Shrike – Hinab in die vertraute Fremdheit

“Verschenktes Potenzial“

Artist: Shrike

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Hinab in die vertraute Fremdheit

Spiellänge: 57:13 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 2013

Label: Independent

Link: https://www.facebook.com/shrike.band

Bandmitglieder:

Gesang – Uwe
Gitarre – Xaver
Gitarre – Jul
Bass – Fabi
Schlagzeug, Gesang – Moe

Tracklist:

  1. Der Morgen
  2. Der Tag
  3. Der Abend
  4. Die Dämmerung
  5. Der Traum
  6. Die Zeit
  7. Zeitlos
  8. Schmerzen (Bonus)

Shrike - Hinab in die vertraute Fremdheit
Von Shrike hab ich vor einigen Tagen bei unseren Marktbegleitern von Metal4 einen Beitrag zu einem interessanten Artikel gelesen und war beeindruckt, da die Jungs nicht zu dem Großteil der Szene ohne Hirn zu gehören scheinen, sondern sich wirklich Gedanken darüber gemacht haben, warum sie Black Metal spielen und mir mit der einen oder anderen Aussage aus der Seele gesprochen haben. Gleiches gilt auch für Threnoda, die mir allerdings nicht als Review vorliegen.

Sonst hätte ich mir die CD von Shrike wohl auch nicht blind geschnappt, aber intelligent wirkenden Leuten soll auch eine Plattform gegeben werden. Beim ersten Ton allerdings wird erst einmal geschmeidig von den Boxen auf Headset gewechselt, da irgendwer den Mix verpfuscht hat und die CD unangenehme Tiefen hat, die nicht gut klingen und garantiert auch nicht gesund für die Anlage sind. Doch kurz nach dem Wechsel wird wieder zurückgewechselt, da ich lieber den vorzeitigen Boxentot riskiere als eine KOMPLETT ungenießbare CD über Kopfhörer – da ist das Tiefenproblem nur noch Nebensache. Keine Ahnung woran das liegt, wäre Hinab in die vertraute Fremdheit eines meiner ersten Reviews, würde ich an meiner Hardware zweifeln.

So kommt es, dass ich mich die ganze CD lang darüber ärgere, dass die Qualität, absichtlich oder unabsichtlich, selbst für Black Metal nicht tragbar ist. Ich liebe Rauschen, Distortioneffekte und ich kann bassloser Musik viel abgewinnen. All diese „Fehler“ hat Shrike nicht. Dafür klingt die ganze CD so, als sei eine Wand zwischen den Instrumenten und den Mikrofonen. Das macht den Hörspaß zunichte und das obwohl es richtig, richtig gute Passagen gibt und die CD unter anderen Umständen vielleicht sogar im hohen Wertungsbereich abgeschnitten hätte. Allein schon der Frickelpart bei Der Abend oder die genialen Läufe bei Die Dämmerung sind richtige Earcatcher, um nur zwei zu nennen, die in der Qualität beinahe gänzlich untergehen.

Fazit: Es ist so unendlich bedauernswert, dass Hinab in die vertraute Fremdheit unter produktionstechnischen Schwierigkeiten leidet. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das Klangbild so geplant war. Die Lieder an sich sind sogar gut bis sehr gut, live dürfte die Band den einen oder anderen potenziellen Fan zum Kauf des Albums bewegen können, nur um ihn dann in den meisten Fällen wieder zu enttäuschen. Jungs, tut euch den Gefallen und arbeitet für das dritte Album an der Qualität, dann taucht ihr sicherlich auch in der einen oder anderen Top 10 Black Metal-Veröffentlichungsliste des Jahres auf. Anspieltipps: Die Zeit, Der Abend und Die Dämmerung
Gordon E.
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