Sinistrum – Infernal Dawn

Todesdreschender Kentucky Derby Soundtrack

Artist: Sinistrum

Herkunft: USA

Album: Infernal Dawn

Spiellänge: 43:15 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 02.02.2024

Label: Eigenproduktion

Link: https://sinistrum.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Scott Briggs
Gitarre – Timmie Ball
Gitarre – Garrett Netto
Bassgitarre – Mike May
Schlagzeug – Craig Netto

Tracklist:

1. Infernal Dawn
2. Abomination Rising
3. Godforsaken And Bleeding
4. Legacy In Barbarity
5. Death Omen
6. Morbid Reality
7. Deus Mortis
8. Malicious Imprisonment
9. Hordes Of Hell
10. Traverse The Swarm

Die recht junge Band Sinistrum ist ein Zusammenschluss von Musikern, die ansonsten noch bei den Bands Effigy und Abominant spielen. Basser Mike ist sogar bei beiden Bands aktiv. Die Burschen stammten aus Kentucky und hauten im Jahre 2022 ihre erste EP heraus. Ab auf die Rennbahn und neue Songs schreiben, damit das Debüt veröffentlicht werden kann. Im Jahre 2024 ist es dann so weit.

Infernal Dawn legt erst einmal langsam los. Langsame Gitarrenanschläge mit betonenden Drumeinheiten. Eine in sich treibende Melodie reiht sich ein, und so doomt man schon fast ein wenig vor sich hin, bevor man dann im Uptempo angreift und in einen schnellen Uftata-Part übergeht. Die aggressiven Vocals gesellen sich dazu und der Death Metal von Sinistrum nimmt seinen Lauf. Schön riffbezogen und ein wenig old schoolig. So zieht man von dannen, bis man nach einem Break einen groovigen Thrashpart mit einbaut und dann zwischen den beiden Musikrichtungen immer hin und her wechselt. Dann darf natürlich ein Solo nicht fehlen. Die eine Gitarre heult auf, die andere betont weiter und die Drums drücken, aber man startet jetzt nicht noch einmal von vorne, wie so viele andere Bands, sondern lässt es gut sein.

Um dann mit Abomination Rising und einem fetzigen und thrashigen Anfang fortzufahren. Der Bass darf auch einmal ein kleines Solo spielen, ist aber meines Erachtens ein wenig zu leise eingestellt bzw. aufgenommen worden. Den Druck spürt man aber und das ist ja schon fast das Wichtigste beim Bass. Auch hier dominiert wieder eine Mischung aus Death und Thrash Metal der Achtziger und Neunziger. Das Eröffnungsriff klingt ein wenig nach Morbid Angel. Ist ja erst mal nicht die schlechteste Idee, die man verwenden kann. Auch dieser groovende Part weckt Erinnerungen an die Amis wach. Der Groove übernimmt hier eine wichtige Rolle, aber das Tempo wechselt hin und her und macht den Song interessant, ohne ihn jetzt herausragend zu machen. Das Zuhören macht aber definitiv Spaß.

Diese drückenden und groovenden Momente haben die Burschen echt gut drauf. Da agiert die Doublebass und schneidet wie ein geschmiertes Buttermesser. So auch beim Anfang von Godforsaken And Bleeding. Der nachfolgende Reiterpart scheint mir ein wenig gestohlen, aber das interessiert mich nicht die Bohne, denn er geht sofort ins Ohr. Ein geiler Uftatapart-Moment, der dann mit einem melodischen Lead und einer Tempoverschärfung kombiniert wird. Der Gesang wechselt auch. Geiler Part. Dann spielt die Gitarre alleine und der Sänger drückt einige Vocals aus der Kehle. Ein weiterer melodischer Part folgt, ein Solo wird mit eingebaut, welches es in sich hat, und so drückt und kämpft man sich durch. Break, ein Uargh und dieser Tanzpart, der sehr nach Master klingt, erklingt wieder, wird erneut mit der Tempoverschärfung und den screamigen Vocals ergänzt und dann ist auch Schluss. Und wieder wird kein Part unnötig ausgereizt oder bis zum bitteren Ende durchgekaut.

Legacy In Barbarity legt dann melodisch los wie die Feuerwehr. Hier verlassen sie ein wenig die old schoolige Spur und klingen ein wenig progressiv, holen dann aber einen feinen Uftata heraus und lassen eine Melodie kreisen, die ihre Schwingen ordentlich ausbreitet. Das Tempo wird auch verschärft, aber trotzdem bleibt man ein wenig progressiv. Cleaner Gesang und ein langsamer, verspielter und atmosphärischer Part werden mit konsumiert und die Reise setzt man dann auch eher ungewöhnlich fort, kommt aber gut. Schockt schon im Ganzen, muss man durchaus sagen. Hat was Eigenes, wenn auch Ungewöhnliches. Dieser Sprechgesang ist aber nicht mein Fall.

Bei Death Omen, Deus Mortis und Malicious Imprisonment geht man dann wieder straighter und brutaler zu Werke, vergisst aber die groovenden und melodischen Momente nicht. Midtempo-Parts und Uptempo-Geschichten wechseln sich hier gut ab und man produziert eine gute Mischung aus Death und Thrash Metal, auch wenn nicht alles mich überzeugt. Das Uptempo-Stück Morbid Reality nimmt mich dann wieder komplett mit in ihre Welt. Knallt ordentlich.

Sinistrum – Infernal Dawn
Fazit
Sinistrum bieten uns auf ihrem Erstwerk eine gute Mischung aus old schooligem US Death Metal und Thrash Metal an, der mit kraftvollen Vocals, Screams, viel Groove und guten Melodien versehen ist. Dabei vergessen sie aber auch nicht, dass der Prügel öfter auch einmal frische Luft schnuppern muss. Gutes Debüt, allerdings noch Platz nach oben.

Anspieltipps: Godforsaken And Bleeding und Morbid Reality
Michael E.
7.5
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7.5
Punkte