Tesseract am 27.01.2024 in Stuttgart

Prog Metal Supertour

Eventname: War Of Being World Tour

Headliner: Tesseract

Vorbands: Unprocessed, The Callous Daoboys

Ort: Im Wizemann, Stuttgart

Datum: 27.01.2024

Kosten: 42,40 € VVK, 45 € Abendkasse

Genre: Prog Metal, Progressive Metal, Prog Rock, Progressive Metalcore, Mathcore, Nu Metal

Besucher: ca. 1000 Besucher

Veranstalter: Music Circus Concertbüro GmbH & Co. KG

Link: https://www.musiccircus.de/

Setlists:

  1. Hell
  2. Lore
  3. Fear
  4. Abandoned
  5. Thrash
  6. Deadrose
  7. Glass
  8. Haven

  1. Natural Disaster
  2. Echoes
  3. Of Mind – Nocturne
  4. Dystopia
  5. King
  6. War of Being
  7. Smile
  8. The Arrow
  9. Legion
  10. The Grey
  11. Juno
  12. Concealing Fate, Part 1: Acceptance
  13. Concealing Fate, Part 2: Deception

Mit ihrem aktuellen Album, War Of Being, erntet das fünfköpfige Progressive-Schwergewicht Tesseract durchgängig, zu Recht, positive Kritik. Dass die gleichnamige Tour für die Band und ihren Support, in Form von Unprocessed und The Callous Daoboys bisher äußerst gut läuft, dürfte auch niemanden überraschen. Ich habe mich auf den Weg nach Stuttgart gemacht, um mir selbst ein Bild dieses Progressive-Superpaketes zu machen. 

The Callous Daoboys – Stuttgart

The Callous Daoboys eröffnen den Abend mit ihrem irren Mathcore- und Nu Metal-Sound, eingeleitet vom Everytime We Touch Intro. Das Publikum ist anfangs noch etwas verhalten oder gar irritiert von dem aus Atlanta stammenden Sechser, doch mit jedem Song gelingt es der Band immer mehr Leute für sich zu begeistern. Das liegt vor allem wohl auch an den nicht immer allzu ernst gemeinten Ansagen zwischen den Songs, welche für einige Lacher sorgen. So wird zum Beispiel die Frage, ob die Crowd sich auf Tesseract freut mit “Wir spielen noch 18 weitere Songs” kommentiert. Genauso irre wie der Stilmix von The Callous Daoboys, ist auch deren Auftritt. Schon beim zweiten Song springt Sänger Carson Pace ins Publikum. Gitarrist Daniel Hodsdon hält hin und wieder ein Applausschild hoch, was natürlich auch wieder mit einigen Lachern erwidert wird. Ein sehr kurzweiliger Auftritt, der schon nach gut 30 Minuten zu Ende geht. 

Unprocessed – Stuttgart

Zweite Band des Abends sind die aus Wiesbaden stammenden Unprocessed. Mit ihrem aktuellen Album …And Everything In Between schafften es die Jungs letztes Jahr mehrfach in die Top-5-Listen unserer Redaktion. Ich habe die Band schon länger auf dem Schirm und freue mich, sie nach fast vier Jahren endlich mal wieder live zu sehen. Die Bühne ist in rotes Licht getaucht, als die ersten Töne erklingen und ihr Set mit Hell beginnt. Virtuose Gitarren und Gekeife fließen in einen schönen melodischen Chorus. Wie auch schon auf dem Album geht der Track nahtlos in das um einiges aggressivere Lore über. Mit Fear begrüßt Manuel Gardner Fernandes die älteren Fans und heißt die neu dazugekommen willkommen. Wie meisterhaft die jungen Musiker ihre Instrumente beherrschen, zeigen sie spätestens bei dem verhältnismäßig ruhigen Deadrose. Im weiteren Verlauf des Sets haben Unprocessed ihre Fans voll im Griff. Den Aufrufen zum Crowdsurfen wird gefolgt. Ist es reines Talent oder doch schon Genie, ganz egal. Der Sound, der hier geschaffen wird, ist einfach phänomenal und es macht einfach Spaß, den Auftritt zu verfolgen. Bei Glass wird es noch mal ein Stückchen, bevor mit Haven, dem ältesten Stück im Set, ein technisch perfekter Auftritt zu Ende geht, der nur schwer zu toppen ist. 

Tesseract – Stuttgart

Doch Tesseract sind dieser Aufgabe gewachsen. Hat die Umbaupause doch gefühlt zu lange gedauert, hat sich das Warten auf alle Fälle gelohnt. Um gebürtig den Release von War Of Being zu feiern, beginnt die von Gitarrist Acle Kahney gegründete Band, wie auch auf dem Album, mit Natural Disaster und Echoes. Zwei Songs, die nicht unterschiedlicher hätten sein können und einen beeindruckenden Einblick in die Vielfältigkeit von Tesseract bieten. Natürlich ist auch die Lightshow perfekt auf die Songs abgestimmt. Aber auch die anderen Outputs des britischen Fünfers sollen an diesem Abend nicht zu kurz kommen. Sei es das vom 2013er Album Altered State stammende Of Mind – Nocturne, Dystopia aus dem Jahre 2015 oder King von Sonder aus dem Jahre 2018. Tesseract beweisen eindrucksvoll, warum sie als Pioniere im Prog Metal gehandelt werden.

Tesseract – Stuttgart

Die zwei zu Beginn dargebotenen Songs sollen auch nicht die letzten vom aktuellen Album bleiben. So schließen sich noch der Titeltrack War Of Being, Legion und The Grey ihnen an. Eigentlich lässt sich die Show nur mit absoluter Präzession beschreiben, was natürlich von den Fans gebürtig gefeiert wird. Die Zeitreise zum ersten Album One spart man sich bis zum Ende der Show auf. Die ersten beiden Parts von Concealing Fate – sprich Acceptance und Deception – besiegeln dieses Prog Metal Konzert der Superlative. 

Die War Of Being World Tour ist noch in vollem Gange und wer noch die Chance hat, eines der Konzerte zu besuchen, sollte sich dieses Feuerwerk an progressiven Klängen nicht entgehen lassen!