Bongzilla, Support Purple Dawn am 03.05.2022 im MTC, Köln

Alles wie gebongt

Bands: Bongzilla, Purple Dawn

Ort: MTC, Zülpicher Str. 10, 50674 Köln

Datum: 03.05.2022

Kosten: 18,00 Euro VVK, 20,00 AK

Genre: Doom Metal, Sludge Metal

Besucher: ca. 150

Veranstalter: ZFBM, MTC Cologne und Bongzilla

Link: https://www.facebook.com/events/2920676728194901

Heute steht für den besonderen Metaluser was ganz Prächtiges an! Das Cannabeast Bongzilla unter den Sludge / Doom Metallern schlechthin ist in Europa auf Tour!!! Bongzilla gastieren heute im MTC in Köln. Zwei Kumpels von mir haben davon auch Wind bekommen. Also nehme ich Cheech & Chong im Auto mit und mache eine Up In Smoke Tour in die Doom Stadt.

Vor dem MTC treffe ich Caspar Orfen, den Veranstalter vom Hoflärm, und gratuliere ihm für das sehr geile Line-Up des diesjährigen Festivals. Ein Headliner wird übrigens in Kürze noch verkündet, ansonsten stehen die anderen Bands bereits fest und ein paar Karten gibt es sogar noch. Hier könnt ihr euch über das diesjährige Hoflärm informieren.

Um 20:00 Uhr soll es eigentlich losgehen. Es verzögert sich jedoch noch etwas, aber das ist man ja eigentlich im MTC so gewohnt. Da braucht man sich also überhaupt keine Gedanken zu machen, sollte man einmal im Stau stehen.

Den Opener machen heute Purple Dawn. Purple Dawn sind ein Doom Power Trio aus Köln, die sich erst 2019 gegründeten. Als 2020 Polly bzw. Corona kam, hatten sie mit Peace & Doom Sessions Vol I ihren ersten Output, der physisch in einer Auflage von nur 50 Exemplaren als Kassette verfügbar ist/war. Im März dieses Jahres hat man mit Peace & Doom Session Vol. II eine Vinyl veröffentlicht.

Der heutige Gig von Purple Dawn orientiert sich natürlich an den Peace & Doom Sessions. Zwischen dem (fast) instrumentalen Bonganchamun I und II zu Beginn und Ende des Gigs werden mit 100 Years A Day, Roadburn, The Greed, The Moon Song und Death To A Dying World weitere Songs eingebettet.

Das wird ziemlich cool und unspektakulär auf der Bühne vollzogen. Bonganchamun ist ein tonnenschwerer doomgeschwängerter Hammersong. Sowohl in den Versionen I und II. Die Band aus Köln hat natürlich hier auch ihre eigenen Fans am Start. Bonganchamun hat nur spärliche Gesangsanteile. Da muss auch überhaupt nicht mehr hin. Das soll jetzt nicht heißen, dass Patrick Rose, der Bass und Gesang übernimmt, nicht singen kann. Dass Patrick singen kann, stellt er bei weiteren Stücken mit kraftvoller Stimme unter Beweis. Zu dem jungen Mann am Bass und Mikro gesellen sich noch Florian Geiling am Schlagzeug und Timo Fritz an der Gitarre. Gerade die instrumentale Fraktion ist es, die die Mucke von Purple Dawn hier ausmacht.

Der gemächliche Doom mit starken Heavy Rock Anteil lädt hier zum gemächlichen Headbangen ein und ist sehr kurzweilig. Der Gig ist dann auch schnell vorbei und er hat mir recht gut gefallen, das bestätige ich später auch Caspar, der mich nach meinem Eindruck fragt. Da freue ich mich natürlich, die Jungs aus Köln im August auf dem Hoflärm im Westerwald wiederzusehen.

Nochmals hoch vor die Tür, frische Luft schnappen und darauf warten, dass die drei Jungs von Bongzilla ihren Gig beginnen. Die sind heute Abend auch schon rege unterwegs. Zu Beginn habe ich sie bereits vor dem MTC getroffen, anschließend haben sie sich den Gig von Purple Dawn teilweise vor der Bühne und anschließend auch von der Theke aus, Whisky schlürfend, angeschaut.

