Space Of Variations – XXXXX (EP)

Space Of Variations stecken ihre Ziele neu - ein weiteres Kapitel beginnt

Artist: Space Of Variations

Herkunft: Vinnytsia, Ukraine

Album: XXXXX (EP)

Spiellänge: 20:25 Minuten

Genre: Metalcore, Post-Hardcore, Modern Metal

Release: 03.02.2020

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/SpaceOfVariations/

Produktion: Eigenproduktion

Bandmitglieder:

Gesang – Dima Kozhuhar
Gitarre, Gesang – Alex Zatserkovny
Bass – Anton Kasatkin
Schlagzeug – Tima Kasatkin

Tracklist:

1. Room 57
2. Razorblade
3. Slowmo
4. Empty Universe
5. Find Me In The Dark
6. Будут Наказаны

Die ukrainische Metalcore Formation Space Of Variations gibt es seit 2009. Bis 2019 haben sie drei Singles, eine EP sowie ihr Debütalbum Mind Darknet (2018) produziert. In dieser Zeit fanden mehrere Besetzungswechsel aber auch stilistische Änderungen statt. 2015 sowie 2017 ergatterte die Band sogar Auszeichnungen als bester ukrainischer Metal Act. Unter anderem teilten sie sich die Bühne mit Bands wie Architects, Devildriver oder auch Eskimo Callboy. Im vergangenen Jahr begleiteten sie ihre Landsleute Jinjer sogar auf Tour. Im Februar dieses Jahres ging dann ihre zweite EP XXXXX über ihr brandneues Label Napalm Records an den Start. Space Of Variations wollten im April eigentlich auf Europatour gehen, mussten die Termine allerdings wegen der Corona-Situation auf September verschieben. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Plan nicht erneut durchkreuzt wird. Das kann allerdings verdammt eng werden.

Space Of Variations sind schon sehr lange im Modern Metal Underground aktiv, jetzt wollen sie ein neues Kapitel ihrer Karriere beginnen. Angefangen haben sie als reine Metalcore Band. Im Laufe der Zeit wurde ihr Stil jedoch stets chaotischer. Übersetzt heißt der Bandname so viel wie „Raum der Variationen“, genau damit identifiziert sich das ukrainische Quartett. Space Of Variations sagen über sich selbst, dass sie gerne experimentieren und dabei auf keinen bestimmten Metalstil fixiert sind. Livekonzerte stehen bei ihnen an erster Stelle. Die Themen ihrer Songs stammen allesamt aus dem alltäglichen Leben.

Los geht es mit Opener Room 57. Sofort brüllt Sänger Dima Kozhuhar mit voller Brachialpower ins Mikro – es gibt gleich volles Brett. Elektropassagen und softer Klargesang ziehen zwischenzeitlich die Aggression etwas raus, allerdings nur für einen Moment. Danach brettern die vier Ukrainer wieder los. Razorblade startet zunächst mit einem Synthesizer-Intro, verwandelt sich dann in eine druckvolle Soundwand. Metalcore Elemente mischen sich mit Blastbeats und provokant aufbegehrenden Leads. Dieser Track entpuppt sich als wahres Kraftpaket. Slowmow baut mit seiner wehmütigen Melodie zunächst Spannung auf. Der anschließende Gesang knallt eindringlich und emotional durch – es entlädt sich herzzerreißend purer Frust. Fans der Metalcore Band Rising Insane werden hier deutliche Ähnlichkeiten der Melodiestrukturen erkennen. Dies setzt sich auch bei Nachfolger Empty Universe fort. Wobei man hierbei bemerken muss, dass das Organ von Dima Kozhuhar einiges mehr an Volumen bei den Growls, als das von Aaron Steineker aufweist. Die spacigen Elektropassagen reichen zeitweise sogar in Richtung Depeche Mode – ein zugegeben gewagter Stilmix. Find Me In The Dark setzt ebenfalls auf Elektro-Spielereien sowie wutgeladenes Geschreie. Als der Gesangspart nach knapp zweieinhalb Minuten Spielzeit endet, beginnt eine Drumming-Einlage, die einen Höhepunkt anzukündigen scheint. Leider bricht der Song genau jetzt abrupt ab. Das kann es irgendwie nicht gewesen sein – hier fehlt eindeutig etwas. Rausschmeißer Будут Наказаны, den Space Of Variations in ihrer Landesprache singen, kommt wieder mit voller Metalcore Power um die Ecke. Fette Breakdowns und harsche Growls ballern noch mal ordentlich rein! Schade nur, dass auch dieser Song eine Spur zu kurz geraten ist. Am Ende lassen kitschige Spieluhrklänge diese heftige Nummer belanglos auslaufen. Es wirkt ein wenig deplatziert an dieser Stelle.

Auf dieser Scheibe mischen sich tatsächlich viele gegensätzliche Einflüsse. Interessant ist es allemal XXXXX durchzuhören. Beim Mixing und Mastering fehlt jedoch noch etwas Finetuning. Space Of Variations haben aber durchaus Potenzial für mehr.

Verfügbares Format: Digital Album

Space Of Variations – XXXXX (EP)
Fazit
Das Songwriting von Space Of Variations hat noch Luft nach oben. Auf gutem Wege sind die Ukrainer in jedem Fall. Die eigens als chaotisch beschriebene Spielweise kann man so unterschreiben. Das verleiht ihrem Sound allerdings einen markanten Wiedererkennungswert, der sie deutlich von ihren Genre-Kollegen abgrenzt. Reine Metalcore-Hörer dürfte XXXXX nicht in Gänze überzeugen. Diejenigen, die offen für Neues sind, erwarten hier interessante Stilverschmelzungen. Die Jungs sind frisch und motiviert - da geht noch was!

Anspieltipps: Razorblade und Empty Universe
Sandra R.
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