Apparition – Fear The Apparition

Klassische Todessalven aus Saragossa

Artist: Apparition

Herkunft: Spanien

Album: Fear The Apparition

Spiellänge: 36:45 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 02.02.2024

Label: FDA Records und Headsplit Records

Link: https://apparitionofdeath.bandcamp.com

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Eduardo
Gitarre – Ivan
Schlagzeug – David

Tracklist:

1. A Haunting Reflection
2. The Black Witch
3. Demonic Torment
4. Mummified Sanctity
5. Soldier Of Death
6. Vanquished In Scorn
7. Quest For Blood
8. Apparition

Die Spanier von Apparition hauten eigentlich schon im letzten Jahr ihr Debüt namens Fear The Apparition auf den Markt. Seit 2018 sind sie dabei und im Jahre 2021 konnte man sie auch außerhalb ihres Proberaums hören, weil sie ein Demo aufnahmen und dieses veröffentlichten. Das Trio schrieb weiter fleißig Songs und nahm 2022 und 2023 das Debüt auf. Dieses soll jetzt in Zusammenarbeit mit FDA Records und Headsplit Records einer größeren Zuhörerschaft zugänglich gemacht werden.

Und klar hört man, dass das Teil bei FDA Records erscheint, da hat man schon eine etwas höhere Erwartungshaltung. Das Label hat ja ein gutes Händchen dafür, wenn es darum geht, gute Death Metal Kapellen zu erkennen.

Los geht es mit A Haunting Reflechtion. Nach einigen Sekunden ist sofort klar, wohin die Reise geht. Langsam beginnt man, geht dann in einen druckvollen Midtempopart und zieht weiter stampfend seine Kreise, um dann im old schooligen Uptempo zu verweilen. Ein lang gezogenes, melodisches Lead ziehrt den Alltag und kommt sehr geil aus den Boxen gekrochen. Die Gitarren drohen einen Ballerpart an. Diese Vorspieler finde ich immer sehr geil. Dann folgt auch ein Uptempo-Moment, der dann von einem Solo abgelöst wird und dieses wieder von einem Uptempo-Part. Dann wird man sogar ein wenig technisch, wartet mit einem Stopp-Element und abgehacktem Gitarrenspiel auf und nimmt dann wieder Fahrt auf. Das oben beschriebene Riff übernimmt wieder die Kontrolle und es folgt erneut das abgehackte Gitarrenspiel und dann ist Ende.

The Black Witch setzt diese Reise in die Vergangenheit fort. Erinnerungen werden wach, als thrashige Riffs den Death Metal nach vorne treiben. Die Achtziger und Neunziger klingen immer wieder durch. Überwiegend im Midtempo stampft und drückt man sich durch die Botanik. Die Gitarre spielt man mal vorweg und die Drums werden dann einmal schneller und ein Übergang zum Solo folgt. Danach fliegt die Gitarre etwas höher gestimmt durch den Raum und man ist etwas fixer unterwegs, kommt sehr abwechslungsreich um die Ecke, weil man auch mit dem Rhythmus ordentlich spielt und auch variiert.

Das erste Highlight für mich ist der Song Demonic Torment. Kurze Einleitung, um auf sich aufmerksam zu machen und dann gibt es das ganze Programm, schön auf die Zwölf und voll auf die Glocke. Hier hört und spürt man die Liebe zum Death Metal. Zwischendurch gibt es immer wieder Auflockerungsparts und dann wird wieder angegriffen, bis man dann die Gitarren vorspielen lässt und in einen megafetten Groove wechselt. Dieser wird mit einer durchlaufenden Doubelbass und einer höher klingenden Gitarre kombiniert und zieht weiter seine Kreise. Wieder ein Part, der von den Parts betont wird und dann mit Tempowechsel aufwarten kann. Ja, das hat Hand und Fuß und weiter geht die aggressive Vernichtungsmaschine, bis man dann die Gitarren aufheulen lässt und einen langsamen als auch atmosphärischen Part aus dem Hut zaubert. Wo holen sie den denn jetzt her? Der ist ja geil! Vocals drüber und fertig ist der Inbegriff der Boshaftigkeit. Das Drumming baut zusätzlich noch sehr viel Druck auf und dann ist Schluss.

Die Burschen haben neben dem geilen Sound auch echt gute Ideen dabei, auch wenn sie natürlich den old schooligen Death Metal nicht neu erfinden oder revolutionieren, das ist klar. Der Bassanfang von Mummify Sanctified zum Beispiel und der langsame, groovende Part. Gute Ideen, die Spaß machen, auch wenn der Song ansonsten ein wenig an mir vorbeigeht.

Dafür bleibt der nachfolgende Song Scream Of Blood sofort hängen … Das mag an dem Slayer-lastigen Riffing und den hohen Screams liegen. Der ganze Song klingt wie Slayer auf Death Metal getrimmt und macht einfach nur Laune. Da hat sich jemand etwas vorgenommen und dieses auch geschafft. Der Song treibt ohne Ende, das thrashige Drumming bleibt durchweg schnell und der Song ist einfach nur geil. Ich habe die ganze Zeit im Kopf, dass es sich um einen Coversong handelt, aber dem ist nicht so. Geiles Teil!

Auch Quest For Blood zieht einen mit seinem langsamen Beginn, den schleppenden Drums und den Tempowechseln inklusive Vorspiel in seinen Bann. Mit Apparition endet dann ein gelungenes Death Metal Album.

Apparition – Fear The Apparition
Fazit
Bei dem Debütalbum der Burschen aus Saragossa werden Erinnerungen an die Achtziger und Neunziger wach. Allerdings transportieren Apparition diesen Sound geschickt in die Gegenwart. Gesanglich und teilweise auch musikalisch erinnern sie mich sehr an Skeletal Remains. Die Burschen haben das Album selber aufgenommen und dafür hat man eine echt geile Produktion am Start. Death Metal, welcher teilweise mit thrashigen Riffs, Tempo- und Rhythmuswechseln, fetten Vocals und viel Nostalgie aufwartet. Sehr viele Zitate aus dem klassischen, amerikanischen Death Metal sind zu hören, aber auch Ausflüge in den europäischen Death Metal sind vorhanden. Gutes Debüt.

Anspieltipps: Demonic Torment und Soldier Of Death
Michael E.
8.6
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