Stam1na – Elokuutio

“Kein Wort verstanden, aber trotzdem sehr genial!“

Artist: Stam1na

Herkunft: Lemi, Finnland

Album: Elokuutio

Spiellänge: 49:16 Minuten

Genre: Progressive Thrash Metal, Alternative Metal

Release: 22.04.2016

Label: Sakara Records

Link: https://www.facebook.com/Stam1naOfficial und http://www.stam1na.com/

Produktion: von Janne Joutsenniemi, Mix von Jens Bogren

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Antti Hyyrynen
Gitarre – Pekka Olkkonen
Bassgitarre – Kai-Pekka Kangasmäki
Keyboard – Emil Lähteenmäki
Schlagzeug – Teppo Velin

Tracklist:

  1. Ikoneklasmia
  2. Elokuutio
  3. Meidänkaltaisillemme
  4. Pala Palalta
  5. Pienet Vihreät Miehet
  6. Mätä Hohtava Omena
  7. D.S.M.
  8. Marttyyri
  9. Kuudet Raamit
  10. Valhe

Stam1na - Elokuutio

 

Zum Glück gab es von der Promoagentur Pirate Smile ein paar Informationen zur Band Stam1na, denn die fünf Männer aus Finnland kommunizieren eigentlich nur in ihrer Muttersprache, und zwar sowohl auf facebook, als auch auf ihrer Homepage als auch in ihren Songs. Mit drei Mitgliedern im Jahr 1996 als Stamina gegründet, hat man das „i“ durch die „1“ ersetzt, um sich ein wenig von den anderen Bandnamen abzuheben und auch in den Suchmaschinen besser gefunden zu werden. Seit ihrer Gründung haben Stam1na mit allen bislang veröffentlichten Alben Gold- und Platinstatus erreicht, wichtige Awards gewonnen und ausgedehnte Tourneen absolviert. Die 10 Tracks, die wir seit dem 22.04.2016 auf die Ohren kriegen, befinden sich auf dem siebten Album der Band, das auf den Namen Elokuutio hört.

Gestartet wird das Album mit dem Uptempo-Kracher Ikoneklasmia. Klingt vom Namen her ein wenig wie Iconoclast von Symphony X, und die Progressivität und das Headbang-Potential der Amerikaner beherrschen die Finnen von Stam1na auch. Hier zeigt Antti Hyyrynen auch gleich mal, welches Gesangsspektrum er beherrscht. Das geht vom ganz hohen Gesang über mittlere Gesangslagen bis hin zu den ganz tiefen Growls. Allein das macht den Song noch interessanter, als es die Arbeit der Instrumentalfraktion schon tut. Die verleiht dem Song einen Groove, dem man sich eigentlich nicht entziehen kann.

Was Stam1na auf diesem Album nicht wirklich tun, ist das Tempo zu drosseln. Midtempo ist, bis auf den überwiegend sehr getragenen Track Marttyyri (die Riffs erinnern mich mächtig an die Band Ghost Brigade) sowie das abschließende Valhe, das Mindeste, was es hier auf die Ohren gibt, und ich denke mal, Live-Auftritte sind nicht nur für die Band eine außerordentlich schweißtreibende Angelegenheit. Aber ganz genau zu beschreiben, was die fünf Finnen auf diesem Album veranstalten, ist ziemlich schwierig. Die verschiedenen Stilrichtungen flitzen an einem vorbei, dass schon wieder der nächste Wechsel stattgefunden hat, bevor man sich überhaupt richtig eingegroovt hat. Manches klingt für mich wie Punk, dann gibt es auch mal kurz einen Ausflug in den Schwarzmetall und Thrash Metal gibt es genauso zu hören wie Death Metal. Dieser wilde Ritt wird hauptsächlich getragen von dem Gesang, manchmal muss man auch sagen Growlen, Keifen oder Schreien von Antti Hyyrynen. Natürlich liefern auch sowohl die Saitenfraktion als auch Drummer Teppo Velin eine außergewöhnliche Leistung ab. Das Keyboard ist überwiegend eigentlich kaum zu hören, bei D.S.M. gibt es allerdings ein sehr geniales Solo, bei dem sich Emil Lähteenmäki auch irgendwann einmal mit einem der Gitarristen zu duellieren scheint. Dabei bleiben Stam1na aber immer außerordentlich melodisch, wenn auch nicht immer sofort eingängig. Während Songs wie Ikoneklasmia oder Elokuutio sofort ins Ohr gehen, musste ich mir Mätä Hohtava Omena doch mehrmals anhören, aber der Track sperrt sich irgendwie. Macht nichts, trübt das außerordentlich gute Gesamtbild in keiner Weise.

Mit dem stellenweise fast schon als episch zu bezeichnenden Valhe schließt das Album. Das in den ruhigen Passagen sehr repetitive Gitarrenspiel wirkt fast schon hypnotisch, während das hier mal etwas hervortretende Keyboard dem Song eine unendliche Weite gibt. Hier muss ich stellenweise an das letzte Album von Borknagar denken, aber was dort von drei Sängern erledigt wird, macht Antti Hyyrynen auch bei diesem Song ganz allein. Er hat eine wunderbare Klarstimme, kann aber auch in diesem letzten Song sehr genial growlen.

Fazit: Angeboten wurde mir das Album unter dem Genre Thrash Metal, und den haben Stam1na vielleicht auch mal gespielt. Kann ich nicht beurteilen, denn mit diesem Album lerne ich die Band kennen. Aber abgesehen von den für mich unverständlichen Texten haben die fünf Männer hier etwas geschaffen, was ich in dieser Form bislang selten gehört habe. Ich bin normalerweise nicht so der Hörer von Thrash Metal, aber das muss man auch nicht sein, denn der reine Thrash Metal spielt hier wirklich eine sehr untergeordnete Rolle. In anderen Reviews habe ich gelesen, dass sich dieses Album von den Vorgängern unterscheidet, also werde ich mich doch mal nach und nach durch die sechs vorangegangenen Alben hören, was die Finnen da vorher so getrieben haben 🙂

Anspieltipps: Ikoneklasmia, Meidänkaltaisillemme, Pienet Vihreät Miehet, D.S.M., Kuudet Raamit und Valhe
Heike L.
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