“Kann ein Debütalbum schon ein Meisterwerk sein?“
Artist: Andsolis
Herkunft: Heidelberg, Deutschland
Album: Vigil
Spiellänge: 49:52 Minuten
Genre: Progressive Death Metal, Progressive Rock
Release: 23.01.2015
Label: Quality Steel Records
Link: https://www.facebook.com/Andsolis
Bandmitglieder:
Gesang – Manuel Siewert
Gesang – Oliver Kilthau
Gitarre – Stefan Rosenmayer
Gitarre – Simon Abele
Bassgitarre – Bryan Zwiers
Keyboard – Martin Pohl
Schlagzeug – Marco Tecza
Tracklist:
- Stand Vigil
- Kingdoms Without Shape
- In Silent Confidence
- The Mystic
- Days Of Receding Light
- Meridian Smiles
- The Laughter Echoes
Die Band Andsolis wurde im Jahr 2012 gegründet. Damals schrieb Simon Abele, der ehemalige Gitarrist der Bands Athean und Behind The Scenery, die ersten Entwürfe für sieben Songs, die später auf dem Debütalbum erscheinen sollten. Um diese Ideen in die Tat umzusetzen, begab sich Simon Abele in Deutschland und den Niederlanden auf die Suche nach Musikern. Nachdem die Instrumentalfraktion komplett war, ging es Simon Abele noch um die Realisierung seiner Visionen zu den Gesangsparts. Hier fand er in Manuel Siewert (December Flower) den Sänger für die Growls und in Oliver Kilthau (Liquid Horizon) einen weiteren Sänger für die Clean Parts. Am 23.01.2015 erscheint das Resultat dieser Zusammenarbeit, und das Debütalbum Vigil wird über Quality Steel Records veröffentlicht.
Die letzten Alben, für die ich Reviews geschrieben habe, hatten fast alle ein mehr oder weniger kurzes Intro. Das gibt es hier nicht, der Uptempo-Song Stand Vigil geht sofort mit einem sehr geilen Riff und den Growls von Manuel Siewert in die Vollen. Beim ersten Wechsel zu Oliver Kilthau bin ich zunächst mal sehr angenehm von dessen Gesangsstil überrascht, diesen leicht kehlig klingenden Gesang hatte ich in der Form bislang selten. Das Tempo wird etwa über die Hälfte des Songs gehalten, dann gibt es eine Art Breakdown, und es geht relativ verhalten weiter. Hier zeigt sich dann vor allem bei den hohen Tönen richtig, was für eine tolle Stimme Oliver Kilthau hat. Da habe ich zugegebenermaßen eine richtig derbe Wohlfühl-Gänsehaut bekommen. Die letzten knapp zwei Minuten werden dann wieder im Uptempo durchgeknüppelt, und das sei bitte positiv verstanden. Bei Kingdoms Without Shape darf Oliver Kilthau anfangen, aber auch hier könnte der Kontrast zwischen den beiden Sängern nicht größer sein. Passend zu diesen unterschiedlichen Gesangsarten scheinen auch die Gitarren entsprechend gestimmt zu werden. Richtig derbe tiefe Töne bei den Growls, bei den Clean Parts dann die normale Tonlage. Der Instrumentalpart vor den zweiten Growls beweist nicht zum ersten Mal die Klasse der Instrumentalfraktion, da verneige ich mich im Geiste sehr tief vor diesen Jungs. Ich merke jetzt schon bei diesen ersten beiden Songs, dass ich eigentlich gar nicht beschreiben kann, was für eine Fülle an Eindrücken beim Hören auf mich einprasselt, ohne, dass es mich anstrengt. Dieser Wechsel der Gesangsstile, die vielen Rhythmuswechsel, die klasse Riffs, das niemals überbordende Keyboard, das aber insbesondere bei Meridian Smiles seinen besonderen Einsatz kriegt, die präzise Schlagzeugarbeit… Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Das alles zu dem zusammenzufügen, was da jetzt meinen Ohren schmeichelt, hat allerhöchsten Respekt verdient, und ich kriege mich vor Begeisterung echt nicht mehr ein. Etwas kann mich dann aber doch noch überraschen, nämlich der letzte Song The Laughter Echoes. Ein sehr ruhiges Lied, und hier gibt es nur die Clean Voice zu hören. Nach diesen wilden Klangwelten, die da vorher für knapp 44 Minuten zu hören waren, ist das ein richtig schöner Ausklang, und ich kann wieder normal atmen. Danach wird aber gleich die Repeat-Taste gedrückt 😀