V.E.R.S.U.S – PerVersus

Schaffen die Chartstürmer den nächsten Sprung in den elitären Kreis?

Artist: V.E.R.S.U.S

Herkunft: Frankfurt am Main, Deutschland

Album: PerVersus

Spiellänge: ca. 74 Minuten

Genre: Deutschrock, Rock

Release: 27.05.2022

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.versus-ffm.de/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Nils
Gitarre, Gesang – Michi
Bassgitarre, Gesang – Eddie
Schlagzeug, Gesang – Sascha

Tracklist:

  1. Estrella Del Libre
  2. Lebst Du Schon
  3. Was Ist Hier Nicht Los
  4. Am Arsch Vorbei Geht Auch Ein Weg
  5. Alles Nur Worte
  6. Herz & Haut
  7. Der Weg Des Kriegers
  8. Immer Gut!
  9. Sonderwunderbar
  10. Ich Mag Dich!
  11. Der In Deinen Rosengarten Scheißt
  12. Für Wahr
  13. Semper Fi
  14. Unaufhaltbar
  15. Die Schönste Zeit Im Jahr
  16. Was Bewegt Die Welt
  17. Was Bewegt Die Welt
  18. Wir Holen Das Ding

Vor fünf Jahren in Hessen, besser gesagt in Frankfurt am Main gegründet, drehen V.E.R.S.U.S noch relativ frisch ihre Deutschrockkreise. PerVersus ist der Nachfolger des erfolgreichen zweiten Langeisens Doktrin, welches vor zwei Jahren überraschend auf Platz 58 in die deutschen Albumcharts vorgedrungen war. Dreizehn neue rockige wie punkige Nummern legen die neuen Grundsteine für den dritten Silberling, der zudem auf Bonusmaterial setzt und dadurch auf eine Spielzeit von über 70 Minuten kommt. Als Eigenproduktion übernehmen die vier Musiker alle Funktionen, wenn es um ihre Band geht. Unterstützt werden sie in der Promotion durch Nauntown Music, über deren Hände die Platte auch den Weg in unsere Anlagen gefunden hat. Wohin geht jedoch die neue Reise der Deutschen, die am Freitag, dem 27.05.2022 begonnen hat? Das Artwork von PerVersus wirkt auf den ersten Blick verhältnismäßig düster, einfache Konturen spucken ein genretypisches Design aus, das keine Überraschungen in die Augen der Käufer pflanzt.

Das Intro Estrella Del Libre lässt die Korken knallen. Party Feeling und generelle Lebensfragen greift Lebst Du Schon auf. Die Texte ergeben Sinn, haben kein schlechtes Niveau und Sänger Nils bringt die Lyrics authentisch rüber. Der Sound ist für meinen Geschmack sehr glatt und ähnlich stark pulsierend. Stadionpower, Kneipenromantik und vorsichtige Punkrockwurzeln bringen V.E.R.S.U.S in ein Fahrwasser, das nur wenig Wellengang zulässt. Lieber schippern die Jungs mit ihren geschärften Säbeln um Probleme herum und lassen unnötige Konflikte hinter dem Heck geschickt zurück. Es ist nicht immer ratsam, blauäugig in Diskussionen zu dringen, aus denen man nur als Verlierer hervorgehen kann. Lebensziele, Gefühle, Freundschaft und trotzdem klare Klischeepassagen werden zu einem Strudel der meist Gute-Laune-Melodien geformt. Größtes Manko: Wo bleiben die Ecken und Kanten? Selbst innerhalb ihrer Scheibe gibt es keine spitzen Kanten, an denen man auch nur einen kleinen Einstich in der weichen Haut verspüren würde. Durch das Gitarrenduo Niels und Michi schwebt PerVersus auf einer Schäfchenwolke, auf der nicht nur alles rosa, sondern auch einfach erscheint. Konflikte ausblenden kann man mit Was Ist Hier Nicht Los ohne Probleme. Locker flockig gleiten die Künstler, die alle zum Mikrofon greifen, durch ihre neuen Tracks. Wilder geht es mal mit Am Arsch Vorbei Geht Auch Ein Weg zu. Es bleibt dennoch dabei, grundsätzlich bleiben härtere Riffs die zweite Wahl. Harmonie, Eingängigkeit und ein gesundes Wir-Gefühl treiben die Klänge in die offenen Arme der Genrejünger. Falsch machen V.E.R.S.U.S nichts, schließlich hatten sie auch nicht vor, mit einer gefährlichen Flamme an der höchst brennbaren Flüssigkeit zu experimentieren.

V.E.R.S.U.S – PerVersus
Fazit
Das sollte für V.E.R.S.U.S mit PerVersus ganz entspannt laufen. Ein erneuter Platz in den Charts wäre bei der familiären Deutschrockfamilie, die sie im Rücken haben, nicht verwunderlich. Die Finger werden nicht schmutzig gemacht. Die Hörer bekommen das geboten, was erwartet wird. Das darf nicht rein negativ bewertet werden. Schließlich muss man eine solche Leistung erst einmal bestätigen, ohne in die Belanglosigkeit zu fallen. Das wiederum passiert den Hessen beim umgesetzten Konzept der dreizehn Werke nicht, auch wenn meine Person mehr Blick in tiefere Genrenischen bevorzugt hätte.

Anspieltipps: Lebst Du Schon und Alles Nur Worte
René W.
7.9
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