Eventname: Not Without My Ghosts Tour
Headliner: The Amity Affliction
Vorbands: Comeback Kid, Alpha Wolf, Mugshot
Ort: LKA Longhorn, Stuttgart
Datum: 01.12.2023
Kosten: 43,50 € VVK
Genre: Post-Hardcore, Hardcore, Melodic Hardcore, Nu Metal, Metalcore
Besucher: ca. 1.400 Besucher
Veranstalter: SKS Michael Russ GmbH
Link: https://www.michaelrussgmbh.de/
Setliste The Amity Afflication:
- Death’s Hand
- All My Friends Are Dead
- Drag The Lake
- Like Love
- Don’t Lean On Me
- Shine On
- All Fucked Up
- Open Letter
- Death Is All Around
- Show Me Your God
- I See Dead People
- Not Without My Ghosts
- Pittsburgh
- Ivy (Doomsday)
- Fade Away
- It’s Hell Down Here
- Soak Me In Bleach
Als ich gelesen habe, dass The Amity Affliction auf Tour kommen, habe ich mich sehr gefreut, da ich mich im Sommer schon auf ihren Besuch auf dem Download Germany gefreut hatte, welches ja dann bekanntlich abgesagt wurde. Doppelt gefreut hat mich, dass Comeback Kid, welche mich auf dem Summerblast im August 2022 komplett abgeholt haben, als Support dabei sind. Also Kamera geschnappt und ab nach Stuttgart ins LKA Longhorn, um beim Tourauftakt der Not Without My Ghosts Tour dabei zu sein.
Eröffnet wird der Abend durch Mugshot aus Kalifornien. Es ist die erste Europatour überhaupt für die Jungs, die dem Publikum ihre gerade vor einem Monat erschienene EP Cold Will präsentieren möchten. Auch wenn es noch früh am Abend ist, hat sich das LKA zu diesem Zeitpunkt schon gut gefüllt. Schnörkelloser Old School Hardcore funktioniert einfach immer und so schafft es die Band auch in ihrer kurzen Spielzeit, einiges an Applaus einzuheimsen und die ersten Moshpits anzufeuern. Nicht ganz so kurz wie das Set von Mugshot erweist sich allerdings die erste Umbaupause.
Ganze 40 Minuten müssen wir auf die zweiten im Bunde, Alpha Wolf, warten. Der moderne Mix aus Nu Metal und Metalcore hängt die Messlatte an Brutalität im Sound ziemlich hoch und wird auch, was zumindest die Härte angeht, an diesem Abend nicht mehr getoppt. Natürlich darf die kürzlich veröffentlichte Single Bring Back The Noise im Set nicht fehlen. Die Australier heizen den Besuchern mit ihrer ebenfalls recht kurzen Spielzeit ordentlich ein, was auch die ersten Crowdsurfer in Richtung Security im Graben vor der Bühne bewegt. Nach sieben Songs ist allerdings Schluss und Alpha Wolf machen die Bühne frei für mein persönliches Highlight des Abends.
Als Comeback Kid ihr Set mit In The Air Tonight von Phil Collins als Intro einleiten, sorgt das doch noch für etwas Erheiterung, nur um eben dieses mit den Worten “Heavy Steps On Hollow Ground!” wieder zunichtezumachen. Die Kanadier spielen kompromisslosen Hardcore Punk, der meist irgendwo im Uptempo einzuordnen ist. Und genau diese Energie der Musik überträgt sich auch aufs Publikum. Wo Heavy Steps, False Idols Fall und Do Yourself A Favor zu ordentlich Bewegung einladen, bleibt auch weiterhin in der ersten Hälfte des Sets kaum Zeit, um zu verschnaufen. Es werden Circle Pits gebildet und die Tanzfläche in einen großen Moshpit verwandelt. Dass die Jungs um Andrew Neufeld schon über zwanzig Jahre Erfahrung haben, merkt man sofort. Die Spielfreude ist groß an diesem Abend und so fliegen ständig Crowdsurfer über die Köpfe der Front Row. Somewhere, Somehow lädt mit eingängigem Chorus zum Mitsingen ein, was Neufeld gerne annimmt. Generell ist die Band kontaktfreudig mit ihren Fans, was wohl auch der Grund ist, warum sie lieber kleinere Locations ohne Graben spielen. Mit Wake The Dead vom gleichnamigen Album aus dem Jahr 2005 beenden Comeback Kid ihren Auftritt im LKA, um dem Headliner des Abends das Zepter zu überreichen.
Als The Amity Affliction die Bühne betreten, ist auch schlagartig klar, warum der größte Teil des Publikums angereist ist. Die Post-Hardcore Band aus Australien legt mit Death’s Hand von ihrem bisher erfolgreichsten Album Let The Ocean Take Me als Opener direkt hochkarätig los. Die Textsicherheit der Besucher ist schon hier nicht zu überhören. Fronter Joel Birch lässt generell gerne die von Basser Ahren Stringer gesungenen cleanen Textpassagen von den Fans mitsingen, so auch bei All My Friends Are Dead. Im Laufe des Sets gibt es hierfür noch unzählige Möglichkeiten, aber auch das Sportprogramm kommt nicht zu kurz. Wenn auch die Moshpits nicht mehr so ausschweifend wie zuvor bei Comeback Kid sind, Crowdsurfer gibt es dennoch genug.
Wo noch in der ersten Sethälfte die älteren Fans, beziehungsweise Alben, bedient werden, setzt die zweite Hälfte gezielt darauf, das im Mai erschienene und tourtitelgebende Album Not Without My Ghosts zu bedienen. Was mich sehr freut, denn das neuere und auch stellenweise etwas härter ausfallende Material gefällt mir sehr gut. Von Show Me Your God über I See Dead People zu Not Without My Ghosts. Ein hochprofessioneller Auftritt eines würdigen Headliners, welcher von erstklassigem Support unterstützt wurde. The Amity Affliction besiegeln ihren Auftritt mit Soak Me In Bleach und viele glückliche Fans des fast ausverkauften Tourstarts treten glücklich ihre Heimreise an.