10. Ortenauer Onkelz Nacht am 05.01.2019 in der Athletenhalle in Appenweier-Urloffen

                             „Neffen und Nichten feiern mit drei Bands die Onkelz!“

Eventname: 10. Ortenauer Onkelz Nacht

Bands: King Savage, Memento, Harte Gerade

Ort: Athletenhalle ASV Urloffen e.V., Gewerbestr. 6, 77767 Appenweier-Urloffen

Datum: 05.01.2019

Kosten: 12,- € VVK 15,- € AK

Genre: Deutschrock, Rock, Sleaze Rock, Blues Rock, Glam Rock, Street Rock, Oi Punk

Besucher: ca. 350 – 400

Veranstalter: ASV Urloffen http://urloffen-rockt.de/?fbclid=IwAR01uoNQFLE4kTWXmE0ds0O_OGqY-23KG3B5czrxCXfsHFK2rJpBP92F-cM

Link: http://urloffen-rockt.de/?fbclid=IwAR01uoNQFLE4kTWXmE0ds0O_OGqY-23KG3B5czrxCXfsHFK2rJpBP92F-cM 

Setlisten:


01. FSA
02. King Savage
03. Lonesome
04. Thrill Me
05. Cash
06. Burnout
07. Shot ITB
08. Groove
09. Break Through
10. Down (weggefallen)
11. Rosie (weggefallen)
12. See you (weggefallen)


01. Intro
02. Gott Hat Ein Problem
03. 10 Jahre
04. Finde Die Wahrheit
05. Lieber Stehend Sterben
06. Kneipenterroristen
07. Danke Für Nichts
08. Schutzgeist Der Scheisse
09. Terpentin
10. Gehasst, Verdammt, Vergöttert
11. Ein Langer Weg
12. Guten Tag
13. Nichts Ist So Hart Wie Das Leben
14. Könige Für Einen Tag
15. Benutz Mich
16. Für Immer
17. Keine Amnestie Für MTV
18. Ich Lieb` Mich
19. Die Firma
20. Ihr Sollt Den Tag Nicht Vor Dem Abend Loben
21. Bin Ich Nur Glücklich Wenn Es Schmerzt
22. Wir Ham` Noch Lange Nicht Genug
23. Bomberpilot
24. Stunde Des Siegers
25. Nichts Ist Für Die Ewigkeit
26. Outro


