Beyond The Black – Beyond The Black

Der fünfte Streich der deutschen Metalband mit Licht und Schatten

Artist: Beyond The Black

Herkunft: St. Wendel, Bayreuth, Bamberg, Deutschland

Album: Beyond The Black

Spiellänge: 42:05 Minuten

Genre: Dark Rock, Metal, Symphonic Metal

Release: 13.01.2023

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.beyondtheblack.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Jennifer Haben
Gitarre/Bass – Tobias Lodes
Gitarre/Bass – Chris Hermsdörfer
Schlagzeug – Kai Tschierschky

Tracklist:

  1. Is There Anybody Out There
  2. Reincarnation
  3. Free Me
  4. Winter Is Coming
  5. Into The Light
  6. Wide Awake
  7. Dancing In The Dark
  8. Raise Your Head
  9. Not In Our Name
  10. I Remember Dying

Beyond The Black sind immer für eine Überraschung gut. Das vierte Album Horizons wurde im Juni 2020 veröffentlicht. Es stieg auf Platz drei der deutschen Albumcharts ein und markiert die bisher erfolgreichste Veröffentlichung der Band. Nur ein halbes Jahr später verließ Bassmann Stefan Herkenhoff die Band.

Credit: Heilemania

Zwei Jahre später sind Beyond The Black als Quartett zurück, um ein fünftes Kapitel aufzuschlagen. Nach der Veröffentlichung der hochgelobten Tracks Reincarnation und Is There Anybody Out There als Videosingle erscheint am 13. Januar 2023 nun das selbst betitelte Album Beyond The Black. 42 mit Spannung erwartete Minuten, die ich kurz in der Einzelkritik zusammenfasse:

Keine Angst, Is There Anybody Out There hat nichts mit dem gleichnamigen Song von Pink Floyd zu tun. Die zweite Singleauskopplung gefiel von Anfang an und machte Lust auf mehr. Sollte es ein Dark Metal Album werden? Man hört sofort den düsteren Sound heraus, der seit dem Horizon-Album von BTB geprägt wird. Ein Song mit viel Tempo, der an die alten Zeiten anknüpft.

Reincarnation war die erste Singleauskopplung, die bereits vor fünf Monaten erschienen ist. Hier kommt Chris Hermsdorfer Stimme mit dem gutturalen Gesang wieder hervor. Es ist ein guter Song, der auch ohne viel Tempo seine Klasse ausspielt.

Jennifer Haben setzt sich auf jedem Album mit einem speziell für sie zugeschnittenen Song ein Denkmal. Auf diesem Werk ist es der Song Free Me. Es ist irgendwie so ein typischer ruhiger BTB-Song, welcher ihre grandiose Stimme betont. Hier fühle ich mich etwas in die ruhige, alte Symphonic-Metal-Zeit von BTB zurückversetzt.

Winter Is Coming war der dritte Vorgeschmack, der vor zwei Monaten herausgegeben wurde. Wieder ein düster klingender Midtempo-Track, der mit Tempowechseln glänzt. So wird er zu einem kraftvollen Song, der auch viel von Jennifers Stimme lebt.

Irgendwie kommen mir die Songtitel mehr oder weniger alle bekannt vor. Into The Light hatten wir schon einmal von Chris De Burgh. Aber wieder ist Sorge um eine Ähnlichkeit zum Original unangebracht. Ganz im Gegenteil. Ein melodiöser Track, der über das normale Tempo BTBs hinausgeht. Das Tempo gepaart mit Jennifers wandlungsfähiger Stimme macht diesen Song zu meinem heimlichen Favoriten. Radiotauglich und deutlich gefälliger als manch ein anderer Track dieses Albums.

Wide Awake ist ein echter Schnitt auf dem Album. Nur mit akustischer Gitarre begleitet, schlägt Jennifer ganz ruhige Töne an. Erst zur Hälfte des Songs kommt der Rest der Instrumente hinzu. Dadurch gewinnt der Song an Tempo und verfällt nicht zur Schnulze. Gut gemacht, aber nischt für mich.

Die vierte Single des Albums beginnt mit folkloristischem Schlagwerk. Dancing In The Dark hat aber mit Folk genauso wenig zu tun wie mit einem gleichnamigen Song Bruce Springsteens. Es ist nur die Einleitung zu einem hervorragenden, etwas düster klingenden Midtempo-Song.

Raise Your Head ist ein weiterer Midtempo-Track mit der kraftvollen Stimme Jennifers, der ohne Bezug zum ehemaligen Namensgeber Carpark North bleibt. Ein Song, der Platz für ein Gitarrensolo bietet und sich in das gefällige Gesamtgefüge des Longplayers einfügt.

Wie schon bei Reincarnation darf Chris Hermsdorfer bei Not In Your Name mal wieder etwas mehr stimmlich beitragen. Dazu kommt etwas mehr Tempo, das dem Eindruck sehr guttut. Ich wünschte mir mehr von diesen Elementen.

Kaum, dass man endlich das Tempo aufgenommen hat, ist es auch schon wieder weg. I Remember Dying bildet den offiziellen Schlusspunkt des Albums. Ein viel zu sanfter Track mit einem Gesangspart ohne großartige Instrumentalisierung. Ein Gemisch aus Dark-Pop, Folk und Akustik-Rock der zwar wieder auf Jennifers Stimme passt, aber dem Album mangels Tempo nicht guttut.

Die drei Bonustracks I Remember Dying (Stranger Reprise), Wide Awake (Piano Version) und Raise Your Head (String Version) sowie die Instrumental-Versionen standen für das Review leider nicht zur Verfügung.

Das Album Beyond The Black erscheint am 13.01.2023 via Nuclear Blast Records. Der Longplayer wird erhältlich sein in jedweder digitaler Form im Download und Stream, als CD-Digipack sowie als Vinyl-LP Edition in einer Black-, Clear- Red-Marbled und Black/White-Marbled Vinyl Edition. Eine auf 1000 Stück limitierte Vinyl-Box-Edition bietet einige Extras. Hier bekommt man eine 12″ Gold-Bonus-Vinyl mit Etching. Die Bonus-LP enthält die drei weiteren Bonussongs. Das 2-CD-Digipack enthält auf der ersten CD die 10+3 Songs sowie die offiziellen 10 Songs instrumental auf einer zweiten CD. Weiterhin enthalten sind vier signierte Autogrammkarten, vier Artcards und ein Zertifikat.

Beyond The Black – Beyond The Black
Fazit
Die ersten zwei Single-Auskopplungen gaben mir durchaus die Hoffnung auf ein Comeback im Symphonic-Metal-Bereich oder zumindest im deftigeren Rock-Bereich. Doch viele Songs kommen einfach deutlich zu sanft daher, da fehlt mir einfach die Kraft. Das Album wird von dunklen Tönen beherrscht, gepaart mit der ruhigen, markanten Stimme von Jennifer. Für Metal-Fans ist das nichts, für Freunde des ruhigen Dark Rock allerdings ein Leckerbissen.

Anspieltipps: I There Anybody Out There, Reincarnation und Into The Light
Norbert C.
8.5
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