Voltwechsel – Frei Und Doch Gefangen

Österreichisches Debüt mit Luft nach oben

Artist: Voltwechsel

Herkunft: Österreich

Album: Frei Und Doch Gefangen

Spiellänge: 49:37 Minuten

Genre: Heavy Rock Grunge

Release: 24.03.2023

Label: Nauntown Music

Link: www.voltwechsel.com

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Patrick Schmidleithner
Gitarre – Heinz Schwarzäugl
Bass – Gernot Neumann
Schlagzeug – Nino Markgraf

Tracklist:

  1. Intro
  2. Nuklear
  3. Frei Und Doch Gefangen
  4. Mein Altes Ich
  5. Fiktion Oder Real
  6. Ohne Ziel Und Weg
  7. Heute Leben Wir
  8. Wir Sind Eins
  9. Held Meiner Zeit
  10. Angst
  11. An Dem Tag An Dem Du Gingst
  12. Schrei
  13. Geboren Um Zu Sein

Voltwechsel ist eine österreichische Deutsch-Grunge-Rock-Band, die sich erst im Frühjahr 2021 gegründet hat. Am 24.03.2023 ist nun ihr erstes Album Frei Und Doch Gefangen bei Nauntown Music erschienen. Es beginnt mit einem wenig spektakulären Intro. Meines Erachtens 1:33 Minuten, die man sich hätte sparen können, aber vielleicht erfahren wir ja im Laufe des Geschehens noch, was die Künstler uns damit sagen wollten. Nuklear beginnt vielversprechend mit gutem rockigen Sound. Auch die ersten Songzeilen sind interessant. Im Laufe des Tracks wird es allerdings sehr leierig und irgendwie langweilig, zu viel Wiederholungen, die mich einfach nicht abholen. An dritter Stelle folgt dann der Albumtitelsong Frei Und Doch Gefangen. Zunächst sehr reduziert auf den Gesang erinnert es mich irgendwie an Peter Maffay und ich bin etwas amüsiert. Im Refrain wird der Song dann kurz etwas stärker, aber so richtig kommen sie nicht aus den Puschen. Deutlich schneller und durchdringender beginnt Mein Altes Ich und das steht den Jungs eindeutig viel besser. Starker Song, der im Gegensatz zu seinen Vorgängern mit viel mehr Power und Wut rüberkommt. Grad eingefangen beginnt Fiktion Oder Real dann sehr ruhig, aber etwas grungig, und hier fühle ich mich dann tatsächlich erstmals wie im Pressetext versprochen an Nirvana erinnert. Allerdings fängt es im Mittelteil an zu langweilen, wird zu jammernd und klagend. Auch das Gitarrensolo geht mir recht schnell auf die Nerven. Dramatisch ist halt nicht immer super … Bei Ohne Ziel Und Weg ist der Gesang sehr präsent, was mir eigentlich gut gefällt, aber so richtig startet auch dieser Song nicht durch. Schade. Heute Leben Wir beginnt schön rockig und plötzlich können sie es dann doch wieder. Guter Sound, der Spaß macht und vom Text her auch nicht so „reim dich, sonst hau ich dich“, sondern authentisch und nach vorne. Geht doch! Den Sprechteil in der Mitte hätte man weglassen können, aber das kann ich verzeihen. Wir Sind Eins startet dann gleich wieder so pop-rockig und mit sehr lang gezogenen Gesangseinlagen, dass ich genervt weiterzappe. Das ist mir viel zu dramatisch dargestellt, so jammernd und klagend irgendwie, ich kann es gar nicht beschreiben. Deutlich abwechslungsreicher kommt Held Meiner Zeit daher. Hier geht es wieder straight nach vorne und hat viel mehr Energie im Verlauf des Stücks. Als Angst beginnt, denke ich zuerst, es kommt ein schlechter Coversong von Smells Like Teen Spirit. Dann geht es doch in eine ganz andere Richtung weiter, wird eindringlicher und textlich schwermütiger, mit rockigem Sound, also doch noch ganz okay. Die Ballade An Dem Tag An Dem Du Gingst kann mich auch wieder nicht so wirklich mitnehmen. Mir fehlt immer das gewisse Etwas, es wird immer alles gesanglich so dramatisch in die Länge gezogen, es ist zwar ausdrucksstark, aber nervt dann auf Dauer, weil es so leiert und rumeiert und nicht kraftvoll raushaut. Und sie haben ja in den Anspieltipp-Songs durchaus bewiesen, dass da noch was geht. Schrei ist dann glücklicherweise noch mal deutlich kraftvoller und trotz balladiger Phasen gut gemacht. Mit Geboren Um Zu Sein hat als letztes Stück auch noch die Debütsingle der Band einen Platz auf dem Album gefunden. Leider holt mich auch der Song nicht wirklich an Bord.

Voltwechsel – Frei Und Doch Gefangen
Fazit
Hier fällt mir heute die Bewertung wirklich schwer. Das Album find ich nicht durchweg schlecht, zwei Songs sind richtig stark, bei den anderen hätte ich mir einfach mehr Power gewünscht. Ich mag es nicht, wenn Worte lang gezogen werden, so z.B. das Wort „sein“ kurz und knapp ist okay, allerdings „seiheiinnnn“ ist nicht meins. Vielleicht versteht man so, was ich meine. Da es ein Erstwerk ist, sollte man vielleicht einfach mal auf das Nächste warten und hoffen, dass mehr in Richtung „Mein Altes Ich“ gearbeitet wird.

Anspieltipps: Mein Altes Ich, Heute Leben Wir und Schrei
Alex D.
5
Leser Bewertung3 Bewertungen
9.4
5
Punkte