Eventname: The Unholy Trinity Tour 2025
Headliner: Behemoth
Vorbands: Satyricon, Rotting Christ
Ort: Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden
Datum: 16.04.2025
Kosten: 66,60 Euro
Genre: Black Metal
Besucher: ~2000
Veranstalter: Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden e.V.
Setliste:
- 666
- P’unchaw Kachun- Tuta Kachun
- Fire, God And Fear
- Kata Ton Daimona Eaytoy
- Like Father, Like Son
- Elthe Kyrie
- Non Serviam
- Societas Satanas (Thou Art Lord Cover)
- Grandis Spiritus Diavolos
- Now, Diabolical
- Our World, It Rumbles Tonight
- Black Crow On A Tombstone
- To Your Brethren In The Dark
- Walk the Path Of Sorrow
- Forhekset
- The Pentagram Burns
- To The Mountains
- Mother North
- K.I.N.G.
- The Shadow Elite
- Ora Pro Nobis Lucifer
- Demigod
- The Shit Ov God
- Conquer All
- Blow Your Trumpets Gabriel
- Ov Fire And The Void
- Lvciferaeon
- Bartzabel
- Wolves Ov Siberia
- Once Upon A Pale Horse
- Christians To The Lions
- Cursed Angel Of Doom
- Chant For Eschaton 2000
Zugabe:
- O Father O Satan O Sun!
Rotting Christ, Satyricon und Behemoth sind derzeit auf ihrer Unholy Trinity Europe Tour und gastieren in der Karwoche im Schlachthof Wiesbaden. Die Ankündigung einer Behemoth-Tour kann ich an sich schon feiern, aber das Tourpaket setzt dem Ganzen definitiv die (Dornen)Krone auf! Drei gefeierte Black-Metal-Acts touren gemeinsam durch Europa, als Fan aller drei genannter Bands darf man sich das natürlich nicht nehmen lassen.
Als ich am Schlachthof ankomme, sind die Türen noch nicht geöffnet und eine lange Schlange steht den Weg Richtung Hauptbahnhof entlang, doch kaum sind die Pforten geöffnet, werden die wartenden Fans koordiniert und zügig in die heiligen Hallen geleitet. Bereits zum Beginn des Openers Rotting Christ ist der Schlachthof gut gefällt, ein deutlicher Kontrast zum Tag zuvor, als ich Harakiri For The Sky im beschaulichen Neunkirchen (Saar) gesehen habe (mehr dazu gibt es hier). Beginn ist für 19 Uhr angesetzt, die Lichter verlöschen jedoch bereits fünf Minuten eher und das Intro schallt aus den Boxen. Mit 666 vom 2013er-Release Kata Ton Daimona Eaytoy startet das Quartett aus Griechenland mit einem getrageneren Song in sein Set, allerdings ist der Sound direkt von Beginn kraftvoll und klar und mit dem vorhandenen Licht lassen sich sogar zu meiner Freude vernünftige Fotos machen! (Anmerkung: Das war in den letzten Shows von Rotting Christ zu meinem Leidwesen leider eher ein Krampf…) Was man den Gebrüdern Tolis und ihren beiden Mitstreitern aber definitiv nicht vorhalten kann, ist, dass die Show, die sie abziehen, langweilig wäre. Dabei müssen es keine Pyros und Feuer sein, die schiere Bühnenpräsenz und das gewählte Set sind einfach unfassbar kraftvoll und reißen das Publikum mit. Kein Wunder, denn schließlich gibt es Rotting Christ auch seit über 35(!) Jahren! Neben Klassikern wie Non Serviam oder Grandis Spiritus Diavolos haben die Herrschaften aber auch den neuen Song Like Father, Like Son im Gepäck. Insgesamt kommen Rotting Christ auf knapp 45 Min. Spielzeit, was ich für einen Opener dieses Kalibers mehr als fair und angemessen erachte.
Nach gerade einmal 20 Minuten ist die Bühne so weit umgebaut, dass Satyricon selbige entern. Los geht es direkt mit einem Klassiker – der Opener ist Now, Diabolical vom gleichnamigen 2006er-Album und zeigt, was die Fans erwartet. Das Set ist, in Ermangelung eines aktuellen Albums, eine Best-of-Show, aber eine, die sich sehen lassen kann. So prügeln sich die Norweger durch einen Hitsong nach dem nächsten. Auf Our World, It Rumbles Tonight folgt Black Crow On A Tombstone und auch Forhekset, The Pentagram Burns und To The Mountains dürfen natürlich nicht fehlen. Man merkt der Band an, wie viel Bock sie auf die Songs hat! Die treibenden Schlagzeugrhythmen von Frost, gepaart mit dem rotzigen, leicht growlenden Gesang von Satyr sind einfach unübertroffen. Ab und an greift Herr Wongraven auch noch selbst zur Gitarre und steuert hier Akzente bei. Den Abschluss machen dann, wie vermutlich auch zu erwarten, Mother North und K.I.N.G. und lassen das Publikum verzückt zurück. Satyricon haben immer noch eine solide Fanbase und mit diesem Auftritt haben sie für mich definitiv gezeigt, dass mit ihnen immer noch zu rechnen ist. Was ich im Nachhinein sehr spannend fand, ist, dass die Herren ihre Setlists Abend für Abend, zumindest in Teilen, durchrotieren – auch das muss man erst mal können und wollen. Respekt!
Für den Hauptakt des Abends wird die Bühne einmal auf links gedreht. Nun sind Behemoth durchaus für längere Umbauzeiten bekannt, aber heuer war die Transformation in einer halben Stunde erledigt und um 21:30 Uhr verlöschen die Lichter zum Intro. Was bei Behemoth immer dazugehört, ist eine akustisch wie visuell extrem gut strukturierte Show. Böse Zungen mögen nun behaupten, dass der Show das „spontane“ fehlt und alles mehr nach einer Choreografie aussieht, ich persönlich feiere aber genau diese Perfektion, die Nergal und seine Mitstreiter auf der Bühne präsentieren. Mit The Shadow Elite gibt es dann auch direkt einen neuen Song des Anfang Mai erscheinenden Albums The Shit Ov God auf die Lauscher. Was soll ich sagen – der Song knallt richtig rein und zementiert einmal mehr die aktuelle Stellung von Behemoth. Weiter geht es mit Bewährtem. Bei Ora Pro Nobis Lucifer vom mächtigen 2014er-Album The Satanist fackeln die Herren erst mal ordentlich die Bühne ab, bevor sie bei Demigod vom gleichnamigen Album ordentlich Nebel und CO₂-Kanonen bemühen.
Mit The Shit Ov God gibt es mit dem vierten Track erneut einen neuen Song auf die Lauscher. Auch dieser ist live einfach unfassbar mächtig und macht definitiv Lust auf die neue Platte. Sonst bietet das Set alles, was das Behemoth-Herz begehrt: Blow Your Trumpets Gabriel, Ov Fire And The Void, Bartzabel oder auch Christians To The Lions sind mit am Start. Und tatsächlich hauen die Herrschaften auch noch den brandneuen Song Lvciferaeon raus, den sie an diesem Abend das erste Mal live auf dieser Tour spielen. Den Abschluss dieses fulminanten Sets bilden, wie auch auf den vergangenen Touren, die beiden Kracher Chant For Eschaton 2000 und O Father O Satan O Sun!. Für mich war der Abend ein absolutes Highlight und macht definitiv Lust auf die neue Platte und mehr Shows einer meiner persönlichen Lieblingsbands.