“Härte trifft Melancholie!“
Artist: Black Map
Herkunft: San Francisco, USA
Album: In Droves
Spiellänge: 48:53 Minuten
Genre: Rock, Alternative
Release: 10.03.2017
Label: Long Branch Records / SPV
Link: https://www.blackmapmusic.com/
Produktion: Hellam Sound, Oakland von Aaron Hellam
Bandmitglieder:
Gesang und Bassgitarre – Ben Flanagan
Gitarre – Mark Engles
Schlagzeug – Chris Robyn
Tracklist:
1. Transit I
2. Run Rabbit Run
3. Foxglove
4. Ruin
5. Heavy Waves
6. Dead Ringer
7. Octavia
8. Transit II
9. No Color
10. Indoor Kid
11. White Fence
12. Just My Luck
13. Cash For The Fears
14. Transit III
15. Coma Phase
Die Alternative-Supergroup Black Map, deren bekanntestes Mitglied sicher der dredg-Gitarrist Mark Engles sein dürfte, hat schon 2014 sowohl mit ihrer EP Driver als auch mit dem kurz darauf erschienenen Debütalbum … And We Explode auf sich aufmerksam gemacht. Nun legt das kalifornische Trio mit In Droves seinen zweiten Longplayer vor.
Nach dem kurzen Intro Transit I macht Run Rabbit Run unmissverständlich klar, dass sich die drei Herren keinesfalls auf früheren Erfolgen ausruhen. Der Song, der zugleich die erste Singleauskopplung darstellt, knallt dynamisch und gleichzeitig melodiös aus den Boxen, wobei besonders das kraftvolle Drumming überzeugt. Die größte Stärke der noch jungen Formation offenbart sich allerdings erst nach komplettem Durchlauf des Silberlings. Alleinstellungsmerkmal der Band ist der enorme Facettenreichtum der Stücke und die Breite des spielerischen Könnens. Beispielsweise gerät das von melancholischem Gesang getragene Foxglove vergleichsweise ruhig und nahezu radiotauglich, während Ruin – trotz des durchaus zu attestierenden Hitpotentials – regelrecht rotzig daherkommt. Das ebenfalls äußerst eingängige No Color ist dagegen enorm schwungvoll und basslastig. Letzteres kann man zwar auch Dead Ringer bescheinigen, jedoch wird hier der Bass durch verzerrte Riffs unterstützt, was dem Song wiederum etwas Besonderes verleiht. Dass die Jungs von Black Map auch härter agieren können beweist nicht zuletzt der Rausschmeißer des Albums: Direkt nach dem mit Transit III betitelten zweiten Intermezzo leiten coole Drumattacken Coma Phase ein, bei welchem auch Sänger Ben Flanagan erneut seine stimmliche Vielfalt unter Beweis stellen kann. Auch das für mich herausragendste Stück der Scheibe Octavia steht dem an Energie und Stimmigkeit in nichts nach. Hier kommt jedoch das Zusammenspiel von Gesang und Instrumentarium – vor allem aufgrund der grandiosen Riffs – am besten zur Geltung.