Die Jungs aus Weedsconsin haben bereits angefangen, als wir wieder runtergehen. Mein Goat, was sind die heute aber schnell unterwegs. Aber alles cool, wir haben noch nicht viel verpasst, die haben gerade erst angefangen. Der Kenner weiß natürlich, dass es sich bei Weedsconsin um ein Namensspiel handelt, sie kommen natürlich aus dem Bundesstaat Wisconsin in den USA, genauer gesagt aus Madison. Weedsconsin heißt aber auf jeden Fall ihr neues Album, welches letztes Jahr in verschiedenen Vinylfarben erschienen ist, unter anderem natürlich auch in Weed-Grün. Gesehen habe ich die Jungs das erste Mal in Weedbaden, das ist nahe bei Mainz/Frankfurt. Daher weiß ich auch, dass das Trio ihre Liveauftritte in einem ausgefallenen Weed-Grün (wie sollte es anders sein) vollzieht.

In Weedbaden damals 2018 waren sie als Support für Church Of Misery zusammen mit Sons Of Otis und Dopethrone unterwegs und noch ein Quartett. Aus dem Quartett ist mittlerweile ein Trio geworden, denn Bassist Cooter Brown schied aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen aus. Die verbliebenen Bongzilla Members Muleboy (Bass, Gesang), Spanky (Gitarre) und Magma (Schlagzeug) entschieden sich als Trio weiterzumachen. Dabei muss man auch sagen, dass es sich bei dem Trio um die Urbesetzung der Band handelt, die bereits seit 1995 unterwegs ist. Von 2009 bis 2014 ruhte die Band, bevor es 2015 wieder diesen genialen Sludge/Doom Trip gibt.

Also alles in Weed-Grün und man kann die Stimmung hier im MTC förmlich riechen. Der Geruch passt natürlich wie die Faust auf Auge zur Performance von Bongzilla. Stoned Doom Sludge geht jetzt durch die Gehörgänge der Fans. Das Grün in der Location nimmt überhand. Ich könnte mir vorstellen, dass ich mich gerade unter grünem UV-Licht in einem Cannabislabor befinde.

Bongzilla, das gewaltige Cannabeast, entwickelt sich hier im MTC im Keller unter der grünen UV-Bestrahlung prächtig. Die Fans sind hin und weg und bewegen sich cool spacig doomig zur Mucke wie American Pot wie im Cannabeast Rausch. Geiler Stoff, der hier angeboten wird. Yeah, Free The Weed, Bongzilla sind echte Kings Of Weed. Musikalisch ohne Nebenwirkungen gibt es hier die volle Bongzilla Sludge / Doom Dröhnung. Die Cannabeast Superpflanze Bongzilla entsteht. Bongzilla werden regelrecht aufgesaugt. Hatte ich damals bei meiner erstmaligen Lauschung die schrille Stimme von Sänger Muleboy noch als etwas gewöhnungsbedürftig bezeichnet, finde ich mittlerweile, dass es nur diese Stimme zu dieser Mucke sein kann. Wobei die Stimme, die manchmal etwas an die eine Bong durchströmende Luft erinnert, sowieso nur Beiwerk zum Instrumentalen ist. Der Überhit H.P. Keefmaker ist überhaupt nicht wegzudenken mit diesem schrillen Gegurgel!

Hier ist bei den Fans überhaupt kein Halten mehr. Veranstalter George Nötzel (ein Mann im gepflegten Weedalter) kommt auf die Bühne und vollzieht das (Weed) Stage Diving, alles der Situation angepasst. Wir haben hier mächtig Spaß. Muleboy kratzt irgendwann etwas der Hals, was ja bei solch einem Gesang überhaupt kein Wunder ist. Mein Kumpel geht zu ihm auf die Bühne und reicht ihm selbstverständlich Wasser, sodass wir uns auch noch weiterhin an dieser ultra geile Mucke erfreuen dürfen.

Hier geht alles seinen gechillten Lauf. Stoned Doom Sludge kreist durch die Gehörgänge der Fans. Hier unter grünem UV-Licht im Cannabeast-Labor des MTC kocht es bei den Fans ganz ordentlich. Irgendwann geht der Gig zu Ende, was total schade ist, aber irgendwann muss ja jeder Gig enden. Für die Depotwirkung hole ich mir noch Weedsconsin und das Re-Release von Apogee, dem zweiten Album der Band von 2001, mit. Lasse mir die beiden Alben und das mitgebrachte Thank You Marijuana…von ihnen signieren und wir haben noch was Spaß beim Selfie machen. Danach treten wir vollkommen musikalisch berauscht den Trip nach Hause an, natürlich erneut mit Cheech & Chong.

Fazit: Thank You Marijuana…, sorry Thank You Bongzilla für diesen geilen grünen Weed Abend. Sludge / Doom at its best. Es war toll im grünen Labor in der Doomstadt Köln diesem Gig beiwohnen zu dürfen. No Filler, only Kiffer.