Tribulation – Sub Rosa In Æternum

Mit ihrem neuesten Werk wagen Tribulation mutige Stilwechsel und schaffen ein atmosphärisches Meisterwerk zwischen Gothic, Metal und Achtziger-Rock

Artist: Tribulation

Herkunft: Arvika, Schweden

Album: Sub Rosa In Æternum

Spiellänge: 43:41 Minuten

Genre: Gothic Metal, Death ’n‘ Roll, Melodic Death Metal

Release: 01.11.2024

Label: Century Media Records

Link: https://www.tribulation.se/

Bandmitglieder:

Gesang, Bass – Johannes Andersson
Gitarre – Joseph Tholl
Gitarre – Adam Zaars
Schlagzeug – Oscar Leander

Tracklist:

  1. The Unrelenting Choir
  2. Tainted Skies
  3. Saturn Coming Down
  4. Hungry Waters
  5. Drink The Love Of God
  6. Murder In Red
  7. Time & The Vivid Ore
  8. Reaping Song
  9. Poison Pages
  10. I Takt Med Otiden (Bonus Track)

Die schwedische Band Tribulation aus Arvika kehrt am 01.11.2024 mit ihrem sechsten Studioalbum Sub Rosa In Æternum zurück. Das Werk, das über Century Media Records veröffentlicht wird, hat eine Spiellänge von 43:41 Minuten und umfasst zehn Songs. Stilistisch vereint die Band Genres wie Gothic Metal, Death ’n‘ Roll und Melodic Death Metal. Unter der Führung von Sänger und Bassist Johannes Andersson haben Tribulation mit diesem Album erneut eine musikalische Wandlung durchgemacht. Sub Rosa In Æternum ist geprägt von Elementen des Psychohorrors und enthält viele Old-School-Einflüsse, die dem Album eine besondere Dramatik verleihen. Erneut wurde damit das alte Gewand abgelegt und ein neues übergestülpt.

Für Überraschungen sind die Schweden immer gut. Kurz vor dem letzten Release von Where The Gloom Becomes Sound 2021 hat sich die Band einvernehmlich vom langjährigen Gitarristen Jonathan Hultén getrennt, der das Album noch mit eingespielt hat, um dann Joseph Tholl in seine Fußstapfen treten zu lassen und selbst als Solomusiker die eigene Karriere voranzutreiben. Spontane Line-Up-Änderungen soll es bisher bei Tribulation nicht gegeben haben, dafür wird der Stil erneut angepasst. Ein Horror-Gothic-Metal mit Achtziger-Rock-Passagen nimmt eine wichtige Säule ein. Melodisch härtere Passagen, wie man sie von früher kennt, werden als Höhepunkte immer wieder kurz aufblitzen gelassen.

Nach dem Intro The Unrelenting Choir und dem ersten Track Tainted Skies folgt der erste Hit in Form von Saturn Coming Down. Die ruhige und dennoch umfangreiche Nummer bleibt sofort im Kopf. Die Clean Vocals von Johannes Andersson gehen unter die Haut. Völlig unaufgeregt lässt er seine warme Stimme für sich sprechen. Düster und mit stets prägnanten Refrains zieht es Tribulation in ruhige Fahrwasser, die es dennoch schaffen, den Hörer mit einer schwer beschreibbaren Intensität zu fesseln. Hungry Waters geht auf ähnlichem Niveau weiter. Der Gitarrensound nimmt immer wieder epische Elemente auf, um mit neuen Ideen in Sub Rosa In Æternum eine lebhafte Handlung zu entwickeln. Fans brauchen hier sicher etwas Zeit, um mit dem neuen Weg klarzukommen, mich hat es im zweiten Durchlauf gepackt und die Platte könnte es in meine Top 10 des Jahres schaffen.

Drink The Love Of God ist ein Goth ’n‘ Roll Track, falls es dieses Genre überhaupt gibt. Der nächste Ohrwurm schlängelt sich mit Murder In Red in den Kopf. Ein Old-School-Horrorfilm-Feeling der Achtziger macht sich breit. Dazu gesellen sich Elektroklänge der Siebziger. Wer jetzt einen staubigen und langweiligen Song erwartet, wird eines Besseren belehrt. Die Vocals setzen sich böse ins Ohr, und wer Bock auf dieses spezielle Feeling hat, geht allein bei diesem Track voll auf. Selbst nach dem zwanzigsten Durchlauf ist das Werk noch nicht totgehört, zudem zündet mit Time & The Vivid Ore der härteste Song in der Session, der mit dem Hörer ins jüngste Gericht geht und an den letzten Longplayer Where The Gloom Becomes erinnert. Reaping Song springt hingegen wieder in eine Bombast-Rock-Inszenierung, die man mit Murder In Red oder Saturn Coming Down vergleichen kann. Poison Pages schließt dieses überhaupt nicht vorhersehbare Kapitel ab, dem nur noch der Bonustrack I Takt Med Otiden folgt.

Tribulation – Sub Rosa In Æternum
Fazit
Johannes Andersson schmeißt Tribulation einfach wieder komplett über den Haufen. Das Ergebnis konnte man mit den ersten Singles erzählen, ohne dass ich wortwörtlich vom Hocker gehauen worden wäre. Im ersten Durchlauf wirkt die Gangart befremdlich, schließlich steht die Marke Tribulation auf der rotierenden Scheibe. Wird man jedoch erst einmal angefixt, ist der Suchtfaktor schnell erreicht. Außerdem ist Sub Rosa In Æternum eines der komplettsten Alben, die ich dieses Jahr in die Hände bekommen habe. Starke Atmosphären, immer wieder gelungene Refrains, die eine Geschichte erzählen, aber auch einzeln wunderbar funktionieren.

Anspieltipps: Saturn Coming Down, Murder In Red und Poison Pages
René W.:
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