01. Intro
02. Hier Sind Die Onkelz
03. So Sind Wir
04. Zieh` Mit Den Wölfen
05. Viva Los Tioz
06. Nie Wieder
07. Zu Nah An Der Wahrheit
08. Danket Dem Herrn
09. Heilige Lieder
10. H
11. Wieder Mal `Nen Tag Verschenkt
12. Nur Wenn Ich Besoffen Bin
13. Ich Weiß, Wo Du Wohnst
14. Leere Worte
15. Danke
16. Keine Ist Wie Du
17. Zeit Zu Gehn
18. Auf Gute Freunde
19. Mexico
20. Erinnerung
Bereits in die 10. Runde geht zum Jahresauftakt die Ortenauer Onkelz Nacht in der ASV Halle in Appenweier-Urloffen. Die Veranstalter des ASV Urloffen rund um Tommy Hertwig haben wieder keine Mühen gescheut, um mit King SavageMemento und Harte Gerade drei starke Szenebands an den Start zu bringen. Und auch wenn die Frankfurter Böhse Onkelz natürlich nicht persönlich am Start sind, lassen sich die Neffen und Nichten aus der ganzen Ortenau und weit darüber hinaus natürlich nicht lange bitten. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile einen guten Namen in der Regio gemacht und so rollen vereinzelt auch französische und Schweizer Kennzeichen auf den Parkplatz vor der Halle. Die Fans der Frankfurter Combo gelten als treu und das wirkt sich auch auf die Auftritte der zahlreichen Coverbands aus. Als sich um kurz nach 19:30 Uhr die Türen öffnen, stehen schon eine ganze Reihe Deutschrockfans in den Startlöchern. Gewohntermaßen geht der Einlass völlig entspannt über die Bühne, denn das Orga-Team und die Security sind hier längst ein eingespieltes Gespann. Noch schnell am Merch vorbeischauen und etwas Flüssiges organisieren und dann wird es schon bald laut.
Als erste Band des Abends entern King Savage aus Karlsruhe mit leichter Verspätung die Bühne, welche englischsprachige Songs aus eigener Feder bieten. Mhm, das sind aber irgendwie nicht die Onkelz. Nein, natürlich nicht, denn schon fast traditionell eröffnet hier immer eine Band aus der Region, die dem Publikum zum Aufwärmen eigene Songs um die Ohren haut. Die Band besteht in dieser Zusammensetzung erst seit 2015, ging jedoch aus der Formation Lucky Twist hervor. Erfahrene Vollblutmusiker, die erst kürzlich als offizieller Tour Support der Südstaaten Rocker Molly Hatchet durch Europa zogen. Frontmann und Sänger Arthur King gibt von Beginn an Vollgas, obwohl die Onkelz Fans sich noch recht zurückhaltend geben. Das Gros der Besucher hält sich noch im hinteren Teil der Halle auf, versorgt sich mit Getränken und begutachtet das Merchandise. Aber gleich der zweite Song, das selbst betitelte King Savage, geht zumindest mir gut ins Ohr. Der rotzige Rock der Karlsruher, ein Mix aus Blues und Sleaze / Glam Rock mit einer leichten Countryprise, ist durchaus in den 80ern angesiedelt und lädt ein zum Partymachen. So dauert es auch nicht lange, bis einige Besucher ein paar Meter näher an die Bühne herantreten, wenn auch erst nach mehrmaliger Aufforderung des Frontmannes. Mit den nächsten Songs wird dann auch klar, warum Sänger King seine Mähne mit einem schwarzen Stirnband bändigen muss, denn der Mann legt ein ordentliches Laufpensum an den Tag und ist ständig aktiv. Auch die Saitenfraktion mischt ordentlich mit, post am Bühnenrand und besticht durch häufigen Seitenwechsel. Das System, klischeehafte Texte treffen auf klassische Rockriffs, funktioniert fast immer und so versammeln sich immer mehr Besucher in Bühnennähe, auch wenn die erste Reihe partout gemieden wird. Am besten gefällt mir jedoch die whiskeytriefende Stimme, die ein wenig an den verstorbenen Lemmy Kilmister erinnert. Wenn die Jungs noch etwas am Wiedererkennungswert ihrer zukünftigen Songs arbeiten, ist der Southern Rock vielleicht doch noch nicht verloren. Alles in allem aber ein sehenswürdiger Opener, der mit viel Engagement zur Sache geht. Warum allerdings die letzten drei Songs von der Setlist gestrichen werden, wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben. Vielleicht reichte letztendlich die Zeit nicht, oder vor der Bühne war zu wenig los …, I don`t know. Eins noch, in Zukunft sollte man aber bei der Abstimmung des Bühnenoutfits etwas besser hinschauen, aber das ist jetzt schon wieder meckern auf hohem Niveau.
Nach einer kurzen Umbaupause gibt es dann mit  Memento die volle Dröhnung Böhse Onkelz. Die Band ist noch recht neu und feierte erst vor gut einem Jahr ihr Debüt. Vielen hier in der Athletenhalle ist die Combo trotzdem bekannt, da sie auch schon im letzten Jahr hier zur 9. Ausgabe der Ortenauer Onkelz Nacht aufspielten. Als Erstes fällt mir natürlich Sänger Dave auf, den ich heute vor genau zwei Jahren hier live gesehen habe, damals allerdings noch als Frontmann von Wir Sind Eins. Die Band ist relativ neu, die Gesichter jedoch nicht, da man sie aus anderen Szenebands wie z.B. den Böhsen Bengelz28, den G.O.N.D. Allstars oder eben Wir Sind Eins kennt. Nach einem kurzen Intro beginnt man mit Gott Hat Ein Problem, vom 2016er Onkelz Comebackalbum Memento. Der Sound ist fürchterlich und vor allem der Gesang ist völlig übersteuert, doch schon beim nächsten Song, 10 Jahre, ist alles im grünen Bereich und Frontmann Dave zeigt sein volles Potenzial. Auch das Publikum ist nun voll bei der Sache, kommt vor an die Bühne und feiert die Onkelz. Ein Hit der Frankfurter jagt jetzt den nächsten, Finde Die Wahrheit, Lieber Stehend Sterben, Kneipenterroristen, Danke Für Nichts. Die Onkelz gründeten sich ja bekanntlich schon 1980 und so können auch Memento aus den Vollen schöpfen und spielen Songs aus allen Schaffensperioden der Frankfurter. Vor allem bei