürzung der Wartezeit auf das neue Album.

Sepulchral Curse – Deathbed Sessions (EP)
Fazit
Die Finnen liefern ab. Nach ihrem Debüt, welches echt gut ankam, machen sie nahtlos weiter und liefern drei neue Songs ab, die auf der einen Seite mit dissonanten Elementen aufwarten, auf der anderen Seite brutal und melodisch sind. Eine derbe Mischung aus Black und Death Metal. Hinzu kommt noch ein gelungenes Cover von Demigod.

Anspieltipps: Circular Aeons und Harvesting The Bloodlines
Michael E.
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