Thirsty Demon – Unconscious Suicide

Chilenische Ein-Mann-Maschine im Old School Death Metal Rausch

Artist: Thirsty Demon

Herkunft: Chile

Album: Unconscious Suicide

Spiellänge: 30:36 Minuten

Genre: Thrash Metal, Death Metal

Release: 24.08.2020

Label: Awakening Records

Link: https://thirstydemon.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – Cristian León

Tracklist:

  1. Whispers Of The Damned
  2. Sadistic Desire
  3. In Silence
  4. Rotten Angels
  5. Waning Death
  6. Negative State
  7. With Them You Will Rot
  8. Calls To Death

Cristian León tanzt auf vielen Hochzeiten und mag anscheinend alle Richtungen des Heavy Metal. Bei den Black/Thrashern von Hellish zockt er seit 2014 die Drums, vorher die Gitarre. Bei der Heavy Metal Combo Hemisferio spielt er seit 2015 die Drums und auch die Gitarre und bei den Heavy Speedern von Insight zertrümmert er seit 2018 die Drums. Es fehlt noch eine Mischung aus Death und Thrash Metal. Es wurde also Zeit für ein Einzelprojekt, so geschehen im Jahre 2019. Es folgte gleich ein Demo und im August 2020 das Debütalbum. Es liegt mir hier die CD-Version vor. Das Album kam aber auch auf Kassette heraus (Dissonant Death Records / Nuclear Nightmare Records).

Schönes Gitarrengeheule gibt es am Anfang von Whispers Of The Damned. Dann wird thrashig vorweggespielt, bevor man in einem recht fixen Death Metal Part landet. Die Gitarre läuft rauf und runter und klingt schön wild und aggressiv. Ein thrashiges Riff folgt und unkontrolliertes Drumming schließt sich diesem an. Wieder ein Death Metal Part, bevor man dann ein kurzes Solo an den Mann und die Frau bringt. Wieder Vorspieler, Attacke und dann in einen Uftatapart und wieder Attacke mit feinen thrashigen Riffs. Kurz deathmetallisch ins Midtempo und ab dafür. Chilenen halt, die klingen immer ein wenig wild und unkontrolliert, so auch beim Opener.

In knappen drei Minuten überrollt Sadistic Desire meine Ohren und killt meine Gehirnzellen. Der Sound ist dreckig und auf alt getrimmt. Die Vocals werden geshoutet und mit Hall hinterlegt. Die Riffs sind thrashig und werden niedergeballert. Hier regiert die alte Schule. Nichts klingt hier nach Struktur und das ist gut so. Dann geht man kurz vom schnellen Part herunter und holt einen schleppenden, groovenden Part heraus. Die Vocals klingen sick wie sonst was und unterstützen den Härtegrad. Wieder feines, thrashiges Riff und noch einmal Vollgas. Knallt ohne Ende. Der Song war auch schon auf dem Demo zu hören.

In Silence. Der Titel passt schon einmal gar nicht zum Song. Ein sehr bekanntes Riff wird aus der Gefangenschaft gelassen und erklärt der Zuhörerschaft den Krieg. Hinzu kommen wieder einige deathige Angriffswellen. Gefangene werden eh nicht gemacht. Ein wildes Solo gibt einem den Rest. Am Ende noch einmal kurz Waffenstillstand, bevor man dann noch mal eine Angriffswelle startet.

Bei Negative State hört man dann eindeutig, dass der Bursche sich immer mehr zum old schooligen Death Metal à la Possessed und Atomic Aggressor bekennt und die Spielweise annimmt. War das Demo noch eher im thrashigen Bereich angesiedelt, verwendet er auf dem Debütalbum mehr Death Metal Anteile. Lang gezogenes Riffing mit langsamem Drumming kommt immer geil. Das klingt sehr aggressiv, aber auch atmosphärisch. Diesen Part baut er sehr geil aus und der Song kommt voll vernichtend rüber. Kurzes Geshoute und wieder Tempoerhöhung. Geht gut ab. Die old schoolige Produktion ist zwar nicht perfekt, drückt dem Ganzen aber eine düstere und dreckige Note auf.

Diese knappen dreißig Minuten sind sehr intensiv und irgendwie fühlt man sich total zerstört, da man sich überrannt vorkommt. Eine geile Abrissbirne, die nicht wirklich etwas Neues bietet. Hier und da wiederholt er sich auch oder die Riffs erinnern an andere Combos, aber das stört mich nicht wirklich. Die Gitarrenleads sind echt lecker und mit der Verwendung von atmosphärischen Parts kann er echt punkten.

Wer auf frühen Old School Death Metal steht, der macht mit dem Erwerb dieser CD oder der Kassette nichts verkehrt.

Thirsty Demon – Unconscious Suicide
Fazit
Roher, verdammter und sadistischer Death Metal gibt es bei Thirsty Demon zu hören. Wer auf OSDM abfährt und schon immer auf Bands wie Atomic Aggressor, Desecration (US), alte Morbid Angel oder Possessed stand, der kann bedenkenlos zugreifen, auch wenn es nicht wirklich etwas Neues zu hören gibt. Intensives Album!

Anspieltipps: Whispers Of The Damned und Negative State
Michael E.
7.6
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