Squealer – Insanity

Solide, stringent und handfest

Artist: Squealer

Herkunft: Schwalmstadt, Hessen, Deutschland

Album: Insanity

Spiellänge: 47:31 Minuten

Genre: Power Metal, Thrash Metal

Release: 04.12.2020

Label: Pride & Joy Music

Links: http://www.squealer.de
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Produktion: Gemischt und gemastert von Roland Grapow. Feat. Bernhard Weiss (Axxis), Zak Stevens (Circle II Circle, Savatage, TSO) und Roland Grapow (Masterplan) jeweils als Gäste bei Black Rain

Bandmitglieder:

Gesang – Sebastian Werner
Gitarre – Lars Döring
Gitarre, Gesang – Michael Schiel
Bassgitarre, Gesang – Manuel Roth
Schlagzeug – Peter Schäfer

Tracklist:

  1. Into Flames
  2. Salvation
  3. Bad Tasting Sin
  4. My Journey
  5. Low Flying Brains
  6. Hunter Of Myself
  7. Insanity
  8. Lose Control
  9. Power Of Bliss
  10. Black Rain

Squealer sind nicht totzukriegen – warum auch. Seit 1984 aktiv, bringen die Nordhessen über Pride & Joy Music nun ihren zehnten Longplayer Insanity unters Volk. In der deutschen Metalszene sind Squealer keine Unbekannten, scharen sie doch eine feste Fanbase um sich. Dies mag neben der Musik auch daran liegen, dass die Jungs schlicht symphytisch und nahbar rüberkommen.

Hinzukommt, dass Squealer eine ganz besondere Eigenheit mit sich bringen. Sie lassen sich offenbar ganz bewusst keinem fest definierten Genre zuordnen. Gerne verbindet man die Squealer Musik mit Power- und Thrash Metal, da liegt man zwar grundsätzlich nicht falsch, dennoch aber haarscharf daneben.

Insanity beweist hiermit die Vielschichtigkeit der Band. Das Songwriting zeigt sich von jeglichen Stilrichtungen befreit. Der Überbegriff Metal lädt insbesondre Squealer dazu ein, dass zu tun, worauf man Bock hat. Die Arrangements wirken eben deshalb frisch und ungezügelt. Der Opener Into Flames, als Paradebeispiel, wirkt nicht nur entfesselt, er ist es. Das Gaspedal wird von Beginn an voll durchgedrückt. Das ist die eine Seite von Squealer. Die andere(n) Seiten offenbaren sich in unterschiedlichster Ausprägung entlang der Tracklist. Salvation möchte gerne von der angezogenen Handbremse los, darf aber nicht. Wäre auch nicht angebracht, denn dieser Song braucht den getragenen Moment, damit sich die Atmosphäre und der Refrain entfalten können.

Squealer nehmen sich die Freiheit heraus, in dieser Art und Weise an ihre Songs heranzugehen. Ergebnis ist, dass Insanity in seiner Gesamtheit betrachtet eine breite und abwechslungsreiche Palette an Arrangements hervorbringt. Dies im Übrigen instrumentell, wie auch im Bereich der Vocals. Sebastian Werner bespielt hier einige Facetten. Er vermag seine Modulation der Botschaft und des im Song inne liegenden Feelings organisch anzupassen. Seine Grundausrichtung folgt dabei immer einer Melodie. Mal benutzt er die cleane Stimme, des Öfteren bricht er mit aggressiver Intonierung aus. Je nachdem, was der Song eben braucht. Dies ist vermutlich auch das Erfolgsrezept von Squealer – was auch immer instrumentell aufgeboten wird, die Vocals runden es entsprechend rund und harmonisch ab. Insbesondere aber bei Black Rain kommt dies sehr schön zur Geltung. Eine Powerballade, die durch das Zutun zahlreicher bekannter Gäste auf ein hohes Niveau gehoben wird.

Die vorhandene Härte in den Songstrukturen ist vordringlich durch die Fertigkeiten der beiden Gitarristen geprägt. Das geht schon deutlicher in die Thrash Richtung und ich unterstelle den Herren hier jede Menge Spaß am Klotzen. Dem folgt der Rest der Kapelle quasi bedingungslos.

Squealer – Insanity
Fazit
Von dem Hyperalbum 2020 zu sprechen, wäre an dieser Stelle wohl übertrieben. Eines hingegen steht fest, Squealer bleiben sich und ihren Wurzeln treu. Deshalb dürfte es für die Fanbase vielleicht doch das Hyperalbum werden, wer weiß. Ich denke, darum geht es am Ende nicht wirklich. Musik sollte gefallen. Und Insanity hat durchaus das Potenzial dazu.

Anspieltipps: Into Flames, Salvation und Black Rain
Peter H.
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