Thunderstone – Apocalypse Again

“Definitiv nicht apokalyptisch!“

Artist: Thunderstone

Herkunft: Helsinki, Finnland

Album: Apocalypse Again

Spiellänge: 43:48 Minuten

Genre: Heavy Metal, Power Metal

Release: 01.04.2016

Label: AFM Records

Link: https://www.facebook.com/ThunderstoneOfficial und http://www.thunderstone.org/

Bandmitglieder:

Gesang – Pasi Rantanen
Gitarre – Nino Laurenne
Bassgitarre – Titus Hjelm
Keyboard – Jukka Karinen
Schlagzeug – Atte Palokangas

Tracklist:

  1. Veterans Of The Apocalypse
  2. The Path
  3. Fire And Ice
  4. Through The Pain
  5. Walk Away Free
  6. Higher
  7. Wounds
  8. Days Of Our Lives
  9. Barren Land

Thunderstone - Apocalypse Again

 

Ursprünglich im Jahr 2000 eher als Nebenprojekt zur Band Antidote von Nino Laurenne ins Leben gerufen, gibt die Band Thunderstone am 01.04.2016 mit ihrem sechsten Studioalbum Apocalypse Again wieder ein Lebenszeichen von sich. Die Geschichte der Band ist sehr bewegt, es gab diverse Besetzungswechsel, Wechsel der Plattenfirmen und von 2010 bis 2012 auch eine komplette Auszeit. Drei der Gründungsmitglieder sind noch bzw. wieder an Bord, und nachdem im Jahr 2015 auch neue Plattenverträge unterzeichnet werden konnten, marschieren die fünf Männer wieder als geballte Einheit vorwärts.

Und diese geballte Einheit legt mit Apocalypse Again ein sehr abwechslungsreiches Album vor, dem man auch anhört, dass die Männer einfach Lust darauf hatten, wieder zusammen Musik zu machen. Dabei bewegen sich sowohl die Songs in verschiedenen Geschwindigkeitsbereichen als auch Sänger Pasi Rantanen in verschiedenen Tonlagen. Und alles passt hervorragend. Von den Downtemponummern, wie Fire And Ice oder Through The Pain, über die Midtempostücke The Path oder Days Of Our Lives bis zu den Uptempokrachern Veterans Of The Apocalypse oder Wounds sollte für jeden das Richtige dabei sein. Und mit dem letzten und gleichzeitig längsten Song des Albums, Barren Land, haben Thunderstone einen wirklich würdigen Abschluss gefunden. Der Track, der wunderbar mit Rhythmus- und Tempowechseln spielt, könnte mit dem Chorus glatt als Hymne durchgehen.

Wirklich Spektakuläres passiert in den Songs nicht, die Töne winden sich durch die Gehörgänge direkt bis zum Limbischen System und entfalten dort ihre Wirkung. Das sehr retro klingende Keyboard in Higher lässt mich dann aber doch mal aufhorchen und an Progressive Rock-Bands der 70er Jahren denken. Auch beim einleitenden Keyboardspiel und dem folgenden Riff in Days Of Our Lives muss ich nicht lange nachdenken und habe sofort den Song Kashmir von Led Zeppelin im Ohr. Aber das wird von Thunderstone nicht episch ausgewalzt. Die Männer aus Finnland legen hier schlicht und ergreifend neun Songs vor, die sich allesamt im melodiösen Bereich einsortieren, teils ein wenig an Stratovarius erinnern, andere Stücke gehen ein wenig in Richtung Magnum, wobei auch der Gesang von Pasi Rantanen mich stellenweise an Bob Catley erinnert. Es gibt schöne Gitarrensoli, auch das Keyboard darf hier mal ran, ansonsten einigen die beiden sich schiedlich-friedlich, und keiner klaut dem anderen die Butter vom Brot. Dazu kommt eine solide Rhythmusarbeit von Titus Hjelm und Atte Palkonkangas, und fertig ist die Arbeit der Instrumentalfraktion. Zum Gesang von Pasi Rantanen kann ich nur noch einmal sagen, dass es immer Spaß macht, seinem Gesang zuzuhören, da er auch in hohen Tonlagen nicht die Kontrolle verliert und demzufolge auch nicht in irgendwelches Quietschen abdriftet. Auch hierzu kann ich nur sagen: sehr gelungen!

Fazit: Ich war ziemlich überrascht, anlässlich dieses Reviews festzustellen, dass ich schon diverse ältere Songs von Thunderstone auf meiner Festplatte habe, von denen es aber bislang keiner in meine Playlist geschafft hat. Das wird sich mit diesem Album definitiv ändern. Wer einfach mal eine knappe dreiviertel Stunde abschalten und sich bestens unterhalten lassen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Die Spielfreude der fünf Männer aus Finnland überträgt sich auch auf den Hörer, wobei es für mich persönlich gern mehr Songs im Uptempo-Bereich hätten sein dürfen.

Anspieltipps: Veterans Of The Apocalypse, Higher, Wounds und Barren Land
Heike L.
8.5
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