Thornbridge – What Will Prevail

“Ein klasse Debütalbum!“

Artist: Thornbridge

Herkunft: Alzenau, Deutschland

Album: What Will Prevail

Spiellänge: 50:25 Minuten

Genre: Power Metal

Release: 19.02.2016

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/thornbridgeband

Produktion: von Seeb Levermann

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Jörg „Mo“ Naneder
Gitarre – Patrick „Pat“ Rogalski
Bassgitarre – Patrick „Burghi“ Burghard
Schlagzeug – Maximilian „Lucky“ Glück

Tracklist:

  1. Intro
  2. Blow Up The Gates Of Hell
  3. The Dragon’s Reborn
  4. What Will Prevail
  5. Coachman’s Curse
  6. Symphony Of The Battlefield
  7. Eternal Life
  8. Neverwinter Nights
  9. Under The Ice
  10. Tower Of Lies
  11. Galley Of Horror

THORNBRIDGE - What Will Prevail

 

Viel mehr als den Hinweis, dass die Band Thornbridge im Jahr 2008 gegründet wurde und bislang ein Demo veröffentlicht hat, konnte ich leider im WWW nicht finden. Seit Oktober 2015 mit einem Plattenvertrag bei Massacre Records ausgestattet, wurde am 19.02.2016 das Debütalbum What Will Prevail veröffentlicht. Die Produktion des Albums hat Seeb Levermann (Orden Ogan) übernommen, und der sollte ja wissen, wie Power Metal klingen muss. Besonders erwähnen möchte ich auch noch das Cover des Albums, das von Juanjo Castellano Rosado so hervorragend gestaltet wurde.

Nach dem ziemlich bombastischen Intro, das auch einfach nur Intro heißt, geht es bei Blow Up The Gates Of Hell zu, wie bei einem Hybrid aus Helloween, Hammerfall, Orden Ogan und Gloryful. Ein feiner Midtempo-Kracher mit einem eingängigen Chorus, tollen Riffs, einem feinen Solo und einem Jörg am Mikrophon, bei dem es einfach nur Spaß macht, zuzuhören, weil er alle Stimmlagen absolut sicher beherrscht. Beim folgenden The Dragon’s Reborn, zu dem auch bereits ein Video veröffentlicht wurde, wird das Tempo gleich mal ordentlich angezogen, wobei das noch steigerungsfähig ist, wie die Jungs mit What Will Prevail und auch ansatzweise mit Coachman’s Curse beweisen. Hier erreicht das Tempo im Chorus und stellenweise auch in den sehr feinen Instrumentalparts dann fast schon DragonForce-ähnliche Sphären.

Eine kurze Atempause gönnen Thornbridge dem Hörer bei Symphony Of The Battlefield, das sehr episch und sehr ruhig daherkommt. Hier beweist Jörg sowohl in den gesprochenen als auch in den gesungenen Passagen, was für eine tolle Stimme er hat. Für das folgende Uptempo-Stück Eternal Life konnte mal als Gastsänger Philip „Sly“ Schunke von Van Canto gewinnen, und die beiden Jungs harmonieren schlicht und ergreifend hervorragend am Mikrophon. Wobei „harmonieren“ ein gutes Stichwort ist, denn auf diesem Album harmoniert einfach alles, ohne, dass es zu gleichförmig rüberkommt. Das ist einfach stimmig bis ins kleinste Detail, was da aus den Boxen knallt.

Beim Songtitel und auch beim Anfang des Songs Neverwinter Nights musste ich zunächst ein wenig an die Band Elvenking aus Italien denken, aber keine Angst, jetzt gibt es keinen Pagan Metal auf die Ohren. Leichte Einflüsse aus dem Folk Metal würde ich dem Song, der auch stellenweise mit einem relativ großen Chor daherkommt, aber trotzdem zuschreiben. Ein anderer großer Name aus dem Power Metal taucht dann, nicht zum ersten Mal, bei Under The Ice in meinem Hirn auf, nämlich der von Blind Guardian. Auch wenn die Band Thornbridge nur aus vier Männern besteht, schaffen sie, und wahrscheinlich auch Seeb Levermann, hier einen bombastischen Sound, der mir bislang selten untergekommen ist. Und wo wir gerade bei Seeb Levermann sind, das folgende Tower Of Lies könnte auch von ihm für seine Band Orden Ogan geschrieben sein. Wo Jörg jetzt plötzlich diese harten Shouts herzaubert, ist schon faszinierend. Beim leider schon letzten Song Galley Of Horror, der noch einmal mit einem Highspeed-Chorus aufwartet, darf man dann noch einmal die Faust nach oben recken und den Chorus lauthals mitgrölen. Hier lugen dann mal Gloryful um die Ecke und grüßen aus dem Ruhrpott nach Unterfranken.

Fazit: Wie oft ich bei diesem Album nach dem letzten Song die Repeat-Taste gedrückt habe, habe ich irgendwann nicht mehr gezählt. Aber die vier Jungs haben mich gleich beim ersten Hören süchtig nach diesen Songs gemacht, denn diese gute Laune, für die das Album bei mir gesorgt hat, sollte einfach nicht aufhören! Wer einen richtig gut gemachten Eintopf mit saftigen Einlagen der oben genannten Bands haben möchte, der aber trotzdem nicht nach biederer Hausmannskost schmeckt, kann sich mit diesem Album satt essen, ohne dass ein Gefühl der Übersättigung droht. Da dürfen sich die gestandenen Bands aber mal warm anziehen, denn da weht aus dem unterfränkischen Alzenau nicht nur ein laues Lüftchen, nein, da zieht ein wahrer Orkan heran!

Anspieltipps: The Dragon's Reborn, What Will Prevail, Coachman's Curse, Under The Ice und Galley Of Horror
Heike L.
9.5
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