The Return Of The Beast – Tour 2023 mit Mob Rules und Squealer am 21.04.2023 im Cadillac in Oldenburg

Zwei starke Auftritte in der Huntestadt zu sommerlichen Temperaturen im April

Eventname: The Return Of The Beast – Tour 2023

Headliner: Mob Rules

Vorband: Squealer

Ort: Cadillac, Oldenburg

Datum: 21.04.2023

Kosten: ab 23,00 € VVK (Ausverkauft / Nachholtermin)

Genre: Heavy Metal, Speed Metal, Thrash Metal

Besucher: ca. 220 Besucher

Veranstalter: Cadillac Zentrum

Link: https://www.oldenburg.de/startseite/kultur/freizeitstaetten/cadillac.html

Das erste sonnige und warme Wochenende steht im Nordwesten vor der Tür. Die Prognose ist nicht nur gut, sondern hervorragend. 20 Grad, blauer Himmel und harte Klänge. Was will man mehr an einem Freitagabend? Die The Return Of The Beast – Tour 2023 mit Mob Rules und Squealer macht heute Halt im Cadillac in Oldenburg. Wer einmal im Cadillac ein Konzert mitgemacht hat, weiß die professionell aufgestellte Location zu schätzen, die nicht nur einen starken Sound serviert, sondern auch wunderbare Bühnenbilder für 220 Besucher formen kann.

Squealer, Cadillac, Oldenburg, 2023, Foto: Lars Thoke

Den Anfang machen Squealer, die ich gedanklich als Querschläger zu Pure Steel Records gepackt hätte, was überhaupt nicht stimmt. Sie waren langjährige AFM Records Recken und seit fast vier Jahrzehnten aktiv. Irren ist eben menschlich, was der Leistung der fünf Schwalmstädter kein Abbruch tut. Die drehen nämlich direkt auf und kombinieren Heavy Metal, Speed Metal und Thrash Metal Elemente miteinander und haben dabei stets eine Old School Handschrift. Etwas mehr als die Hälfte der Besucher ist bereits beim ersten Track Painful Lust am Start. Das soll nicht lange so bleiben. Immer mehr Konzertgänger zieht es in den Konzertraum und haben sich mit Kaltgetränken versorgt. Neben den zwei starken Backvocals liegt der gesangliche Fokus ganz klar auf Sebastian Werner, der seit 2014 zum Mikrofon greift. Sebastian hat nicht nur alles im Griff, sondern katapultiert Squealer schnell mit Facing The Death und Dream Shot in eine komfortable Stellung. Die recht thrashigen Riffs leben vom US-Feeling, der an Bands wie z.B. an Annihilator erinnert. Der Old School Charakter zieht sich durch das komplette Set. Das Ganze macht die Jungs nicht nur sympathisch, sondern sorgt auch für die ersten Headbanger, die zu Into Flames das Haupthaar fliegen lassen. Die Pommesgabel wird zu Songs wie The Circle Shuts und Low Flying Brains in die Lüfte gereckt. Gut gelaunt agieren Lars Döring und Michael Schiel an den Gitarren. Während Sebastian dem Oldenburger Publikum noch zuprostet, donnert Under The Cross schon bei voller Hütte aus den Boxen. Squealer haben es geschafft, die ausverkaufte Show auch für sich zu nutzen. Bis in die letzte Reihe gefüllt, können sie ihr Finale in die norddeutsche Nacht jagen. Liar knüpft dabei an die anderen starken Tracks an und beendet erfolgreich nach zehn Nummern die durchaus überraschend schweißtreibende Sause.

Mob Rules, Cadillac, Oldenburg, 2023, Foto: Lars Thoke

Was bereits beim Opener sichtbar wurde, der Altersdurchschnitt ist deutlich höher als vor gut vier Wochen bei den Grailknights. Nach dem Motto „je oller, je doller“, fluten die Mob Rules direkt beim eröffnenden Somerled den Bühnenbereich. Oldenburg hat Bock auf lauten Heavy Metal und die Localheros von Mob Rules haben nach der Corona-Pandemie die gleiche Lust, ihre verschobene Show gebührend nachzufeiern. Im roten und blauen Licht erklimmt Frontmann Klaus Dirks die Stage. Nach dem Opener geht es dann ohne Hut in die Vollen. Children’s Crusade und Black Rain ebnen den Weg in die Heavy Metal Schlacht. Starke Beats bescheren den Wilhelmshavenern einen griffigen wie fetten Sound. Die Klangwand Cadillac hält eben, was sie verspricht und der Mischer macht zudem einen wirklich guten Job. Klatschen klappt auf und vor der Bühne auf Anhieb und weckt das Publikum auf. Dykemaster legt für den neuen Song Hymn Of The Damned auf. Die neue Single feiert heute Release und darf im Set nicht fehlen. Lange brauchen die neuen Melodien nicht, denn Hymn Of The Damned entpuppt sich schnell als Heavy Metal Beast und wickelt die Headbanger gekonnt um den Finger. Diesen Groove nutzen die sechs Musiker und legen mit dem Amon Amarth Cover Ravensflight nach. Ausverkauftes Haus und eine Bombenstimmung – was möchte man mehr? Im Balladenmodus sorgt My Kingdom Come für Entschleunigung.

Mob Rules, Cadillac, Oldenburg, 2023, Foto: Lars Thoke

Dass Mob Rules technisch den ganz Großen im Genre in nichts nachstehen, zeigt das Gitarrensolo, welches vom Keyboard begleitet, direkt im nächsten Track mündet. Die erzeugte Power gipfelt im Publikum, welches hungrig die atmosphärischen Klänge aufsaugt. Verwunderlich ist, dass nach Veil Of Death und Last Farewell deutlich mehr Platz in den hinteren Reihen vorherrscht. An Mob Rules liegt das ganz sicher nicht, die auf höchstem Niveau ihr Set vortragen, vermutlich haben die Squealer Fans vorzeitig die Heimreise angetreten. Wie dem auch sei, Klaus Dirks gibt weiter alles. End Of All Days läutet die zweite Hälfte ein und bekommt dabei Unterstützung von Sinister Light und Ghost Town. Als Maschine erweist sich Sebastian Schmidt am Schlagzeug, der die noch offene Position von Nikolas Fritz ausfüllt. Als würde er schon immer dazugehören, gerbt er die Fälle und pusht seine fünf Vorderleute ununterbrochen gekonnt an. Auch am Bass ist ein (nicht ganz) unbekanntes Gesicht zu sehen. Die Stammkraft Markus Brinkmann wird von Danij Perl (Gloryful) würdig vertreten, der auch 2019 schon einmal für Markus eingesprungen ist. Auf der Zielgeraden angekommen, darf der Klassiker Hollowed Be Thy Name nicht fehlen. Zum Abschluss lassen Ghost Of A Chance und Rain Song die Korken knallen. Zufrieden verlassen die sechs Musiker die Stage und lassen ein ebenso glückliches Publikum zurück.