Cloven Hoof – Who Mourns For The Morning Star

“Solide Hommage an Iron Maiden“

Artist: Cloven Hoof

Herkunft: Wolverhampton, England

Album: Who Mourns For The Morning Star

Spiellänge: 44:44 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 21.04.2017

Label: Highroller Records

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Bandmitglieder:

Vocals – George Call
Bass und Backing Vocals – Lee Payne
Gitarre – Luke Hatton
Gitarre – Chris Coss
Drums – 
Danny White

Tracklist:

  1. Star Rider
  2. Song Of Orpheus
  3. I Talk To The Dead
  4. Neon Angels
  5. Morning Star
  6. Time To Burn
  7. Mindmaster
  8. Go Tell The Spartans
  9. Bannockburn

Seit nunmehr 1979 (inklusive zehnjähriger Pause in den 90ern) treiben Cloven Hoof ihr Unwesen und scheinen mit Who Mourns For The Morning Star eine der besten Veröffentlichungen ihres langen Daseins hervorzubringen. Das Album liefert von Power Metal-Songs bis hin zu typischen 80er Power-Balladen alles, was das Herz des klassischen Heavy Metal begehrt. Das Songwriting ist abwechslungsreich und ausgereift – die Band läuft auf dieser Platte selten Gefahr, redundant zu sein.

Vergleiche zu älteren Alben der Band zu ziehen ist auf Grund von unzähligen Besetzungswechseln schwierig, aber Gründungsmitglied und Bassist Lee Payne hat vor Allem mit George Call an den Vocals ein äußerst potentes Mitglied gefunden. Sein stimmliches Spektrum passt sich der musikalischen Vielfalt der Platte an und reicht von hohen, cleanen bis hin zu gepushten, verzerrten Parts. Die Kombination aus musikalischer und stimmlicher Diversität sorgt damit für ein durchgängig spannendes Album.

Was die noch immer aktiven Vertreter der NWOBHM musikalisch auszeichnet, lässt sie lyrisch und inhaltlich etwas schwach erscheinen. Die Thematik der Songs tanzt irgendwo zwischen mittelalterlichen Schlachten (Bannockburn), Motorrädern und Glaubensfragen. Nicht jedes Album muss ein Konzeptalbum sein, aber jedes Album sollte zumindest in Ansätzen ein Konzept haben, sonst wirkt das Ganze wie eine Kompilation.

Zu den musikalischen Highlights der Platte zählt der Opener Star Rider, der mit einem frischen Riff und eingängigem Refrain zu überzeugen weiß. Er fasst den Cloven Hoof-Sound mit seinen Tempowechseln gut zusammen und gibt somit einen Hinweis auf die folgenden Tracks. Neon Angels sticht ebenfalls hervor: hier zeigen Cloven Hoof inhaltlich eine eher moderne Herangehensweise und die Songstruktur mit dem eigentlichen Chorus, der erst im letzten Drittel des Songs einsetzt, bietet eine erfrischende Abwechslung. Den besten Song des Albums hat sich die Band allerdings bis zum Schluss aufgehoben. Bannockburn ist ein siebenminütiger Epos, der von ruhigen Instrumentals, über schnelle Riffs und epische Melodien alles enthält, was ein guter Power Metal- oder Heavy Metal-Song benötigt. Einziges Manko: der Song könnte auch von Iron Maiden sein. Vielleicht ist er ja gerade deshalb so überzeugend, aber die Strophe nach dem verlängerten Intro und der Gesang im Refrain sind der Genre-Größe einfach zu ähnlich. Der Rest der Platte ist zwar gut, aber nicht weiter erwähnenswert, die Highlights fehlen.

Who Mourns For The Morning Star ist ein solides Album, das jeden klassichen Heavy Metal-Fan ein paar schöne Stunden bereiten dürfte. Songwriting, Produktion und musikalische Elemente sind alle solide bis überdurchschnittlich und abwechslungsreich. Leider fehlen dem Album die Highlights und der Band das gewisse Etwas, um über einen längeren Zeitraum für Begeisterung zu sorgen und sich von der breiten Masse abzuheben.
Carsten B.
7.1
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6.1
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