A Feast For Crows – Re|Awakening

Ein gehöriger Schritt nach vorn

Artist: A Feast For Crows

Herkunft: München, Deutschland

Album: Re|Awakening

Spiellänge: 42:52 Minuten

Genre: Modern Metal, Melodic Death Metal, Metalcore

Release: 22.02.2019

Label: Eigenproduktion

Link: https://de-de.facebook.com/affcband/

Produktion: Imperishable Recordings, München von Markus Kutschka

Bandmitglieder:

Gesang – Kilian Steinmann
Gitarre – Martin Hilfer
Gitarre und Synthesizer – Markus Kutschka
Bassgitarre – Tim Berend
Schlagzeug – Marco

Tracklist:

1. No Salvation
2. Last Minutes Of Oxygen
3. The Void
4. Delusionist
5. Life
6. False Hope
7. No Way Out
8. Knuckleheads
9. This Is The End
10. Wings Of Stone

Erst 2015 gegründet, legen A Feast For Crows nach ihrem 2017er-Debütalbum A Chapter Unwritten mit Re|Awakening ihren zweiten Longplayer vor. Das Münchener Quintett bleibt sich dabei zwar stilistisch treu und feiert seinen mit elektronischen Arrangements gespickten Metalcore, versucht sich aber auch von seinem Frühwerk abzuheben. Dies spiegelt sich sowohl im Besetzungswechsel am Mikro (Neuzugang Kilian zeichnet zudem für sämtliche Lyrics verantwortlich), als auch in der fetteren Produktion des Albums wider. Von daher scheint der Titel der Platte schon einmal passend gewählt.

Das Album selbst wird durch das instrumentale Intermezzo False Hope, welches in seiner rhythmischen Ausrichtung entfernt an die Titelmusik der Erfolgsserie Game Of Thrones erinnert, quasi zweigeteilt. Neben dem Bandnamen verbeugen sich die Bajuwaren damit erneut vor der schöpferischen Leistung von George R. R. Martin, der mit seiner Saga Das Lied von Eis und Feuer ein unvergleichliches Epos geschaffen hat. Das war`s dann aber auch mit den offensichtlichen Reminiszenzen.

Der erste Teil des Albums birgt Licht und Schatten zugleich. Zwar funktionieren die Stücke für sich genommen recht gut. Stampfende Beats treffen auf dezente Industrial-Parts und schaffen es problemlos, den Hörer mitzureißen – beispielsweise mit dem kurzweiligen Kracher Delusionist. Zudem ist Kilians Gesang äußerst facettenreich. So wartet er bereits im Opener No Salvation mit Screams und eingestreuten Pig Squeals auf, während er im sehr authentischen, von einem ruhigen Mittelpart aufgebrochenen Last Minutes Of Oxygen auch tiefe Growls auffährt. Allerdings bleibt die Songstruktur stets recht ähnlich, sodass sich – auch wenn sich keine Langeweile einstellt – doch Zweifel am kreativen Geist bemerkbar machen. So weisen die ersten vier Tracks das immer gleiche Schema mit zwei Chorussen auf, die mit ihren etwas verwaschenen, heißeren Vocals zudem sehr ähnlich ausfallen. Einzig Life hebt sich mit kurzer Riff-Einlage und melodiösem Chorus etwas ab.

Der zweite Part des Silberlings straft diese Einschätzung jedoch Lügen. No Way Out tritt nach besagtem ruhigen Intermezzo ordentlich in den Arsch und streut neben melodiösen Instrumentalarrangements wieder gekonnt Pig Squeals ein. Das nachfolgende Knuckleheads packt noch einmal `ne Schippe Härte drauf, driftet bisweilen nahezu in Trancecore ab und hat auch sonst nichts mit dem oben beschriebenen „Schema F“ gemein. Ebenso wenig in die vermutete Schublade lässt sich der Rausschmeißer Wings Of Stone stecken. Der Sechseinhalbminüter entpuppt sich als solide Metalcore-Nummer, die von einem balladesken, piano-dominierten Arrangement eingerahmt wird. Was jetzt noch unklar bleibt, ist die Frage, warum das zornige This Is The End an vorletzter Stelle der Scheibe kommt.

A Feast For Crows – Re|Awakening
Fazit
A Feast For Crows gelingt mit Re|Awakening auf jeden Fall ein gehöriger Schritt nach vorn. Neuzugang Kilian belebt das Album mit seinem facettenreichen Gesang, die Elektroeinflüsse sind auf ein gewinnbringendes Maß zurückgefahren und auch wenn sich mitunter die eine oder andere konzeptionelle Wiederholung eingeschlichen hat, darf man auf die Weiterentwicklung der Münchener gespannt sein.

Anspieltipps: Last Minutes Of Oxygen, Delusionist und Knuckleheads
Christian G.
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