“Verbesserungswürdig!“
Artist: Ignis Fatuu
Herkunft: Nürnberg, Deutschland
Album: Unendlich Viele Wege
Spiellänge: 41:21 Minuten
Genre: Folk Rock / Mittelalter Rock
Release: 07.03.2014
Label: Trollzorn
Link: http://www.ignisfatuu.de
Bandmitglieder:
Gesang – „P.G“ Andreas Haensel
Gitarre – Peter Phatos
Bass – Volker Semmelmann
Dudelsack, Blockflöte, Schalmei, Gesang – Irene Gawlik
Drehleier, Dudelsack, Nyckelharpa, Schalmei, Geige – Alexander Zwingmann
Schlagzeug, Percussion – Robert Herold
Tracklist:
- Glaube
- Hyazinthen
- Unendlich viele Wege
- Mit dem Wind
- Blut geleckt
- Alchemie
- Der Rabe und der Wolf
- Wenn alle Worte schweigen
- Signal
- Letztes Wort
Ignis Fatuu haben ein bewegtes Jahr hinter sich. Nach dem Weggang von Alexander Trappe wurde es eine Zeit lang still um die Band, viele Auftritte wurden verschoben oder abgesagt und die Band musste sich erst einmal neu aufstellen. Zum Glück haben sich die Wogen geglättet und mit P.G. hat die Band einen würdigen Nachfolger gefunden. Wie passend, dass Unendlich Viele Wege nicht nur der Name des neuen Albums ist, sondern auch direkt zeigt, dass der Band alle Wege offen stehen und es für Ignis Fatuu weitergeht.
Die Band ist sich auch weiterhin treugeblieben und legt mit Unendliche Viele Wege ein stimmiges Mittelalter Rock-Album vor. Das Album mag vielleicht sogar noch eine Note rockiger sein als die beiden Vorgängerwerke, was sicherlich auch an P.G. liegen wird. Was bei dieser Scheibe besonders hervorsticht, ist ihre unglaubliche Eingängigkeit. Oft reicht es schon aus den Refrain einmal zu hören, um ihn direkt mitsingen zu können. Was sicherlich ein großer Vorteil sein kann, kann aber auch ganz schnell ins Gegenteil schlagen. Die Eingängigkeit mit teilweise krampfhaften Paarreimen, wie z.B. bei den Songs Blut geleckt oder Alchemie gehen einem nach kurzer Zeit ganz schnell auf die Nerven. Neben diesen eher schwächeren Songs gibt es aber auch wieder Lieder, die echtes Hitpotenzial haben. Kraftvolle Dynamiken und gelungene Melodienstrukturen regen zum Mittanzen und -singen an. Ignis Fatuu verstehen es aber trotz jeder Kritik, die Instumente, die das Mittelaltergenre ausmachen, zu jedem Zeitpunkt mit E-Gitarre und Drums so zu verbinden, dass ein rundes klangliches Bild entsteht. Selbst nach mehreren Durchläufen hinterlässt das Album einen zwiespältigen Eindruck. Die übertriebene Eingänglichkeit und die teilweise flachen und schnulzigen Lyrics sprechen nicht unbedingt für das Album. Andereseits hauen es Songs wie Hyazinten, Unendlich viele Wege und Die Pforte in Verbindung mit dem klanglichen Gesamtbild wieder heraus.
Alles in allem waren die beiden letzten Alben von Ignis Fatuu stärker, aber man kann auch mit Unendlich Viele Wege Spaß bekommen.