SIXX:A.M. – Prayers For The Damned (Vol. 1)

“Wie gemacht für die großen Stadien der Welt“

Artist: SIXX:A.M.

Herkunft: Los Angeles (CA), Vereinigte Staaten von Amerika

Album: Prayers For The Damned (Vol. 1)

Spiellänge: 49:23 Minuten

Genre: Rock, Hard Rock

Release: 29.04.2016

Label: Eleven Seven Music / Warner ADA

Link: https://www.facebook.com/sixxammusic und http://sixxammusic.com

Produktion: von James Michael

Bandmitglieder:

Gesang – James Michael
Gitarre – Dj Ashba
Bassgitarre – Nikki Sixx

Tracklist:

  1. Rise
  2. You Have Come To The Right Place
  3. I’m Sick
  4. Prayers For The Damned
  5. Better Man
  6. Can’t Stop
  7. When We Were Gods
  8. Belly Of The Beast
  9. Everything Went To Hell
  10. The Last Time (My Heart Will Ever Hit The Ground)
  11. Rise Of The Melancholy Empire

Sixx AM - Prayers For The Damned Vol 1

Von Bandgründer und –kopf Nikki Sixx kennt man ja nicht nur richtig gute Musik sondern auch die von ihm verfassten Bücher, die sich mit allen Facetten von ausgiebigem Drogenkonsum beschäftigen. Im Jahr 2007 nun ging eben dieser Nikki Sixx mit seinen Freunden James Michael und Dj Ashba ins Studio, um den Soundtrack zu seinem Buch The Heroin Diaries aufzunehmen. Aber es funktionierte alles so hervorragend, und die erste Single Life Is Beautiful war dermaßen erfolgreich, dass man die eigentlich nur auf dieses Album angelegte Zusammenarbeit fortsetzte und mittlerweile drei Alben veröffentlichte. Dabei verzichtete man bislang auf einen festen Schlagzeuger. Am 29.04.2016 erschien über Eleven Seven Music / Warner ADA das vierte Album Prayers For The Damned (Vol. 1), wobei nicht nur die Musik von SIXX:A.M. stammt, sondern auch das Cover, denn so, wie Nikki Sixx die Songs geschrieben hat, wurde das Cover von Dj Ashba entworfen.

Wenn man eine Band zum ersten Mal hört, so wie ich heute die Band SIXX:A.M., sollte man sich anschnallen, bevor man das Album startet, denn mit Rise hauen die Männer gleich einen Track raus, der einfach „nur“ richtig klasse ist. Im Midtempo angesiedelt, ein wenig Soul einfließen lassend und mit einem fast schon hymnenartigen Refrain versehen, gibt er die Marschrichtung vor.

Beim Titeltrack Prayers For The Damned muss ich sofort an die Über-Hymne The Bleeding der Band Five Finger Death Punch denken. Hier wird zwar nicht geschrien, wie bei 5FDP, aber James Michael klingt fast genauso verzweifelt, und die ansatzweise hörbaren Chöre im Hintergrund sind ausnahmsweise überhaupt nicht kitschig, sondern betonen die Stimmung des Songs (und natürlich auch den Songtitel) noch einmal ungemein. Nach dieser hervorragenden (Power-)Ballade gibt es mit Better Man gleich die nächste, die für mich allerdings eher in die Kategorie „Standard-Ballade“ fällt.

Bei Can’t Stop ist dann aber gleich wieder Headbanging und mit dem Fuß wippen angesagt, sehr genial dieser groovende Rhythmus. Und nachdem ein Track ja schon an eine andere Band erinnert hat, kommen jetzt zwei weitere Tracks, nämlich das sehr hymnisch daherkommende When We Were Gods und das etwas härtere, aber mit schönen R’n’B-Einschüben à la Justin Timberlake versehene (ja, das funktioniert wirklich!), Belly Of The Beast, die mich beide an die Band Muse denken lassen. Dafür sorgen zum einen die hier schön eingesetzten, flirrenden Keyboard-Klänge und die teilweise verfremdeten Töne, zum anderen aber auch der Gesangsstil von James Michael. Bei beiden Songs habe ich wirklich stellenweise gedacht, es steht Matthew Bellamy von Muse am Mikrofon.

Bevor das Album mit der Ballade Rise Of The Melancholy Empire schließt, zeigen SIXX:A.M. mit Everything Went To Hell und The Last Time (My Heart Will Ever Hit The Ground) noch einmal, was sie am besten können, nämlich richtig guten, schnörkellosen Rock, der in die großen Stadien dieser Welt gehört. Die Songs funktionieren aber sicher auch in kleineren Locations, wovon sich die Fans in Europa in diesem Jahr allerdings wohl nicht überzeugen können, denn nach meinem derzeitigen Kenntnisstand spielen SIXX:A.M. nur auf Festivals.

Fazit: Bislang habe ich die Band SIXX:A.M. vollkommen falsch eingeschätzt und daher auch noch nie gehört. Mit diesem Album haben sich die drei Männer aber sofort in mein Herz gespielt! Dass SIXX:A.M. auf ihrer Tour durch Europa hauptsächlich Festivals spielen, kann ich nachvollziehen. Das ist Musik für mindestens Stadionatmosphäre, aber so ein Open-Air-Festival mit mindestens 50000 Besuchern tut es auch. Also werde ich sie leider nicht live erleben, aber das ist Rock, wie er sein muss! Und dass man gelegentlich auch mal die eine oder andere Band erinnert wird, macht das Ganze nur noch interessanter.

Anspieltipps: Rise, Prayers For The Damned, Can't Stop, When We Were Gods und Belly Of The Beast
Heike L.
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