Man With A Mission – Chasing The Horizon

„Lahmes Wolfrudel“

Artist: Man With A Mission

Herkunft: Tokyo, Japan

Album: Chasing The Horizon

Genre: Alternative Rock, Indie Rock, Dance Pop

Spiellänge: 59 Minuten

Release: 10.08.2018

Label: Century Media Records

Link: https://www.mwamjapan.info/

Bandmitglieder:

Gesang – Tokyo Tanaka
Gitarre, Gesang, Rap Gesang – Jean-Ken Johnny
Bass, Hintergrundgesang – Kamikaze Boy
DJ, Sampling – DJ Santa Monica
Schlagzeug – Spear Rib

Tracklist:

1. 2045
2. Broken People
3. Winding Road
4. Hey Now
5. Please Forgive Me
6. Take Me Under
7. Freak It!
8. Break The Contradiction
9. My Hero
10. Dead End In Tokyo
11. Chasing The Horizon
12. Find You
13. Dog Days
14. Sleepwalkers

Neben dem vor Kurzem rezensierten neuen Album von Biru Baby habe ich noch das neue Album der japanischen Band Man With A Mission in der Wühlkiste gefunden. Da beide Bands im März 2019 bei uns hier in Deutschland auf Tour sind, macht es für mich Sinn auch das Album Chasing The Horizon von Man With A Vision zu rezensieren.

Chasing The Horizon ist bereits das fünfte Album der Japaner seit ihrer Bandgründung 2010. Da hetzt ja wortwörtlich der Wolf die Meute. Apropos Wolf: Man With A Mission treten ausschließlich als Wolfsmeute in Wolfsmasken auf. Diese Masken scheinen sie nicht abzulegen, denn auch in den Videos oder in Interviews erscheinen sie nur in Masken.

Erschienen ist Chasing The Horizon im August 2018 bei Century Media Records. Erhältlich ist das Album als Standard CD und als schwarzes Vinyl (180 gramm).

Auf dem Album befinden sich gleich vierzehn eingängige Indie / Alternative Rock Songs, irgendwie angesiedelt zwischen Billy Talent und Synthie Pop. Hin und wieder gibt es auch mal ein Stückchen Nu Metal, gerade dann, wenn Jean-Ken Johnnys mit Rap-Parts im Einsatz ist.

Die beiden ersten Songs des Longplayers, 2045 und Broken People, sind stark von Melodien geprägte Songs, die sich mit Gitarrensound abwechseln. Auffallend hier die doch recht markanten Stimmen des Frontmannes Tokyo Tanaka und des Gitarristen / Rappers Jean-Ken Johnny.

Winding Road ist dann wesentlich softer als die vorausgegangenen Songs. Für mich jetzt nicht so der Brüller, eher ein Boygroupsong. Naja, wer es mag. Die Besonderheit des Songs ist ein Wechsel zwischen englischen und japanischen Lyrics. Muss irgendwie nicht sein.

Es folgt mit Hey Now ein Song, der irgendwie in den Dancesector einzuordnen ist, gefolgt von Please Forgive Me, der für mich noch mal ein Rückfall in einen Boygroupsong ist.

Take Me Under führt uns Gott sei Dank wieder etwas zu den ersten Songs zurück.

Mit Freak It! kommt dann plötzlich und unverhofft ein wirklich freakiger und vor allem funkiger Song mit großartigem Chorus. Solch einen Song hätte ich nun überhaupt nicht erwartet. Er entschädigt mich für die vorherigen Dancesongs.

Das ist jetzt der Startschuss für solche Songs wie Break The Contradictions und My Hero, die wieder deutlich rockiger sind. Toll die Rap-Parts von Jean-Ken Johnny. Jetzt kommt sogar ein kleiner Schuss Nu Metal rein, wobei der Sound immer noch stark synthielastig bleibt.

Dead End In Tokyo ist zwar ein wenig rockig aber auf jeden Fall Mainstream. Es könnte sein, dass solch ein Song zum Verkaufsschlager wird. Der Titelsong Chasing The Horizon und der darauf folgende Songs Find You kommen aus meiner Sicht überhaupt nicht aus den Pötten, da fehlt einfach alles. Etwas mehr Fahrt kommt mit Dog Days auf, wobei er auch nicht auf ganzer Linie überzeugen kann, obwohl er durchaus starke Parts beinhaltet.

Den absoluten Rest gibt mir der abschließende Song Sleepwalker. Sleepwalker schläfert mich dann doch wirklich ein und wir haben so etwas wie eine Boygroupballade. Mittlerweile glaube ich dann doch wirklich, dass es irgendwie nach dem Motto Man Without A Mission hier abgeht. Irgendwie fehlt das Konzept.

Man With A Mission sind übrigens Anfang März 2019 zusammen mit der samischen Band Biru Baby auf einer kleinen Deutschlandtour. Time For Metal wird für euch in Frankfurt dabei sein und wir sind gespannt, wie Man With A Mission als Liveband wirken.

Hier die Tourdaten:

03.03. Das Bett, Frankfurt
04.03. Backstage, München
07.03. Helios 37, Köln
10.03. Hafenklang, Hamburg
11.03. Lido, Berlin

Fazit: Man With A Mission bringen mir auf Chasing The Horizon ein Wechselbad der Gefühle. Hier und da ein klasse gemachter Song mit Indie / Alternativ Rock und ein wenig Nu Metal, dann aber auch wirklich Songs in Boygroup Manier schmachtend und hechelnd sich nach Mainstream und Verkaufszahlen verzehrend. Der Mainstream hat auf dem Album absolut die Überhand. Man With A Mission scheinen sich in ihrem Herkunftsland Japan mit ihrem Mix aus seichten Songs und dem Auftreten mit Wolfsmasken gut zu verkaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies auch in Europa oder den USA gut klappen kann. Für mich sind die Wolfsmasken bei dieser Art von Musik jedoch fehl am Platz. Hier handelt es sich wohl eher um Lämmer in Wolfsmasken.

Anspieltipps: 2045, Take Me Under, Freak It!
Juergen S.
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