Amorphis – Live At Helsinki Ice Hall

Amorphis rocken die finnische Hauptstadt

Artist: Amorphis

Herkunft: Helsinki, Finnland

Album: Live At Helsinki Ice Hall

Spiellänge: 88:00 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 21.05.2021

Label: Nuclear Blast TT

Linkhttp://www.amorphis.net

Bandmitglieder:

Gesang – Tomi Joutsen
Gitarre – Esa Holopainen
Gitarre – Tomi Koivusaari
Bass – Olli-Pekka Laine
Tasteninstrumente – Santeri Kallio
Schlagzeug – Jan Rechberger

Tracklist:

  1. The Bee
  2. Heart Of The Giant
  3. Bad Blood
  4. The Four Wises Ones
  5. Into Hiding
  6. Sampo
  7. Wrong Direction
  8. Daughter Of Hate
  9. Against Windows
  10. My Kantele
  11. The Golden Elk
  12. Pyres On The Coast
  13. Silver Bride
  14. Black Winter Day
  15. House Of Sleep

Um die Wartezeit bis zum nächsten neuen Album zu überbrücken und die konzertarme Zeit zu verkürzen, bringen Amorphis am 21. Mai eine Livescheibe auf den Markt. Dieses Ereignis wurde im Dezember 2019 im Rahmen der Out Of Time Tour in der ausverkauften Jäähalli (Ice Hall) aufgezeichnet und macht die zur Zeit fehlenden Konzerte fast vergessen. Über die musikalischen Qualitäten von Amorphis braucht man heutzutage nicht mehr viele Worte verlieren. In den letzten 30 Jahren sind sie zu einer der besten Metalexporte Finnlands geworden und begeistern durch energetische Shows, die natürlich auch durch einen Tomi Joutsen zu einem absoluten Highlight werden. So auch auf dieser Platte, die es leider als Vinylausgabe nur in Verbindung mit ihrer ebenfalls am 21. Mai erscheinenden Vinyl Box Collection 2006 – 2020 geben wird. Alle anderen müssen sich mit einer CD-Ausgabe oder für Puristen mit einem Streamingdienst begnügen. Geboten bekommt man dann 15 Tracks, die eindrucksvoll ihren musikalischen Werdegang widerspiegeln. Betrachtet man die Diskografie, werden aber von den bisher 13 erschienenen Platten nur sechs behandelt. Das sind allerdings auch die Erfolgreichsten gewesen und somit bekommt man einen guten Gesamteindruck über ihr Schaffen und vor allem über die Liveaktivitäten.

Nach dem Opener The Bee und Heart Of The Giant vom 2018er Album Queen Of Time folgt Bad Blood von Under The Red Cloud. Bereits die ersten drei Tracks zeigen die gesamte Vielfalt und Professionalität der Band. Tomi growlt und shoutet sich durch die Songs, dass es einem Angst und Bange wird. Dann besticht er wieder durch Cleangesang und ist ganz klar der Chef im Ring. Das funktioniert aber auch nur so gut, weil er in seinem Rücken eine perfekt funktionierende Band hat. Tastenvirtuose Santeri Kallio unterlegt den gesamten Sound mit einem Klangteppich, der den beiden Gitarristen Esa Holopainen und Tomi Koivusaari genügend Platz bietet. Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Jan Rechberger an den Drums und Olli-Pekka Laine am Bass, gibt den notwendigen stabilen Halt, auf dem sich die vier anderen sicher bewegen. Zusammen ergibt das eine komplexe Struktur in den Liedern, die auch auf Platte gut rüberkommt. Dazu reihen sich einfach göttliche Melodien aneinander, die gerade in den Refrains für epische Momente sorgen. Natürlich ist ein besuchtes Livekonzert immer noch etwas anderes, aber der Vibe wird hier gut widergespiegelt. Zwischen den einzelnen Songs gibt’s mal ne Ansage, die zumeist in der Heimatsprache erfolgt. Nach einem kleinen Abstecher in das Jahr 1994 mit Into Hiding vom Album Tales From The Thousand Lakes, eines meiner Lieblingsalben der Band. geht es weiter mit Tracks von Skyforger, Elegy und natürlich immer wieder von Queen Of Time. Die gesamte Aufnahme wurde nicht überarbeitet, nur entsprechend gemischt und gemastert. So wird das letzte Finnlandkonzert der Queen Of Time Tour zu einem triumphalen Ereignis, das es verdient hat, auf Platte gepresst zu werden. Zwar gab es noch ein paar weitere Konzerte in Europa, aber es war das Letzte in ihrem Heimatland vor dem Beginn der Pandemie. Mit The Golden Elk und Pyres On The Coast endet das Konzert, bevor es in der Zugabe noch drei weitere Highlights gibt. So dürfen Silver Bride, Black Winter Day und House Of Sleep das Konzert würdig beschließen. Da es leider kein Bilddokument aus Finnland gibt, hab ich eins vom Wacken Open Air aus dem Jahre 2018 hinzugefügt.

Amorphis – Live At Helsinki Ice Hall
Fazit
Ein eindrucksvolles Livedokument einer Band, die sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befindet. Mit dieser Leistung wird sie da auch noch eine ganze Weile stehen. Dem Amorphis Fan bleibt gar nichts anderes übrig, als sich dieses Liveereignis zu holen und einfach festzustellen, wie geil die Jungs spielen. Aber was soll ich euch erzählen, das wisst ihr ja alles und werdet dem einfach zustimmen. Wenn man am Ende der Platte ist, kommt das Verlangen nach Weiterspielen zwangsläufig. Das hätte noch gut und gern ein, zwei Stündchen länger sein dürfen.

Anspieltipps: The Bee, Wrong Direction, Into Hiding, House Of Sleep und Bad Blood
Kay L.
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