Varathron – Untrodden Corridors of Hades

“Hellenic Black Metal!“

Artist: Varathron

Herkunft: Ioannina, Griechenland

Album: Untrodden Corridors of Hades

Spiellänge: 49:17 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 21.11.2014

Label: Agonia Records (Soulfood)

Link: https://www.facebook.com/VarathronOfficial

Produktion: Infinite Loop Music Studios, Ioannina von Kostas Kalampokas

Bandmitglieder:

Gesang – Stefan Necroabyssious
Gitarre – Achilleas C.
Gitarre – Sotiris
Bassgitarre – Stratos Kountouras
Schlagzeug – Haris

Tracklist:

1. Kabalistic Invocation of Solomon
2. Realm of Obscure
3. Arcane Conjuring
4. Leprocious Lord
5. The Bright Trapezium
6. Death Chant
7. Delve Into the Past

Varathron - Untrodden Corridors of Hades

Bereits 1988 gegründet, zählen Varathron neben den frühen Rotting Christ zu den Urgesteinen des griechischen Black Metal. Auch wenn man hierzulande die Hellenen eher mit Wein, Feta oder katastrophalen Staatsfinanzen verbindet, gelang es den Jungs bereits in alten Tagen das ein oder andere Achtungszeichen zu setzen. Nach dem 2009er Longplayer Stygian Forces of Scorn und seither diversen Split-Beteiligungen sowie einer Compilation hat das Quintett Ende 2014 mit Untrodden Corridors of Hades endlich sein neues Full-Length-Album vorgelegt.

Zwar fällt das neue Werk etwas flotter aus als die direkten Vorgängeralben, aber insgesamt bleiben Varathron dem für sie typischen Midtempo verhaftet. So kommt beispielsweise Realm of Obscure recht düster und kraftvoll daher und auch die heißeren Vocals wissen zu überzeugen. Aber abgesehen von einzelnen Drumattacken gelingt es kaum, den mittleren Tempobereich zu verlassen. Dies wird von den fünf Griechen auch nicht angestrebt. Hier bleibt man sich genauso treu, wie beim Versuch, atmosphärischen Black Metal zu zelebrieren. Daher kann das schleppende Arcane Conjuring als nahezu melancholisch bezeichnet werden und auch das teils schwerfällige, durch mystischen Mönchsgesang eingeleitete sowie von unterschwelligen Chören begleitete Kabalistic Invocation of Solomon entfaltet eine gewisse Stimmung. Jedoch gelingt es den Mannen von Varathron trotz ihres spielerischen Könnens kaum, den Spannungsbogen über die gesamte Länge der mitunter neunminütigen Stücke aufrechtzuerhalten. So ist Leprocious Lord zwar mit einem coolen Basslauf und einem recht eingängigen Refrain ausgestattet, aber selbst die kurzen Knüppelattacken von Drummer Haris gehen in der Monotonie des Songs regelrecht unter. Der Rausschmeißer des Albums Delve Into the Past gerät mit seinen achteinhalb Minuten zu lang und wenig überzeugend. Das mit etwas Hall produzierte und zügiger gespielte The Bright Trapezium wirkt dagegen gleich schon viel lebendiger und auch die düstere Verzweiflung von Death Chant, das von der Songstruktur ein wenig an Primordial erinnert, weiß zu gefallen.

Fazit: Leider gelingt es Varathron auf Untrodden Corridors of Hades nicht, sich hörbar weiterzuentwickeln. Das Quintett bleibt seinen vor gut einem Viertel Jahrhundert erstmals beschrittenen Pfaden treu und liefert atmosphärischen, mittelschnellen Black Metal. Und auch wenn die Rhythmusfraktion ihre Instrumente beherrscht, die Songs gut strukturiert sind und Sänger Stefan sein Organ in Szene zu setzen weiß, bietet das Album insgesamt stilistisch nichts Neues und musikalische Höhepunkte sucht man hier ebenfalls vergebens.

Anspieltipps: Realm of Obscure, The Bright Trapezium und Death Chant
Christian G.
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