“Ein neuer Meilenstein“
Artist: Cattle Decapitation
Herkunft: USA
Album: The Anthropocene Extinction
Spiellänge: 46:09 Minuten
Genre: Progressive Death Metal / Grindcore
Release: 07.08.2015
Label: Metal Blade Records
Bandmitglieder:
Gesang – Travis Ryan
Gitarre – Josh Elmore
Bassgitarre – Derek Engemann
Schlagzeug – David McGraw
Tracklist:
- Manufactured Extinct
- The Prophets Of Loss
- Plagueborne
- Clandestine Ways (Krokodil Rot)
- Circo Inhumanitas
- The Burden Of Seven Billion
- Mammals In Babylon
- Mutual Assured Destruction
- Not Suitable For Life
- Apex Blasphemy
- Ave Exitium
- Pacific Grim
Cattle Decapitation veröffentlichen mit dem etwas sperrigen Albumnamen The Anthropocene Extinction ihr mittlerweile siebtes Werk und entwickeln sich auch auf diesem Album mit großen Schritten in eine Richtung weiter, die es so nirgends zu hören gibt. Wer die letzten 2-3 Vorgänger gehört hat, konnte sich ungefähr ausmalen, wohin die Reise auf dem neuem Langeisen gehen wird.
Das Quartett hat sich immer weiter von reinem Grindcore, wie er in den Anfangstagen gespielt wurde, wegentwickelt, ohne den Ursprung aus den Augen zu verlieren. So finden sich auf The Anthropocene Extinction immer noch genügend Parts, für die man zum Nachspielen wahrscheinlich fünf Jahre bräuchte, da alleine das Notieren der Noten schon dem Niveau einer Doktorarbeit gleichen würde. Wer das für zu übertrieben hält, darf sich gerne bei einem Liveauftritt davon überzeugen lassen.
Die deutlichste Entwicklung ist im Songwriting zu verzeichnen. Die Stärken des Vorgängers Monolith Of Inhumanity, die schon in dem damals vorab veröffentlichten Lied namens A Living, Breathing Piece Of Defecating Meat zu hören waren, sind quasi in jedem neuen Song zu hören. Egal ob bei dem ebenfalls im Vorfeld veröffentlichten Manufactured Extinct, dem außergewöhnlichen The Prophets Of Loss (neue Elemente!) oder später bei Not Suitable For Life: Der fast schon an Klargesang grenzende, mit Effekten unterlegten Krächzstil des Sängers, den ich so noch bei keiner anderen Band gehört habe, ist so gut wie immer mit an Bord.
Macht es sich die Band damit zu einfach? Mitnichten. Beim ersten Durchlauf befürchtete ich, dass sich das Ganze zu schnell abnutzen könnte. Aber es wurde immer genug Variation in das Konzept jedes einzelnen Liedes eingearbeitet, so dass es zwar den roten Faden des effektverstärkten Krächzgesangs gibt, dieses aber nicht zu einer Übersättigung führt – im Gegenteil: Jeder Einsatz dieser Gesangsart ist ein spürbarer Mehrwert, der Travis Ryan letztendlich auch technisch gesehen auf das Niveau seiner Bandkollegen hebt.