Artist: A Life Divided
Herkunft: München, Deutschland
Album: Echoes
Spiellänge: 55:57 Minuten
Genre: Elektro Rock
Release: 31.01.2020
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/alifedivided/
Bandmitglieder:
Gesang – Jürgen Plangger
Gitarre – Tony Berger
Bassgitarre – Tobi Egger
Tracklist:
- Hello Emptiness
- Dry Your Eyes
- Addicted
- Confronted
- Enemy
- Rock ’N’ Roll Star
- Far
- Anybody Out There
- Push
- Servant
- The Ordinary
- Circles
- Forevermore
Seit dem 2006er Output Far verfolge ich mit Begeisterung den Werdegang von A Life Divided und fiebere jedem neuen Werk mit Nachdruck entgegen. Ihren eigenständigen Mix aus Elektro Rock gepaart mit harten, metallischen Gitarrenklängen und mehr oder weniger starken Einflüssen aus den 80er Jahren – Depeche Mode und auch Alphaville sind hier zu nennen – haben sie über die Jahre immer weiter verfeinert, bis zum bisherigen Höhepunkt ihrer Schaffensperiode, dem 2015 herausgebrachten Werk Human. Nach fünf nicht endend wollenden Jahren bringen die Bajuwaren endlich ihr sechstes Album, welches auf den Namen Echoes hört, auf dem Markt. Gibt es nach dieser langen Wartezeit eine erneute Weiterentwicklung ihres ureigenen Sounds oder müssen wir mit einem radikalen Stilbruch rechnen…?
„Wir sind alle in den 80er Jahren zum ersten Mal mit Musik in Berührung gekommen […] So entstand die Idee, auf Echoes unseren A Life Divided Stil mit den typischen Synths Sounds der 80er zu mixen. Das Ergebnis war etwas völlig Neues: 13 Songs, die unseren Dark Alternative Rock mit dem Zeitgeist der 80er kombinieren.“ So beschreibt die Band die Idee hinter Echoes und das hört man auch. Beginnend mit Hello Emptiness, einem Song, der sich nach ruhigem Einstieg sekündlich steigert, um am Ende in einem hypnotisierend anmutenden Refrain zu gipfeln. Starker Beginn! Mit Dry Your Eyes – einer meiner persönlichen Favoriten – folgt ein Song, der die typischen Trademarks der Band in sich vereint. Eine starke Strophe, die in einem gefühlvoll melodiösen Refrain übergeht, der sofort im Ohr hängen bleibt. Hier ist ganz besonders Jürgen Planggers charismatischer Gesang hervorzuheben, der, immer zum Song passend, sowohl herzzerreißend als auch aggressiver zu Werke gehen kann. Mit Addicted folgt die erste Singleauskopplung, die, genauso wie Enemy und das flotte Push, darauf ausgelegt ist, die Tanztempel dieser Republik zu erobern. Gerade Enemy ist dann doch etwas zu seicht und auf Radiotauglichkeit getrimmt, was dem Song jeglichen Druck nimmt. Generell haben A Life Divided den Härtegrad im Vergleich zu den Vorgängeralben ein wenig runtergeschraubt. Mit Confronted kommt dann das nächste Highlight der Scheibe: Mit sphärischen Synths wird die Strophe eingeleitet, welche in einen grandiosen Refrain übergeht, um dann, nach dem Mittelpart, durch eine neue, Gänsehaut erzeugende Gesangsmelodie in eine komplett andere Richtung gedreht zu werden. Far wird getragen von einem im wahrsten Sinne des Wortes traumhaften Chorus, während das darauffolgende Anybody Out There, der mit Abstand härteste Song auf Echoes ist, bei dem sogar Growls zum Einsatz kommen. Gegen Ende der Scheibe geht ihnen dann doch etwas die Luft aus – hier können eigentlich nur noch Servant und das abschließende sechsminütige Forevermore wirklich positiv herausstechen.