den alten Songs wie z.B. Kneipenterroristen steht die Halle Kopf und die Texte werden lauthals mitgegrölt. Nun taucht auch endlich ein Altbekannter vor der Bühne auf, entledigt sich seines Shirts und rastet völlig aus und zieht viele Blicke auf sich. Nun ist auch klar, warum bei King Savage so wenig Bewegung vor der Bühne war – einer hat hier halt gefehlt. Welcome Mister Alex Stein! Die Menge schreit schon früh nach Mexico, dem Fußball Kultsong, doch stattdessen gibt es den Schutzgeist Der Scheisse, Terpentin und Gehasst, Verdammt, Vergöttert auf die Ohren. Vor allem bei Letzterem steht die Halle wieder Kopf, fast wie bei den Originalen auch. Es gibt kaum mal einen Moment zum Durchatmen, die Band zieht alle Register und weiß, was die Neffen und Nichten wollen. Mit Ein Langer Weg wird es dann mal für einen Moment etwas ruhiger, aber nur, um dann im Anschluss mit dem uralten Guten Tag wieder die volle Breitseite auszupacken. Die Mexico-Rufe wollen nicht abreißen, nach jedem Song ertönen sie aufs Neue, bis es Fronter Mitch reicht und er droht, das der nächste, der Mexico  ruft, auf die Bühne kommt und den Song singt. Eigentlich ist nun die Zeit für Wirbelsturm Alex gekommen, doch wider Erwarten bleibt jedem der Mexico-Ruf im Halse stecken. Egal, Nichts Ist So Hart Wie Das Leben tut es auch und bei Könige Für Einen Tag haben dann auch alle ihre Stimme wiedergefunden. Benutz MichFür Immer und Keine Amnestie Für MTV dürfen natürlich auch nicht fehlen, bevor dann mit dem schnellsten und kürzesten Onkelz Song Ich Lieb` Mich die sexistische Keule ausgepackt wird. Die Firma ist irgendwie über und nach Gott Hat Ein Problem der zweite Aussetzer in einer Megasetlist, die sonst kaum Wünsche offen lässt. Mit Ihr Sollt Den Tag Nicht Vor Dem Abend Loben und Bin Ich Nur Glücklich Wenn Es Schmerzt sollte der Auftritt dann wohl langsam dem Ende zugehen, doch Wir Ham` Noch Lange Nicht Genug lässt dann hoffen, dass doch noch ein bisschen was geht. Die Fans haben hier jedenfalls noch lange nicht genug und schließlich fehlt ja auch immer noch Mexico. Ende? Nein, noch lange nicht, den mit Bomberpilot wird noch einmal zum Rundumschlag ausgeholt und den Fans noch einmal alles abverlangt. Auch wenn den Uraltsong längst nicht jeder mag, ein Stimmungsgarant ist er allemal. Auch Stunde Des Siegers wird mächtig gefeiert und das anschließende Nichts Ist Für Die Ewigkeit lässt vermuten, dass der Gig nun doch zu Ende geht. So ist es dann auch, die Band stellt sich für das obligatorische Foto auf und verschwindet von der Bühne – ohne Mexico. Doch kann man hier noch meckern? Die Band war gut drauf und hat fast zwei Stunden alles gegeben …, danke für alles!
Auch die letzte Band des Abends ist keine ganz unbekannte in der Deutschrockszene. Harte Gerade aus Leverkusen spielen heute zum ersten Mal auf der Ortenauer Onkelz Nacht, doch in ihrer Heimat konnten die Jungs sich schon einen ganz ordentlichen Ruf erspielen. Neben den üblichen Coversongs versucht die Band um Sänger Alex sich vor allem mit eigenen Songs ein Standbein aufzubauen, doch heute wird man hier ein exklusives Onkelz Set zum Besten geben. Nach einem kurzen Intro kommen die Leverkusener zu Hier Sind Die Onkelz auf die Bühne und legen mit So Sind Wir und Zieh` Mit Den Wölfen gleich ordentlich nach. Zugegeben, die Jungs sind nicht schlecht und geben auf der Bühne alles, doch die Onkelz Coversongs passen irgendwie nur bedingt zu den Leverkusenern. Man merkt einfach, dass sie dieses Programm nicht regelmäßig live spielen und so kommen sie an Memento nicht heran. Memento leben und lieben die Onkelz und das kam auch zu 100 % rüber, hier aber fehlt etwas das Herzblut. Offenbar stehe ich mit dieser Meinung nicht ganz alleine da, denn vor der Bühne ist es nun merklich ruhiger geworden, einige sind offenbar schon Richtung Heimat aufgebrochen und viele stehen draußen zum rauchen. Auch Harte Gerade hauen nun einen Onkelz Klassiker nach dem anderen heraus: Viva Los TiozNie WiederZu Nah An Der WahrheitDanket Dem Herrn und Heilige Lieder. Offenbar hat man sich gut abgesprochen, denn Überschneidungen zur Memento Setlist werden vermieden. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum wir von Memento zuvor kein Mexico zu hören bekamen. Ich muss nun leider auch frühzeitig aufbrechen, da meine Begleitung gesundheitlich sehr angeschlagen ist und nicht mehr länger stehen kann. Schade, dass dieses Mal die Tribüne im hinteren Hallenteil nicht aufgebaut wurde, denn diese wurde gerade von Leuten, die nicht so lange stehen können, gerne genutzt.
Ansonsten aber gilt: Die Veranstaltung war wieder top organisiert und durchgeführt und wir werden im nächsten Jahr gerne wiederkommen. Danke an Tommy Hertwig und das gesamte Veranstaltungsteam, die Bands, die kompetente Security, das freundliche Thekenpersonal und alle anderen Beteiligten.
Leider mussten wir im Nachhinein erfahren, dass es später noch eine recht heftige Auseinandersetzung vor der Bühne gab, so heftig, dass sogar jemand ins Krankenhaus gebracht werden musste. Wir hoffen, dass es dem Opfer zwischenzeitlich wieder besser geht, und wünschen weiterhin gute Besserung! Die Suche nach dem Täter läuft – deshalb, falls jemand etwas mitbekommen haben sollte, setzt euch bitte mit dem ASV Urloffen in Verbindung. So etwas geht gar nicht, wir kommen zu den Konzerten, um die Bands zu sehen, um gemeinsam Musik zu hören, zu feiern und um Spaß zu haben. Gewalt hat auf Konzerten nichts zu suchen!!!